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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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ich dankbar, dass ich neben meiner Sturheit etwas anderem die Schuld geben kann.
    Ich bemühe mich, zu allen nett zu sein. Das ist mein fester Vorsatz für dieses Jahr. Denn sie werden es mir danken, wenn ich nicht mehr schwanger bin. Mir ist bloß übel. Das ist nichts Ansteckendes oder Lebensbedrohliches. Sondern etwas Lebenspendendes. Ich hasse es trotzdem.
    Eines Morgens wache ich auf und entdecke Blut auf meinem Kopfkissen. Viel Blut.
    Es hat den ganzen Kissenbezug durchweicht, meine Haare sind ganz hart davon. Ich hatte Nasenbluten wie noch nie. Meine Bettwäsche sieht aus, als stamme sie vom Set des Films Das Kettensägenmassaker . Ich wecke Martin.
    »Martin. Martin, wach auf!«
    Er wacht auf.
    »Schatz, ich glaube, ich hatte einen Blutsturz.«
    Er springt aus dem Bett, noch bevor ich das Licht anmachen kann.
    »Was ist passiert«
    Mit einer dramatischen Geste weise ich aufs Kissen.
    »Schau.«
    Er hat völlig rote Augen. Wie sollte es auch anders sein, schließlich musste er die ganze Nacht durch Johannesburg fahren, um mir orangefarbene Lollys zu besorgen, aber KEIN Eis am Stiel.
    »Was«
    »Ich hatte Nasenbluten.«

    »Na und«
    Na und Er hat recht. Ich hatte einfach nur heftiges Nasenbluten.
    Er reibt sich mit der rechten Hand die Augen.
    »Sam, nicht alles, was dir zustößt, ist ein Drama. Wenn du endlich dieses verdammte Buch lesen würdest, wüsstest du auch, dass Nasenbluten bei Schwangeren völlig normal ist. Und jetzt schlaf weiter, ich bin müde.«
    Ich bin wütend. Für ihn mag das völlig normal sein, aber für mich ist es das nicht.
    Bitte entschuldige, dass mir meine ständige Übelkeit und der Schwall roten Blutes etwas zu schaffen machen. Ich werde mich bestimmt noch daran gewöhnen, genauso wie ich mich problemlos daran gewöhnt habe, dass meine Brüste von blauen Äderchen durchzogen und dreimal so groß sind wie sonst.
    Aus diesem Grund rufe ich meine Freundin Tabitha an. Tabitha ist Ernährungswissenschaftlerin. Sie hat bereits ein Kind, das heute drei Jahre alt ist. Ich will sie um Rat fragen.
    »Hallo, meine Liebe, ich habe gerade an dich gedacht.«
    »Warum«
    »Ich bin ja soooooooo neidisch, dass du schwanger bist.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst!«
    »Wieso Was ist los«
    Ich fange an zu weinen.
    »Alles. Ich fühle mich hundeelend, meine Nase hört gar nicht mehr auf zu bluten, und meine Brüste sehen aus wie blaugestreifte Melonen. Bitte sag, dass das alles wieder weggeht.«
    Sie fängt sofort an, mich zu trösten.
    »Oh Sam, beruhige dich, das geht allen so. Die Übelkeit
hört irgendwann auf, das Nasenbluten auch und deine Brüste, na ja …«
    »Was heißt hier ›na ja‹«
    »Die werden auch beinahe so wie früher.«
    Beinahe
    »Was soll das heißen«
    »Nun, nach der Geburt sind sie etwas schlaffer. Aber mach dir deshalb keine Sorgen, betrachte das einfach als Tribut an die Liebe.«
    ALS TRIBUT AN DIE LIEBE Wie wär’s mit einem Tribut an die Schwerkraft Ich weine hemmungslos.
    »Warum schläfst du nicht ein bisschen« Tabitha ist mal wieder ganz pragmatisch. »Danach geht es dir gleich besser. Au- ßerdem solltest du jetzt noch so viel Schlaf bekommen wie möglich, denn ist das Baby erst mal da, kannst du keine einzige Nacht mehr durchschlafen.«
    Mit dieser reizenden Information legt sie auf, nicht ohne mir ein Buch von Dr. Miriam Stoppard über Schwangerschaft und Geburt zu versprechen.
    Ich fühle mich wirklich sehr einsam. Gibt es noch andere Frauen, die es hassen, schwanger zu sein Oder bin ich die Einzige Bin ich als Einzige eine Schande für das schöne Geschlecht Ich beschließe, ein Schläfchen zu machen. Das ist das Einzige, das immer noch funktioniert.
    In Miriam Stoppards Bibel steht, dass ich im ersten Schwangerschaftsdrittel maximal ein bis zwei Kilo zunehmen sollte. So, wie sich mein Magen in den letzten fünf Wochen umgestülpt hat, müsste ich dreimal so viele Kilos verloren haben. Aber dem ist nicht so, stattdessen habe ich zugenommen. Ich merke bald,
dass die Übelkeit durch ständiges Essen etwas eingedämmt werden kann, also esse ich. Fast 40 Tage lang. Und auch nur ganz bestimmte Dinge. Nährstoffarme Dinge, die ich normalerweise niemals essen würde.
    Hot Dogs zum Beispiel. Ich hasse Hot Dogs, ich habe keinen Hot Dog mehr gegessen, seit ich zehn bin. Jetzt schlinge ich mindestens drei am Tag hinunter. Nicht etwa die gesündere Variante, nein, nein, sondern die roten, die aussehen, als enthielten sie Atommüll. Das Buch empfiehlt, kein rotes

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