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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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Körperteil fehlen.
    Als er auf die Terrasse ging, sah er im Mondlicht Gracies zusammengerollten Körper auf einer Liege. Bei ihrem Anblick krampfte sich seine Brust schmerzhaft zusammen. „Verflucht!“, murmelte er.
    Neben ihr lag fein säuberlich zusammengefaltet ihre Kleidung. Ihr Gesicht war entspannt, und die roten Locken leuchteten selbst im schwachen Mondlicht auf dem hellen Polster. Die Beine hatte sie hochgezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Wieder dachte er daran, wie ihr Bruder sie beschützt hatte. Selbst darauf war er eifersüchtig.
    Der Drang, sich einfach umzudrehen und wegzugehen, wurde fast übermächtig, doch er blieb. Als er sich bückte und sie auf seine starken Arme hob, erwachte sie.
    „Nein!“ Im Halbschlaf versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien.
    Er legte sie zurück auf die Liege und setzte sich zu ihr. „Das reicht. Du hast deinen Standpunkt klargemacht und ich meinen.“ Als er in ihre riesigen Augen blickte, wurde seine Kehle eng. „Ich … Es tut mir leid, dass ich so schroff war.“ Er wollte sie einfach in seine Arme nehmen und ihr versichern, dass er sie für immer beschützen würde. Aber er musste stark bleiben. „Ganz gleich, wie viele Geschichten du mir noch erzählst, wird das nichts an der Situation ändern. Steven hat mir eine Million gestohlen, das kannst du weder wegreden noch entschuldigen.“
    Gracie legte die Hände auf seine Brust. „Heißt das, dich interessiert nicht, was ich dir von mir erzähle?“
    Rocco nahm seine ganze Kraft zusammen, um gegen Gracies Wirkung anzukämpfen. „Mich interessiert nicht, warum dein Bruder seine Verbrechen begangen hat. Mich interessieren nur Tatsachen, und Tatsache ist, dass dein Bruder mir eine Million Euro gestohlen hat.“ Er fühlte sich so unbarmherzig wie noch nie in seinem Leben. „Du dagegen interessierst mich sehr wohl, aber ich möchte nicht weiter über deinen Bruder oder deine Vergangenheit reden. Können wir uns darauf einigen?“
    Mittlerweile war Gracie hellwach. Rocco wünschte sich verzweifelt, dass sie zustimmte. Sie spürte es so deutlich, als hätte er es laut ausgesprochen.
    Obwohl er sie zurückgewiesen und so sehr verletzt hatte, wollte sie diesen Mann mit jeder Faser. Gleichzeitig schämte sie sich für die Tiefe ihrer Sehnsucht. Sie wollte ihn abweisen, ihm denselben Schmerz zufügen wie er ihr. Aber sie konnte es nicht.
    Sie nickte. „Abgemacht.“ Wenigstens ließ er sich nicht den geringsten Triumph anmerken.
    Ohne ein weiteres Wort nahm er sie auf die Arme und trug sie ins Schlafzimmer.
    Zwei Tage später landeten sie in New York. Einen größeren Unterschied zu Bangkok konnte Gracie sich kaum vorstellen. So weit ihr Blick reichte, sah sie unter ihnen nur ein Meer grauer Häuser, ganz anders als die grünen Felder Thailands.
    Auf der anderen Gangseite saß Rocco und arbeitete konzentriert. Zwischen seinen Brauen hatte sich eine steile Falte gebildet.
    Seit der Nacht am Pool hielt ihr Waffenstillstand. Beide achteten sorgsam darauf, nur über neutrale Themen zu reden. Rocco hatte sich sogar trotz seiner Meetings die Zeit genommen, mit Gracie einige der atemberaubenden Sehenswürdigkeiten in Bangkok zu besuchen. Während sie ehrfürchtig die prächtigen Tempel und kunstvollen Gärten bewunderte, hatte er nur Augen für Gracie.
    Aber das Schönste hatte er sich bis zum Schluss aufgespart. In ihrem ganzen Leben würde sie nicht den letzten Morgen vor ihrer Abreise vergessen. Rocco hatte sie im Morgengrauen geweckt. Er war bereits geduscht und angezogen. Wie jeder andere Tourist trug er nur Shorts und ein leichtes T-Shirt.
    Draußen vor dem Hotel wartete zu Gracies Entzücken nicht ihre Limousine, sondern ein Tuk-Tuk auf sie und brachte sie zu einem der schwimmenden Märkte. Unzählige Boote mit den verschiedensten Waren trieben aneinander gedrängt auf dem Wasser. Mönche in leuchtend orangefarbenen Roben empfingen gerade die Spenden der Einheimischen. Um diese frühe Uhrzeit waren die üblichen Touristenscharen noch nicht eingetroffen. Gracie und Rocco stiegen in ein Boot um und glitten durch das bunte Treiben.
    Noch immer musste sie schmunzeln, wenn sie an die halsbrecherische Tuk-Tuk-Fahrt zurück zum Hotel dachte.
    In diesem Moment sah Rocco von seinen Papieren auf. „Woran denkst du?“, fragte er leise.
    Dass ich dabei bin, mich in dich zu verlieben, antwortete sie im Stillen. Aber das konnte sie ihm nicht sagen. Das durfte sie nicht einmal denken. Vielleicht geht das Gefühl

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