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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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»muss sich Sam wenigstens nicht mit Pams schlimmstem Fehler herumplagen.«
    »Was meinst du damit Ihre Frisur Ihre zitternde Unterlippe Ihren dicken kleinen Sohn«
    »Nein«, sagt Mhairi lachend. »Ihre Schulterpolster.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Alles wird gut.« Die Zuversicht meiner Freundin wirkt ansteckend. Vielleicht wird wirklich alles wieder gut. Vielleicht sogar besser.
     
    An der Heimatfront entwickle ich eine ganz andere Routine. Nach meinem vormittäglichen Kinobesuch oder meiner Besprechung lege ich mich erschöpft aufs Bett. Noch nie war ich so müde! Wie kann das sein, wo doch zwei Herzen in meiner Brust schlagen Ich liege da und tue mir leid – und zwar bis etwa vier Uhr nachmittags, wenn die Spuckerei wieder losgeht. Spazieren gehen – kotzen. Duschen – kotzen. Hunde füttern – und erst recht kotzen! Mein Geruchssinn ist durch die Schwangerschaft viel empfindlicher geworden. Ich nehme alles sehr viel deutlicher, näher, stärker wahr. Ob ich mich als Drogenschnüfflerin beim Zoll melden soll Ich würde die größten Deals platzen lassen. Und mich wahrscheinlich mit meinem Schicksal versöhnen. Meine Hunde, die so etwas wie meine ersten Kinder sind und wöchentlich gebadet werden, riechen ranzig für mich. Meine Bernhardinerhündin Gemma muss nur in meine Nähe kommen, und schon dreht sich mir der Magen um. Ihr Mundgeruch ist mir genauso zuwider wie das ganze Gespucke an sich. Während ich nervös durch Haus und Garten streiche,
Weißbrot knabbere und grundlos in Tränen ausbreche, mache ich mir Sorgen, weil ich so unausstehlich bin. Martin unterstützt mich sehr. Er nimmt es wie ein Mann und geht hinter dem Sofa in Deckung. Ich höre, wie er »Ja, Liebling« sagt, in einem Ton, der mich misstrauisch macht. Er versucht mich zu beschwichtigen, was ich ihm nur schwer verübeln kann. Ich habe ihn nämlich in dieser Nacht schon dreimal losgeschickt, damit er mir frischen Orangensaft holt, und zweimal wieder damit weggeschickt, weil die Flaschen grün waren.
    »Wie bitte«
    »Ich kann nichts Grünes trinken, davon wird mir schlecht.«
    »Aber das Zeug ist nicht grün, das ist nur die Flasche. Wenn ich dir den Saft einschenke, ist er orange.«
    »Aber ich weiß, dass er vorher grün war. Und davon wird mir schlecht.«
     
    Ein paar Tage später bekomme ich mit, wie Martin mit seinem Vater telefoniert.
    »Hallo, Dad. War Mom auch manchmal komisch, als sie schwanger war und an Übelkeit litt Nein, das meine ich nicht, sondern ob sie geschrien, geweint und mit Gegenständen um sich geworfen hat. Gestern Abend habe ich Sam angerufen, und sie hat dermaßen geheult, dass ich schon Angst hatte, etwas Furchtbares sei passiert und sie hätte das Baby verloren.
    Nein, Dad, keine Sorge, es ist alles bestens, aber als ich sie fragte, was los sei, meinte sie, das verstünde ich ohnehin nicht, und hat dann einfach aufgelegt. Sie hat wirklich wahnsinnig geweint.
    Genau das habe ich auch getan! Ich bin ins Auto gesprungen
und nach Hause gerast, wobei ich jeden Geschwindigkeitsrekord gebrochen habe. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit habe ich bestimmt bei Weitem übertreten! Wie dem auch sei, ich komme also nach Hause, eile ins Wohnzimmer, und sie sitzt auf dem Sofa und weint immer noch. Ich sage: ›Was ist los, mein Schatz‹ Und weißt du, was sie darauf geantwortet hat
    Sie hat gesagt: ›Wir haben kein Brot mehr.‹
    Was ich getan habe
    Nein, das habe ich ihr natürlich nicht gesagt. Ich bin ins Auto gesprungen und habe welches gekauft, und zwar jede Menge. Acht Laibe. Ein paar davon können wir einfrieren. Danach ging es ihr gut.
    Nein, ehrlich. Sie hat ein Stück davon gegessen, und dann hat sie geredet und gelacht wie früher, wir haben sogar Backgammon gespielt. Es war toll, niemand hätte gemerkt, dass sie noch zwanzig Minuten vorher völlig hysterisch war.
    Also, hat Mom sich auch so merkwürdig verhalten
    Nein, oder Na gut. Tschüs, Dad.«
     
    Ich habe so ein schlechtes Gewissen. An jenem Abend mache ich ihm einen Lammbraten mit Ofenkartoffeln und Erbsen. Ich bleibe sogar dabei, während er isst, wenn auch am anderen Ende des Tisches. Als wir später im Bett liegen, umarme ich ihn ganz fest.
    »Ich liebe dich, Martin.«
    Er ist schläfrig.
    »Hm, ich dich auch.«
    »Tut mir leid, dass ich so unausstehlich bin. Ich liebe dich so sehr. Ich werde mich bessern.«

    Er tätschelt mir die Schulter. »Ist schon gut. Ich weiß ja, dass du das nicht bist, das sind deine Hormone.«
    Zum ersten Mal im Leben bin

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