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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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hatte, war es um ihn geschehen gewesen.
    Unwillkürlich schmunzelte er bei der Erinnerung, wie sie in ihrem viel zu engen Kleid mit einem Tablett in der Hand ins Wohnzimmer gekommen war. Wie sehr hatte er in dem Moment bedauert, dass er Honora Winthrop eingeladen hatte. Ohne es selbst zu wissen, hatten ihm die beiden Frauen an dem Abend noch einmal vor Augen geführt, wie durch und durch verschieden sie waren.
    Von Gang zu Gang sehnte er sich mehr nach Gracie. Wenn sie dann endlich zurückkam, verschlang er sie mit den Augen. Sobald sie den Raum betrat, konnte er nichts außer ihr mehr sehen oder hören.
    Einmal war seine Sehnsucht nach ihr so groß geworden, dass er sie in der Küche suchen musste. Nur um zu sehen, wie sie seinen Sicherheitschef auf die Wange küsste. George hatte ausgesehen, als hätte man ihm einen Orden verliehen.
    Als Honora dann ihren schnippischen Kommentar über das Essen machte, hätte er am liebsten ihr makellos geschminktes Gesicht in die Zitronentorte gedrückt.
    Sobald Gracie das Zimmer verlassen hatte, stand er auf und teilte Honora kalt mit: „Der Abend ist vorbei. Vielen Dank für dein Kommen, aber ich denke, wir wissen beide, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben.“
    Sie sprang auf. „Machst du etwa wegen dieses billigen Flittchens von Haushälterin mit mir Schluss? Wolltest du darum nicht mit mir ins Bett gehen?“ Sie zitterte vor Wut. „Du begreifst es nicht! Du könntest beides haben: Mich würde es nicht stören, wenn du sie behältst. So geht man in unseren Kreisen damit um. Ich würde lediglich Diskretion von dir erwarten. Während wir nach außen eine glückliche Ehe leben, kannst du von mir aus schlafen, mit wem du willst.“
    Genau so ein Arrangement hatte Rocco gewollt. Doch plötzlich war diese Vorstellung unerträglich geworden. „Geh nach Hause. Ich habe meine Meinung geändert.“
    Honora schüttelte den Kopf. Ihre blauen Augen waren kalt wie Eis. „So eine Chance wirst du nicht noch einmal bekommen.“
    Seine Lippen waren schmal. „Ich brauche keine Chancen. Ich nehme mir, was ich haben will. So habe ich es immer gehalten. Aber bevor du gehst, möchte ich, dass du dich bei Gracie für deine Unhöflichkeit entschuldigst.“
    Sie hatte den Kopf zurückgeworfen und schallend gelacht. Dann war sie gegangen und hatte die Tür fest hinter sich zugeknallt.
    Jetzt, im frühen Morgenlicht, konnte Rocco kaum glauben, dass er sein Ansehen mit einem Schlag so gründlich ruiniert hatte. Jemand wie Honora Winthrop würde keine Zeit verschwenden und die ganze Geschichte herumerzählen – gewürzt mit einem Dutzend Lügen. Dabei würde sie darauf achten, ihren eigenen Ruf zu schützen und seinen so gut wie möglich zu schädigen.
    Aber seltsamerweise hatte er nicht das geringste Bedürfnis, die Situation zu retten.
    Nicht, wenn er die Frau in seinem Bett anschaute. Ihre roten Locken lagen ausgebreitet auf dem weißen Kissen und umrahmten ihr blasses Gesicht wie ein feuriger Heiligenschein. Eine lange Locke ringelte sich quer über ihren Oberkörper und liebkoste verführerisch eine runde Brust.
    Sofort war sein Verlangen wieder erwacht. Ein Blick auf Gracie reichte aus. Schon eine flüchtige Erinnerung war genug, um seine Lust schlagartig zu entfachen.
    Ihm war, als hätte er vor ihr nicht wirklich gelebt. Selbst die Farben erschienen jetzt leuchtender.
    Seit er gestern gesehen hatte, wie hart sie für dieses großartige Essen gearbeitet hatte, war sie nicht mehr länger nur Steven Murrays Schwester für ihn. Sie war es nie gewesen, aber erst als er den tiefen Stolz auf ihrem Gesicht gesehen hatte, konnte er nicht länger vor der Wahrheit weglaufen.
    Er musste schmunzeln, als er daran dachte, wie wenig sie für die Einkäufe ausgegeben hatte.
    Und doch – auch wenn er schon lange nicht mehr glaubte, dass sie an den Diebstählen ihres Bruders beteiligt war, konnte er ihr nicht völlig vertrauen. Sie liebte ihren Bruder und war zutiefst loyal.
    Er hatte so lange gekämpft, um bis an die Spitze zu gelangen. Sein Leben lang hatte er sich von Drama und Leidenschaft ferngehalten. Von Chaos und Begierden. War er wirklich bereit, für eine Frau alles aufs Spiel zu setzen?
    Aber wieso machte er sich so viele Gedanken? Auch wenn er eine Affäre mit Gracie O’Brian anfing, brauchte er auf nichts zu verzichten.
    Er konnte mit ihr zusammen sein, bis ihre Leidenschaft ausgebrannt war. Dann würde er zu seinem alten Leben zurückkehren. Wenn er wollte, war selbst eine Heirat in die

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