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Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition)

Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition)

Titel: Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Beavan
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irgendwie, auf eine unausgesprochene Weise, war meine Einwilligung eine Gegenleistung dafür, dass sie bei dem Projekt mitmachte. Ist das ein vernünftiger Grund, eine solche Entscheidung zu treffen?
    Wieder war ich mit mir selbst konfrontiert. Verstehen Sie, was ich meine?
    Falls nichts anderes bei diesem Projekt herauskommen würde – falls wir am Ende trotz allem nicht wüssten, wie wir unsere Umwelt retten können –, so ließe sich das Ganze doch immerhin als Lektion dafür betrachten, wie man seine arme, arglose, vertrauensselige Frau dazu bringt, nahezu alles zu tun, was man will.
    Denn das Gute an unserer Weihnachtsreise in meine Heimatstadt Westport war, dass Michelle tatsächlich einwilligte,Fahrräder zu mieten – meines mit einem Kindersitz für Isabella –, da wir uns ja auf dem Land befanden.
    »Will Rad fahren«, rief Isabella, als sie die Räder sah, doch am ersten Tag machten wir keinen Ausflug, weil es regnete. Um Bella zu beruhigen, stellte ich mein Rad auf die überdachte Veranda und setzte sie in den Kindersitz. Dabei kippelte das Fahrrad ein wenig, und sofort änderte Isabella ihre Meinung. »Will runter!« Also hob ich sie wieder heraus.
    Bis der Regen am nächsten Tag aufhörte, diskutierten Michelle und ich ausgiebig darüber, ob wir Isabella zum Mitfahren zwingen würden oder nicht. Michelle war für Sicherheit, ich für Abenteuer, wie fast immer in unserer Ehe. Wir einigten uns schließlich darauf, sie mitzunehmen, solange sie nur leichten Widerstand leistete, aber nicht, wenn sie wirklich Angst hatte.
    Am nächsten Tag war es wolkig, aber trocken, und so holten wir die Fahrräder raus. Michelle hielt mein Rad fest, damit es nicht wackelte, und ich sagte zu Bella: »Wir probieren es nur aus. Wenn es dir nicht gefällt, nehmen wir dich wieder runter.«
    Isabellas Miene war aufmerksam und ein wenig beunruhigt, aber nicht verängstigt. Also hob ich sie in den Sitz, schnallte sie an, und wir setzten uns die Helme auf. Als ich mein Rad die Einfahrt hinunterschob, lächelte Isabella bereits. Wir fuhren los, die Cornell Road entlang und an dem kleinen Restaurant Ellie’s Place vorbei, dann auf die Main Road und aus dem Ort hinaus in ein Tal voller Wiesen und Weiden. Michelle rief: »Ich bin hinter euch!«, als wollte sie sagen, falls ein Auto in uns hineinfuhr, bildete sie einen menschlichen Schutzschild.
    Bella fing an zu schreien: »Mommy! Mommy! Mommy!«
    »Ich glaube, du solltest mal nachsehen, was los ist«, rief ich über meine Schulter.
    Michelle holte uns ein. »Was ist denn, mein Spatz?«
    »Das macht Spaß!«, sagte Isabella.
    Also fuhren wir weiter. Im Verlauf unserer Woche sahenwir auch Kühe, und beim ersten Mal sagte Isabella: »Will keine Kühe, will keine Kühe.« Aber nachdem wir ein paarmal an ihnen vorbeigekommen waren, begann sie stattdessen zu muhen. Dasselbe mit Pferden und anderem Getier.
    Wir sahen – und rochen – die Farmen und die alten weißen Kapitänshäuser mit den schwarzen Fensterläden und dem Witwenausguck aus den Zeiten des Walfangs. Wir fuhren zum Westport Point, dem Stadtteil, in dem ich aufgewachsen bin, und hinunter zum Hafen, und ich zeigte meiner Familie den Kai, wo ich früher geangelt hatte, und die Brücke, von der ich im Sommer ins Wasser gesprungen war. Dann fuhren wir wieder an den Kapitänshäusern vorbei, bis wir zu dem Kiesweg kamen, der zum Haus meiner verstorbenen Großeltern führte.
    Wir schauten hinauf zu dem einfachen, kleinen Holzhaus oben auf dem Hügel. Über der Garage war ein zusätzliches Zimmer angebaut, in dem mein Onkel gewohnt hatte, wenn er zu Besuch kam. Zu unserer Linken lag der westliche Arm des Hafens, der die Kulisse unseres abendlichen Sonnenuntergang-Kinos gewesen war. Doch als ich dort stand, holten mich ganz andere Erinnerungen ein, düster und beklemmend.
    »Ist das das Haus, in dem dein Onkel sich umgebracht hat?«, fragte Michelle. Ich bejahte und deutete auf das steinerne Fundament des Hauses. Als ich zwölf gewesen war und mein Lieblingsonkel 29, hatte er sich den Lauf einer Schrotflinte in den Mund gesteckt und auf den Abzug gedrückt. Unten im Keller.
    »Es ist auch das Haus, in dem mein Bruder David gestorben ist«, sagte ich zu ihr. Wir sahen hinauf zum Schlafzimmerfenster. Er war acht Monate alt gewesen. Ich war damals vier. Er hatte einen angeborenen Herzfehler gehabt, und meine Mutter hatte ihn eines Tages tot in seinem Bettchen gefunden.
    Danach fuhren wir zum Friedhof. Onkel Bing, meine Tante Dossie

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