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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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einem Tablett zurück, auf dem eine Flasche alter schottischer Whisky, eine Flasche Sodawasser und ein großes Glas mit Eiswürfeln standen.
    »Bedienen Sie sich bitte, Lam«, sagte Dr. Gelderfield und stellte das Tablett neben mich auf einen kleinen Tisch. »Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht Gesellschaft dabei leisten kann.«
    Ich goß mir Whisky in das Glas und gab etwas Sodawasser nach. »Sie wollten mir etwas über Mrs. Devarest berichten«, erinnerte ich ihn.
    Er nickte, setzte zum Sprechen an, betrachtete mich aber dann nachdenklich. Schließlich sagte er: »In unserem Beruf gibt es gewisse ethische Prinzipien. Sie erlauben mir nicht, mit Ihnen über die Krankheitssymptome oder über meine Diagnose, was die Patienten angeht, zu sprechen, wenn ich nicht deren Zustimmung dazu habe.«
    »Ist Mrs. Devarest unbedingt an das Bett oder den Rollstuhl gefesselt?« begann ich also.
    »Das habe ich nur angeordnet, um möglichst jede Aufregung und körperliche Anstrengung von ihr fernzuhalten. Und auch, um ihre Gedanken auf sich selbst zu lenken. Es scheint mir aus bestimmten Gründen gegenwärtig richtig, daß sie sich möglichst nur mit sich selbst beschäftigt.« Den Worten bestimmten Gründen< verlieh er eine gewisse Betonung.
    »Offensichtlich ist sie der Ansicht - und wohl nicht ganz ohne Grund -, daß zwischen ihrer Sekretärin Nollie Starr und Dr. Devarest ein besonders vertrauliches Verhältnis bestand. Könnte dadurch bei ihr eine übertriebene Verbitterung und Feindseligkeit gegenüber Miss Starr entstanden sein? Dabei wäre natürlich zu berücksichtigen, daß sie durch ihren gegenwärtigen Nervenzustand und den Schock, den sie durch den Tod ihres Mannes erfahren hat, in beträchtlichem Umfange aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht wurde.«
    Seine Augen leuchteten auf. »Ich hatte gehofft, daß Sie diesen Punkt anschneiden würden. Das gibt mir die Möglichkeit, Ihnen etwas mitzuteilen, was ich für sehr wichtig halte. Ihr Haß gegen Miss Starr droht unverkennbar zu einer ernstlichen Gefährdung ihres seelischen Gleichgewichtes zu werden. Mrs. Devarest brütet ständig über ihre Sekretärin nach, und ich versuche alles, um ihre Gedanken von Miss Starr abzulenken, damit sie sich mehr auf sich selbst konzentriert.«
    »Nun, eine freimütige Aussprache ist immer zum Vorteil, weil sie klärend wirken kann. Schließlich nehmen Sie eine besondere Stellung ein, und es ist vielleicht ebensogut, wenn ich zuerst Ihnen und dann meiner Klientin Bericht erstatte.«
    »Ist etwas Besonderes geschehen?«
    »Ja. Ich war bei Nollie Starr in der Wohnung. Mit einem Nachschlüssel hatte ich mir Zugang verschafft, weil ich mich dort näher umsehen wollte.«
    »Was suchten Sie denn?«
    »Ich will es Ihnen erklären. Ich habe den Chauffeur von Mrs. Devarest etwas unter Druck gesetzt, nachdem ich festgestellt hatte, daß er vorbestraft ist.«
    »Davon habe ich gehört. Die Polizei hat eine Verlautbarung über Bayleys Aussagen herausgegeben, die mir völlig unsinnig erscheint. Es überrascht mich, daß anscheinend doch etwas Wahres daran ist.«
    »Ich habe Bayley veranlaßt, mir den Schmuck zu beschaffen.«
    »Was brachte Sie auf den Gedanken, daß er Ihnen die Juwelen besorgen könnte?«
    »Ich hatte einigen Grund zu dieser Annahme.«
    »Konnte er es denn?«
    »Gewiß.«
    »Wo ist der Schmuck jetzt?«
    »Ich habe ihn in Besitz.«
    »Weiß Mrs. Devarest das schon?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Hat Miss Starr...« Er zögerte.
    »Ja bitte, was wollten Sie sagen?«
    »...irgend etwas mit dem Verschwinden des Schmuckes zu tun?«
    »Mir scheint es jedenfalls.«
    »Das habe ich befürchtet. Sie haben doch über die Juwelen noch nichts zu Mrs. Devarest gesagt?«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit dazu.«
    »Oder auch nur eine Andeutung gemacht, auf welche Weise oder woher Sie die Schmuckstücke bekommen haben, noch in welcher Weise Miss Starr an ihrem Verschwinden beteiligt gewesen sein könnte?«
    »Noch nicht.«
    »Unterlassen Sie es bitte. Wir müssen darüber nachdenken, auf welche Weise wir es Mrs. Devarest mitteilen. Ich befürchte das Schlimmste für ihre Gesundheit, wenn es unvorbereitet geschieht.«
    »Vielleicht weiß sie es inzwischen schon.«
    »Das glaube ich nicht. Sie hätte mir etwas davon gesagt.«
    »Besteht nicht doch die Möglichkeit, daß sie Ihnen gegenüber darüber schweigen würde?«
    »Doch, die Möglichkeit besteht natürlich«, räumte er ein und fügte dann nachdenklich hinzu. »Die Möglichkeit ist auf

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