Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
eben! Los, Sam, steig aus und lauf, sonst ist er weg!«
Ich klettere aus dem Wagen und schiebe mich zwischen den geparkten Autos bis zum freien Parkplatz auf der anderen Seite durch. Dort komme ich mir vor wie ein Vollidiot, während die
Kupplung hinter mir knarzt und quietscht, als meine Mutter in einen höheren Gang schaltet und um die Ecke saust. Ich fühle mich wie einer dieser Heißluftballons mit Werbeaufdruck, die man manchmal am Himmel sieht. Ich betrachte meinen Bauch und überlege, wie viele Werbesprüche wohl darauf Platz finden würden. Ich bin gerade bei vier angelangt, als ich ein Auto hupen höre. Oh nein.
»Lady, würden Sie bitte zur Seite gehen.« Das kommt von einem sehr gereizten, mittelalten glatzköpfigen Mann in einem schwarzen BMW-Cabrio. Neben ihm sitzt eine deutlich jüngere Blondine mit Sonnenbrille. Wenn ich ihn mir so ansehe, frage ich mich, ob sie im Kaufpreis des Autos inbegriffen war. Das kann ich natürlich unmöglich laut sagen, ich muss schließlich höflich bleiben.
»Äh, dieser Parkplatz ist reserviert, tut mir leid.«
Ich merke selbst, wie dämlich das klingt. Er hupt erneut, diesmal deutlich ungeduldiger.
»Man kann keine Parkplätze reservieren, gute Frau«, brüllt er.
Das sehe ich anders.
»Oh doch. Er ist für meine Mutter, und wir müssen hier parken, weil ich Rückenprobleme habe und nicht weit laufen kann. Außerdem …«
Weiter komme ich nicht.
»Quatsch!« Der BMW-Fahrer kommt mit seinem Wagen näher und versucht mich wegzudrängen. Wenn ich nicht ausweiche, rammt seine Stoßstange gleich mein Knie. Ich überlege gerade, ob ich nachgeben soll, als der weiße Nissan Sentra meiner Mutter auftaucht. Die erfasst die Situation sofort und lässt ihr
Fenster herunter. Ich schlage die Hände vors Gesicht – ich kenne meine Pappenheimer.
»Junger Mann«, ruft meine Mutter. »Dieser Parkplatz ist für mich reserviert.«
Er lässt sich auf einen Brüllwettstreit ein.
»Ich kann hier nirgendwo ein Reservierungsschild erkennen!«, ruft er zurück.
»Aber meine Tochter werden Sie gesehen haben, oder vielleicht nicht« Meine Mutter fährt ein Stück weiter vor. Normalerweise wäre das ein sehr ungleiches Rennen: Ein kleiner Sentra tritt gegen einen großen BMW an. Aber den Sentra fährt meine Mutter. Inzwischen meldet sich auch die Blondine im BMW zu Wort.
»Wir waren zuerst da, das ist unser Parkplatz.«
»Wir haben ihn zuerst entdeckt, und Sam war zuerst hier, also ist es UNSER Parkplatz.«
Ich rechne mit einem schrecklichen Showdown.
Plötzlich nimmt die Blondine ihre Sonnenbrille ab und mustert mich gründlich. »Sind Sie Sam Cowen von Rude Awakening «, fragt sie.
Fantastisch. Wie ich es liebe, erkannt zu werden, wenn ich aussehe wie ein Schlachtschiff! Kein Problem, ich suche nur gerade einen Anlegeplatz. In diesem Moment möchte ich am liebsten im Erdboden versinken.
»Jawohl«, sagt meine Mutter. Selbst in der Schlacht kann sie es sich leisten, stolz auf mich zu sein.
Die Blonde beginnt zu strahlen.
»Wahnsinn, ich fasse es nicht«, sagt sie.
Ihr glatzköpfiger Partner ist verwirrt. Sie zeigt mit einem rot lackierten Finger auf mich.
»Sie moderiert die Morgenshow im Radio, zusammen mit Jeremy Mansfield.«
Ein breites Grinsen überzieht sein Gesicht.
»Ehrlich Sie sind die mit Big Man«
Erleichterung.
»Ja, genau die bin ich.«
Meine Mutter verrenkt sich beinahe den Hals, als sie den Kopf aus dem Wagenfenster streckt.
»Sie macht die Show seit sechs Jahren, und vorher hat sie den Chris Gibbons’ Report auf 702 produziert.«
Der BMW-Glatzkopf grinst: »Sind Sie die ältere Schwester«
Meine Mutter strahlt: »Nein, die Mutter.«
Beide merken nicht, wie sich die Autos hinter ihnen stauen. Aber ich, und während sie weitere Höflichkeiten austauschen, lächle und winke ich den anderen siebzehn Fahrern entschuldigend zu, die jetzt festsitzen.
Der Glatzkopf rettet die Situation.
»Bitte nehmen Sie den Parkplatz«, sagt er und fährt zurück.
»Vielen Dank«, erwidert meine Mutter strahlend und parkt, wobei sie mich nur knapp verfehlt. Ich kann gerade noch zur Seite springen (wenn auch nicht sehr weit).
Der Glatzkopf und die Blondine fahren winkend davon. Meine Mutter winkt zurück.
»Salome sagt danke schön«, ruft sie dem Glatzkopf hinterher.
»Wer ist Salome«, frage ich und sehe mich suchend um.
»Mein Auto heißt Salome.« Sie parkt den Nissan vorsichtig genau in der Mitte.
»Das Auto heißt Salome Ich weiß nicht, was mir mehr
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