Alles über Elfen (German Edition)
stellt fest, dass er von meinetwegen zehn Kriterien für ein besonders attraktives Gesicht gerade einmal drei oder vier erfüllt. [Plischke: Das ist mir zum Glück ja noch nie passiert. Christiansen: Wieso? Haben Sie daheim keine Spiegel?] Ich schicke also sehr bewusst Folgendes vorweg: Alles, was gleich über attraktive Gesichter gesagt wird, bezieht sich auf Studien, die Durchschnittswerte ermitteln, und mehr noch als in den meisten anderen Bereichen gilt hier: Ausnahmen bestätigen unbedingt die Regel.
Da viele von uns Menschen Elfen als schön – oder um es mit Tolkien in Bezug auf Legolas zu sagen, »über alles menschliche Maß schön von Angesicht« – empfinden, kann man davon ausgehen, dass die Gesichter der Elfen mehrheitlich jene Merkmale aufweisen, die wir Menschen für gewöhnlich mit einem attraktiven Gesicht verbinden. Ich möchte dabei unseren Blick zunächst auf die Attribute richten, die unabhängig vom Geschlecht als schön oder eben attraktiv markiert sind:
Ein schmaleres Gesicht ist attraktiver als ein breiteres Gesicht. Dem können wir entnehmen, dass der männliche Elf näher an David Bowie als an Vin Diesel und die Elfe näher an Kate Moss als an Christina Ricci ist.
Das attraktivere Gesicht hat weniger Fettansätze als das weniger attraktive. Das macht Keanu Reeves elfischer als Kevin James und Tilda Swinton elfischer als Pink.
Blassere Gesichter sind nicht so attraktiv wie gebräuntere Gesichter. Dieser Punkt ist dahingehend besonders interessant, weil das moderne Elfenbild den Elfen mehr auf der blassen Seite des Spektrums ansiedelt. [Christiansen: Ich vermute stark, dass all diese Faktoren doch auch kulturellen Einflüssen unterliegen. Bei Frauen jüngeren Alters beispielsweise erfreuen sich momentan dank der Popularität des Vampirs als romantischem Ideal meines Wissens blasse Gestalten besonderer Beliebtheit. Plischke: Vielleicht wäre ein braun gebrannter Vampir dann quasi die Eier legende Wollmilchsau in Sachen Attraktivität]
Hohe Wangenknochen steigern die Attraktivität. Das heißt also, Johnny Depp und Gwyneth Paltrow gingen unter Umständen bei schlechtem Licht als Elfen durch, John Goodman und Adele selbst dann leider nicht.
Ein Gesicht wirkt dann attraktiver, wenn es in einen schmaleren Hals übergeht. Somit dürften stiernackige Elfen etwas sehr Ungewöhnliches sein, schwanenhälsige hingegen ziemlich häufig. [Christiansen: So sehen sich die Spitzohren bestimmt gern – sie die edlen Schwäne, wir die hässlichen Entlein]
Volle Lippen verleihen ebenfalls einen Attraktivitätsbonus, da sie als Zeichen von Sinnlichkeit gewertet werden. Auch in diesem Punkt weichen die Elfen unserer heutigen Vorstellung, die über doch recht zarte Lippen verfügen, ein wenig von gängigen Schönheitsidealen ab.
Auch straffe Haut um die Augen und die Abwesenheit von Augenringen machen ein Gesicht attraktiver. Vor allem mit Augenringen, die oft als sichtbares Zeichen körperlicher Ermüdungszustände auftreten, haben die Elfen natürlich keine Probleme – wer nicht richtig schlafen muss, leidet auch nicht unter Schlafmangel.
Des Weiteren existiert eine Reihe geschlechtsspezifischer Merkmale, die die Attraktivität eines Gesichts erhöhen oder verringern können:
Bei Frauen gelten schmalere Nasen als attraktiver. Bei Elfen neigen in den gängigen Darstellungen beide Geschlechter zu schlanken Nasenformen.
Bei Männern gelten Geheimratsecken, ein zu kleines Kinn und zu deutliche Faltenausprägungen zwischen Nase und Mundwinkel (das, was im Extremfall zu einem Bulldoggengesicht führt) als attraktivitätsmindernd. Lassen wir Kinn und Falten einmal außen vor, so bleibt dennoch festzustellen, dass Elrond in seiner filmischen Inkarnation sehr wohl über ausgeprägte Geheimratsecken verfügt. Streng genommen sind also doch nicht alle Elfen makellos schön.
Was bei diesen Listen auffällt, ist, dass viele der darin aufgezählten Attribute wiederum mit einer sehr spezifischen anderen Kategorie verknüpft sind: Jugendlichkeit. Dies sollte uns nicht weiter verblüffen, wenn wir uns kurz ins Gedächtnis rufen, wie eng Elfen in früheren Zeiten mit Fruchtbarkeit in Verbindung gesetzt wurden. Die allermeisten Fruchtbarkeitsgötter und -geister sind nun einmal von sprühender Vitalität; Hutzelweibern und schmerbäuchigen Greisen trauen wir es schlicht und ergreifend (und ehrlich gesagt auch aus guten Gründen) nur sehr bedingt zu, einen Acker in ein blühendes Feld zu verwandeln oder miteinander
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