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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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eben, aber da stehen auch ziemlich bizarre Dinge auf der Liste wie ein Tennisball …«
    »Ein was«
    »Ja, wirklich, in meinen beiden Büchern wird dazu geraten, entweder einen Tennisball oder einen Noppenroller zu Massagezwecken mitzubringen. Die Autoren schlagen doch auch glatt vor, dass ich ein Butterbrot für meinen Mann mitnehmen soll, falls er Hunger bekommt! Von wegen! Der soll sich sein blödes Brot selbst schmieren. Oder sich eines in der Krankenhauscafeteria kaufen! Manche mögen das hartherzig finden, aber während ich in den Wehen liege und auf einen Holzstab beiße, um den Schmerz zu betäuben, muss Martin seine kulinarischen Bedürfnisse zurückstellen.«
    Lee pflichtet mir bei.
    »Ich weiß, was du meinst. Ich habe auch so eine Liste. Was das Brot anbelangt, gebe ich dir recht. Wann wurden diese Listen verfasst Im dreizehnten Jahrhundert In so einem Moment kann ich mich unmöglich um meinen Mann kümmern. Wenn man bedenkt, was wir bezahlen, damit das Kind zur Welt gebracht
wird! Für das Geld könnten sie locker jemanden einstellen, der den Männern die Wartezeit versüßt, einen Clown oder Stand-up-Comedian. Oder eine Dame, die ihn mit Lap-Dance erfreut.«
    Ich kichere. Ich habe ein Einzelzimmer gebucht. Es ist sehr teuer. Sie hat mein Mitgefühl. »Was die Krankenhauspreise betrifft, bin ich ganz deiner Meinung. Ich habe nachgeschaut, für den Betrag, den wir für ein Einzelzimmer bezahlen, hätte ich ein ganzes Wochenende mit allen Extras im Mount Nelson verbringen können. Zumindest für die Windeln könnten sie aufkommen. Die Tussi in der Klinik hat doch glatt gesagt, dass sie mich GRATIS mit Kohlblättern versorgen werden, wenn die Milch einschießt und die Brüste anschwellen. Entschuldige, wo bekomme ich mein Kind In einer Obst- und Gemüseabteilung Ich will gratis Medikamente, Schmerzmittel, Infusionen usw. und kein bescheuertes Kohlblatt. Ob die Jungfrau Maria das auch alles durchgemacht hat«
    Wir lachen uns kaputt. Als wir uns wieder einigermaßen beruhigt haben, erzählt Lee weiter.
    Sie zahlt kein Einzelzimmer, hat also andere Erfahrungen.
    »Ich habe meine Klinik besichtigt.«
    »Man kann sie besichtigen«
    Sie bestätigt das.
    »Kann man auch sehen, wo die Tiere gefüttert werden«
    »Sei ruhig. Die Besichtigung kann man sich sparen. Ein Sieben-Betten-Zimmer hat so gar nichts Wohnliches, es gibt nicht einmal einen Fernseher. Natürlich sind da auch zwei VIP-Zimmer (mit eigenem Bad) und zwei semiprivate (mit eigener Dusche) … aber wir armen Schweine im Mehrbettzimmer Ich
fürchte, bei uns gibt es nur Katzenwäsche. Selbst wenn man es sich leisten kann, kommt der Name auf eine Wer-zuerst-wirftmahlt-zuerst-Liste.«
    Ich muss lachen.
    »Eine Vagina ist und bleibt nun mal eine Vagina, egal wo«, sage ich.
    »Das sagt mir ausgerechnet eine, die ein Zimmer mit Fernseher haben wird.«
    »He, ich bin längst nicht so gelassen, wie du denkst«, protestiere ich. »Frag Martin.«
    »Wieso«, hakt sie neugierig nach.
    »Ich glaube, er hat es satt, dass ich ständig über Rückenschmerzen klage. Heute Morgen habe ich ihm erzählt, dass meine Schulter verspannt ist. Er hat gesagt, ich solle mich nicht so anstellen, die Hälfte hätte ich geschafft, und der Rest würde vergehen wie im Flug.«
    »Mistkerl.«
    »Ja. Da nahm die wilde Schwangere seine Hand und drückte seinen Zeigefinger weit nach hinten. Und sagte: ›Am besten, wir binden den für die nächsten zwanzig Wochen zurück. Die Zeit wird VERGEHEN WIE IM FLUG!‹«
    »Huch.«
    »Ja, ich hoffe, er redet noch mit mir, wenn ich nach Hause komme.«
    »Ich auch.«
     
    Es gibt so vieles, an das man denken muss, wenn man ein Baby bekommt. Ich dachte, ich würde schwanger, würde ein paar neue Klamotten für mich und das Baby kaufen, und schwupps!
wäre ich Mutter. Aber so ist es nicht. Ich wurde schwanger und habe mir ein paar neue Klamotten gekauft, aber die hängen alle noch im Schrank, weil ich längst nicht mehr reinpasse. Umstandskleider, die passen sollten, bis die Fruchtblase platzt, waren mir schon gegen Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels zu klein. Ich verbringe meine Tage in Martins Jogginghosen und Pullis und meine Nächte in … Martins Jogginghosen und Pullis! Er trägt es mit Gelassenheit, obwohl ich mittlerweile wahrscheinlich fast alles darf – Hauptsache, er hat seine Ruhe. Meine Gefühlsausbrüche nerven ihn, und ich weiß, dass er sie nicht mehr ernst nimmt. Ich stelle fest, dass ich immer hysterischer werde, wenn wir

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