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Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition)

Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition)

Titel: Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Beavan
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wie die Amerikaner und haben die gleiche Lebenserwartung. Doch die ökologische Bilanz der Deutschen ist doppelt so gut wie die der Amerikaner.Das bedeutet, wir könnten genauso lange und glücklich leben und dabei sehr viel weniger Ressourcen verbrauchen.
    Und warum schaffen es so viele andere Länder, für ihren CO2-Ausstoß mehr Gesundheit und Zufriedenheit zu liefern? Unter anderem deshalb, weil ihre Kultur und ihre Wirtschaft weniger von Autos abhängig ist.
    Aber wir leben in einer freien Wirtschaft, und alles deutet darauf hin, dass die Amerikaner ihre Autos lieben. Autos machen Amerikaner glücklich. Denn wenn Amerikaner auf ihre Autos verzichten wollten, um den Planeten zu retten, würden sie doch einfach keine mehr kaufen, oder? Die Firmen liefern uns schließlich nur, was wir haben wollen.
    Aber wenn wir Autos so sehr lieben, warum hielt die Autoindustrie, angeführt von General Motors, es laut einem Bericht des Senatsberaters Bradford Snell aus dem Jahr 1974 für nötig, die Konkurrenz auszuschalten, indem sie nahezu alle Straßenbahnnetze im gesamten Land aufkaufte und stilllegte?
    So hat die Industrie dafür gesorgt, dass das Auto für uns die einzige Möglichkeit ist, flexibel umherzureisen. Aber man fragt sich doch, ob die Beziehung der Amerikaner zu ihren Autos eine Liebesgeschichte oder eine Zwangsheirat ist.
     
    Eines Abends, als Michelle und ich gerade beschlossen hatten schlafen zu gehen – Isabella schlief bereits in ihrem neuen »richtigen« Bett –, stieg Michelle noch schnell auf die Waage. Sie schaute auf die Anzeige. Stieg herunter und wieder hinauf, als traue sie dem Gerät nicht. Sie schaute erneut auf die Anzeige und seufzte.
    »Nicht zu glauben«, sagte sie. »Die ganze Lauferei, die ganzen Treppen, und ich habe trotzdem zugenommen.«
    Sie war gestresst. Der Informant einer ihrer Artikel hatte beschlossen, sie zu verklagen. Sie hatte innerhalb von zwei Wochen zwei Titelgeschichten geschrieben. Und nun auch noch das.
    Wenn ich versuchte, sie zu trösten, würde es garantiert schiefgehen, aber ich konnte nicht einfach schweigen. Ich hatte das Gefühl, sie erwartete von mir, dass ich etwas sagte.
    »Meinst du, mit deiner Ernährung stimmt was nicht?«, fragte ich, weil mir nichts Besseres einfiel.
    »Ja, zum Beispiel die ganzen Erdnussbutterbrote, die wir in letzter Zeit essen.«
    Das war ein dezenter Hinweis auf die Tatsache, dass die kulinarische Qualität unserer Mahlzeiten seit der Abschaffung der Take-away-Gerichte noch etwas zu wünschen übrig ließ. Trotzdem musste ich daran denken, dass ich seit Beginn der Fahrrad-und-Treppen-Phase zehn Pfund abgenommen hatte und dass ich in letzter Zeit mehrfach davon wach geworden war, dass Michelle mitten in der Nacht genau die Erdnussbutterbrote verspeiste, die ihr jetzt so gegen den Strich gingen.
    Langes Schweigen. Ich überlegte, wie ich das Thema wechseln konnte. »Du bist dran, mit Frankie zu gehen«, sagte ich, was bedeutete, neun Etagen runter und wieder rauf zu gehen, und das um zehn Uhr abends. Ganz schlechte Wahl. Wo hatte ich nur meine Gedanken?
    »Ich glaube, du kapierst nicht, dass ich für dieses Projekt jeden Tag anderthalb Stunden marschiere, um ins Büro und wieder nach Hause zu kommen.«
    »Dafür übernehme ich das ganze Einkaufen und Kochen.«
    »Aber es ist
dein
Projekt«, sagte Michelle.
    Grummelnd schnappte ich mir die Leine und ging mit dem Hund.
    Am nächsten Morgen, als ich Isabella zu Peggy brachte, sah ich einen Mann auf einem coolen Klapproller. Ich sprach ihn darauf an, und er erzählte mir, dass er jeden Tag damit über die Brooklyn Bridge zur Arbeit fuhr, natürlich nicht auf der Straße, sondern auf dem Gehweg. Das Ding nannte sich Xootr Scooter.
    Das ist genau das Richtige für Michelle, dachte ich. Zu Fuß gehen dauerte ihr zu lange, und Fahrradfahren war ihrzu gefährlich. Dieser Roller war die Rettung. Ich lief nach Hause und bestellte sofort einen übers Internet, mit Lieferung am nächsten Tag. Ich war so aufgeregt, dass ich Michelle anrief, um ihr zu sagen, dass ich eine Überraschung für sie hätte.
    Michelle hasst Überraschungen.
    Also erzählte ich ihr, sie würde einen nagelneuen Xootr Scooter bekommen.
    Langes Schweigen.
    »Erstens hast du kein Geld für solche Sachen, und zweitens sehen Leute, die mit solchen Rollern herumfahren, total bekloppt aus.«
    »Es gibt eine Dreißig-Tage-Zufriedenheitsgarantie.«
    »Vergiss es«, sagte Michelle.
    Ich hatte gerade beschlossen, bei Xootr Scooter

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