Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
Vom Netzwerk:
Abschiedswort sitzen gelassen. Langsam wird mir klar, dass ich nur ein weiterer Termin an einem weiteren Arbeitstag für ihn bin. Mein persönliches Wunder ist nichts weiter als ein neuer Tagesordnungspunkt. Ich fühle mich unbedeutend. Und wütend und verletzt. Ich bin es nicht mal wert, dass man sich von mir verabschiedet. Danke für Ihr Geld, Sam. Wir sehen uns in einem Monat, und vergessen Sie beim Hinausgehen bitte nicht, zu bezahlen. Sie können mich mal, Herr Doktor! Mein Christopher ist ein Mensch, nicht nur ein Fleck auf einem Bildschirm. Und wenn Sie sich nicht von mir verabschieden, werden Sie ihn verdammt noch mal kennenlernen.
    Ich lächle den Arzt tränenblind an.
    »Nein, ich will glücklicherweise nichts mehr wissen, Herr Doktor, Sie haben nur vergessen, sich von mir zu verabschieden.«
    Ich strahle die neue Patientin an, die reichlich nervös wirkt.
    »Tut mir leid, dass ich Ihren Termin störe. Er ist nur einfach davongerannt, ohne sich zu verabschieden, sodass ich zunächst annahm, Sie stören meinen Termin.«
    Sie sieht den Arzt an.
    »Soll ich schon mal vorgehen und mich auf den Ultraschall vorbereiten«, fragt sie.
    »Ja, das wäre bestimmt ratsam, sonst verwechselt man Sie noch mit dem Personal.«

    Während ich das sage, sehe ich den Gynäkologen an. »Nun, hiermit verabschiede ich mich, Herr Doktor. Soll ich in einem Monat wiederkommen« Er sieht mich lange an.
    »Von nun an sehen wir uns alle zwei Wochen«, sagt er langsam.
    Mein Grinsen zerreißt mich beinahe.
    »Gut, dass ich hier so reingeplatzt bin«, sage ich fröhlich, »sonst hätte ich nie davon erfahren. Es ist wichtig, solche Dinge zu wissen. Vor allem, wenn man sein erstes Kind bekommt und von Tuten und Blasen noch keine Ahnung hat.«
    Der Gynäkologe ringt sich ein Lächeln ab.
    »Ich habe viel zu tun, Sam. Es tut mir leid. Ich hatte angenommen, wir hätten uns verabschiedet.«
    »Ist schon in Ordnung«, sage ich bereits etwas versöhnlicher und breche fast wieder in Tränen aus. »Jeder macht mal einen Fehler.«
    Meiner bestand darin, zu Ihnen zu kommen.
    Er steht auf und kommt auf mich zu. Er gibt mir die Hand.
    »Brauchen Sie noch irgendetwas«
    Ja, ich brauche einen Arzt, den das Wunder des Lebens immer noch fasziniert. Aber keine Sorge, den gibt es wahrscheinlich nicht. Sie trifft keine Schuld, nur mich.
    »Nein, nein. Ich fürchte, als Schwangere reagiert man sehr emotional.« Ich laufe den Flur entlang.
    »Bis in zwei Wochen.«
    »Samantha«, ruft er.
    Etwas in seiner Stimme lässt mich innehalten. Die Freundlichkeit, die darin mitschwingt.
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie Sorgen oder Zweifel haben«,
sagt er. »Aber Ihr Junge ist wirklich ein gesunder Prachtkerl. Gut gemacht.«
    Weg ist er.
    Ich zahle die Rechnung. Dann setze ich mich ins Auto und weine eine Stunde lang. Anschließend fahre ich mit meinem neuen Wagen nach Hause.
     
    Ich rufe Lee an und frage sie nach ihrem Gynäkologen. Sie reagiert sehr herablassend. Sie denkt immer noch über die vielen Sachen nach, die wir mit ins Krankenhaus nehmen sollen.
    »Wissen die überhaupt, was das kostet In einem Fünf-Sterne-Hotel wäre das gratis.«
    Ich lache.
    »In ein Fünf-Sterne-Hotel würde man wohl kaum Windeln und Toilettenartikel mitbringen.«
    Sie hört mir nicht zu.
    »Hast du schon deine Liste vom Krankenhaus angefordert Hast du gesehen, was da alles draufsteht«
    »Ich habe noch nicht einmal die Hälfte der Schwangerschaft geschafft und mir über so etwas wie Listen noch keine Gedanken gemacht.«
    Lee fährt ungerührt fort.
    »Meine Tasche steht bereits fertig gepackt im Flur, wenn die Babys kommen, bin ich für alle Fälle gerüstet.«
    Sie ist zwei Wochen später schwanger geworden als ich. Ihre Vorfreude auf die Geburt wirkt auf mich eher verstörend. Sie jammert über die Kosten.
    »Unfassbar, dass uns das blöde Krankenhaus für das viele Geld nicht mal Lotionen, Windeln und solche Dinge zur Verfügung
stellt. Außerdem bekomme ich Zwillinge und muss alles in doppelter Ausfertigung mitbringen!«
    Ich verstehe, dass sie das beunruhigt. Fünfzig Windeln klingen in meinen Ohren ziemlich übertrieben. Das Baby wird doch ohnehin nur gestillt. Wie es in den drei Tagen, die man in der Klinik ist, fünfzig Mal die Windel vollkriegen soll, ist mir ein Rätsel.
    »Ja, ich weiß. In einem meiner Bücher steht eine Liste mit Gegenständen, die man mitbringen soll. Wie aufknöpfbare Nachthemden, Still-BHs und Stilleinlagen. Das verstehe ich ja noch. So was braucht man

Weitere Kostenlose Bücher