Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
eine Auseinandersetzung haben, nur um ihm überhaupt noch eine Reaktion zu entlocken. Was für eine Ironie des Schicksals! Ich bin dicker denn je, und er hat mich noch nie so wenig beachtet. Er hält eine Schwangerschaft für ein »Augen-zu-und-durch«-Ding. Unsere Mütter hatten Hausgeburten, unsere Großmütter Zeltgeburten und unsere Urgroßmütter Schiffsgeburten, während sie von Europa zu den Kolonien reisten. Und, haben sie sich beschwert Davon ist nichts überliefert. Aber ich werde meine Erfahrungen überliefern.
KAPITEL 5
Einkaufslust und Einkaufsfrust
»Schaffst du es, einzusteigen«, fragt meine Mutter ängstlich, als ich mich ins Auto wuchte. Mit einem Stützkorsett gestaltet sich das Bücken äußerst schwierig. Der Basketball, der mein Bauch jetzt ist, macht es auch nicht gerade leichter. »Ja, alles bestens«, ächze ich. Denn alles ist relativ: Im Vergleich zum durchschnittlichen Einwohner von Pretoria Central lebe ich wie im Schlaraffenland. Und dementsprechend sieht mein Bauch auch aus.
»Soll ich den Sitz weiter nach hinten stellen« Wahrscheinlich macht sich meine Mutter zu Recht Sorgen. Mein Bauch berührt beinahe das Armaturenbrett. Wir schaffen es, den Sitz nach hinten zu stellen, und setzen unsere Fahrt zum Fourways-Crossing-Center fort, wo wir Bettwäsche für Christophers Kinderbett kaufen wollen. Oder besser gesagt, wo sie meine Mutter aussuchen wird und ich sie bezahle. Meine Mutter ist sehr nervös, ohne dass ich wüsste warum. Ich soll es bald herausfinden.
»Wo wollen wir zuerst schauen«, fragt sie.
»Bei Treehouse«, sage ich selbstbewusst. Supermami Katie kauft dort sämtliche Kindersachen. Wenn das Zeug für Jack und Olivia gut genug ist, ist es auch gut genug für Chris. Während ich im Wagen sitze, denke ich darüber nach, wie bizarr es ist, Leinenbettwäsche für ein Bettchen zu kaufen, das noch nicht
mal angefertigt wurde, für ein Baby, das noch gar nicht auf der Welt ist. Ich habe keine Fläschchen, keinen Sterilisator und keine aufknöpfbaren Nachthemden – ein Muss, wenn man vorhat zu stillen. In Christophers Zimmer gibt es noch keine Lampe, keine Wickelauflage, keine Stofftiere, kein Mobile und keine Popocreme. Kurz gesagt: Wenn dieses Kind zu früh auf die Welt käme, besäße es die perfekte Bettwäsche … aber sonst nichts. Ich stelle diese Prioritäten infrage und wende mich an meine Mutter.
»Erklär mir bitte, warum wir Bettwäsche kaufen und keine wirklich notwendigen Dinge.«
Meine Mutter konzentriert sich auf die Straße.
»Weil ich eine Mutter-Tochter-Einkaufstour mit dir machen will.«
Das verstehe ich nicht.
»Wieso kaufen wir keine Matratze und keine Fläschchen«
Meine Mutter schnalzt gereizt.
»Weil das langweilig ist. Ich will keine langweiligen Sachen einkaufen.«
Aha, das ist es also. Ich hätte ahnen können, dass sie den Verstand eines Dinosauriers besitzt.
Bald sind wir im Fourways Crossing, einem Rieseneinkaufszentrum mit verschiedenen Geschäften. Es ist ein Samstagnachmittag, und es gibt nur wenige freie Parkplätze. Die, die frei sind, liegen weit vom Kinderparadies Treehouse entfernt.
Meine Mutter sucht nach einem Parkplatz wie ein Großwildjäger, fährt die Reihen von Fahrzeugen langsam ab und späht über das Lenkrad. Als jemand einen für uns infrage kommenden Platz verlässt, beschleunigt sich ihre Atmung. Doch jemand
anders steht schon bereit, und wir verpassen die Gelegenheit. Nach sehr heißen zehn Minuten, die wir auf diese Art verbringen, mache ich einen Vorschlag.
»Warum parken wir nicht einfach auf der anderen Seite Ich laufe zum Laden.«
Meine Mutter wirft mir einen vernichtenden Blick zu.
»Du bist mit deinem Rücken kaum ins Auto gekommen, wie willst du da einen halben Kilometer laufen«
Ich rutsche nervös auf meinem Sitz hin und her. Sie hat recht. Mein Rücken tut ziemlich weh, aber diese nervige Parkplatzsucherei ist auch eine Qual.
»Warum setzt du mich nicht ab und parkst dann«
»Weil ich nicht weiß, wo der Laden ist.«
»Er liegt genau vor uns! Deswegen suchen wir doch hier einen Parkplatz, schon vergessen«
Meine Mutter ignoriert mich.
»Da ist einer, Sammy! Da! Da! Da!«
Mein Blick folgt ihrem ausgestreckten Zeigefinger. In der nächsten Reihe gibt es einen freien Parkplatz.
»Das schaffen wir nie rechtzeitig.«
Meine Mutter schaltet in den nächsten Gang.
»Und ob wir das schaffen! Du steigst aus, rennst dorthin und stellst dich auf den freien Platz.«
»RENNEN«
»Na, dann watschle
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