Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
Sorgen macht: dass du dem Auto einen Namen gibst oder dass du es Salome genannt hast!«
Meine Mutter ignoriert mich.
»Was für ein netter Mann«, sagt sie glücklich und steigt aus dem Wagen. Ich stütze mich mit meinem enormen Gewicht gegen die Kühlerhaube.
»Ach, fandest du«
»Ja, du nicht«
Ich habe keine Lust, mich zu streiten. Wir machen uns auf den Weg zu Treehouse.
Im Laden ist es hell und kühl. Die Wände sind cremefarben gestrichen, der Boden ist mit Kokosfaser ausgelegt. Die Waren in den hellblauen Regalen sind nach Mustern sortiert. Es gibt eine ganze Abteilung für Hummeln auf blauem Grund, eine für tanzende Mädchen auf rosa Grund und eine mit grinsenden Insekten auf gelbem Grund. Ich lasse mich in einen Sessel mit Karobezug fallen. Sofort geht es mir besser. Meine Knöchel pochen nicht mehr, mein Rücken tut nicht mehr weh, und als ich mich entsprechend arrangiert habe, fallen meine Brüste dekorativ auf meinen Bauch. Ich fühle mich dermaßen wohl, dass ich am liebsten die Augen schließen und ein Nickerchen machen würde. Ob man diesen Sessel kaufen kann Ich möchte ihn mit nach Hause nehmen und mich den ganzen Tag darin herumfläzen. Doch der Sessel sieht das anders. Er ächzt unter meinem Gewicht. Meine Mutter macht Oh! und Ah! angesichts der Auswahl an Mustern.
»Schau mal, Liebling, hier ist eine blaue Bettwäsche mit Feuerwehrautos
drauf«, sagt sie und zeigt mir eine Decke. Die Feuerwehrautos sind sehr rot. Ich möchte, dass Chris’ Zimmer eine einladende, ruhige Oase ist. Wenn das zutrifft, was ich bisher über den Schlafrhythmus eines durchschnittlichen Neugeborenen gelesen habe, wird mein Schlaf zu einem Großteil von der Geschwindigkeit abhängen, mit der ich meinen Nachwuchs zum Einschlafen bringe. Deshalb möchte ich, dass Chris’ Zimmer möglichst gemütlich und einschläfernd wirkt, damit er sofort wegdämmert, sobald ich ihn nach dem Stillen ablege. Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass ein Notfallmotiv für eine geeignete Atmosphäre sorgen wird. Mich würde der Anblick von roten Feuerwehrautos nicht gerade beruhigen.
»Ja-ha.« Ich bin unsicher. »Ein bisschen knallig vielleicht, oder«
Sie mustert die Decke nachdenklich.
»Wahrscheinlich hast du recht.«
Sie legt die Decke zurück und kommt mit anders gemusterten Kissenbezügen zurück.
»Wie findest du die hier«
Ich sehe meine Mutter schweigend an.
»Was hast du, mein Schatz«
»Mummy, die hier sind für Mädchen.«
Der Kissenbezug ist weiß und mit Lavendelzweigen aus lila Seide bestickt.
Meine Mutter zeigt sich unbeeindruckt.
»Er ist sehr hübsch.«
»Ja. Für ein Mädchen.«
Sie betrachtet den Kissenbezug und fährt mit den Fingern darüber.
»Nun, der wäre schön gewesen«, seufzt sie.
Ich fühle mich fett und wütend.
»Was soll das heißen«
Sie sieht mich mit großen Augen an.
»Gar nichts. Ich meine ja nur.«
Sie führt mich nicht hinters Licht.
»Hör mal, es wird ein Junge. Und das lässt sich nun mal nicht ändern. Also komm drüber hinweg, lerne, damit zu leben, oder fahr mich wieder nach Hause.«
Die Leute starren uns an. Nun, hauptsächlich mich. Meine Mutter ist peinlich berührt.
»Sam. Mach hier keine Szene.«
»Du meinst, nicht so wie du auf dem Parkplatz vorhin.«
»Ich wollte nur helfen.«
»So hat es aber nicht ausgesehen.«
Ihre Augen füllen sich mit Tränen. Jetzt bekomme ich ein schlechtes Gewissen.
»Ach, Mums, bitte nicht weinen. Es tut mir leid. Ich bin einfach nur erschöpft.«
Sie schnieft.
»Ich weiß, ich will dir doch nur helfen. Ich weiß nur nicht wie, sag mir, was du willst.«
Am liebsten würde ich schreien: »Ich will, dass du nicht nach Paris fährst. Dass du da bist, wenn dieses Baby kommt und ich nicht weiß, was ich tun soll. Ich brauche die Erfahrung und den Rat eines Menschen, der drei Kinder zur Welt gebracht hat und jederzeit verfügbar ist.«
Aber das verkneife ich mir, das verstößt gegen die Spielregeln.
»Ich brauche Bettwäsche, ein Stillkissen, was immer das sein soll, wasserdichte Laken und eine Daunendecke. Alles in möglichst neutralen Farben, damit sich niemand wundert, wenn ich es bei einem zweiten Kind wiederverwende, das vielleicht ein Mädchen wird oder auch nicht.«
Die Miene meiner Mutter hellt sich auf. Es gibt doch noch eine Chance, dass sie in Zukunft mit jemandem mit Puppen spielen kann.
»Was ist mit Teddybären«, sagt sie fröhlich. »Die gefallen Jungen, sind knuffig und sexuell unauffällig.«
Bei
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