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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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alles bestens, Mrs Hunter«, erwiderte Erica rasch. Wir wussten genau, dass Sophie lieber sterben würde, als Mrs Hunter von ihrer inneren Qual zu erzählen. »Sophie … äh, also …«
    »Ihr gebrochener Zeh tut weh«, erklärte Caroline.
    Ich war froh, dass Caroline so schnell denken konnte. So rasch wäre mir bestimmt keine Ausrede eingefallen. Ich musste immer noch daran denken, wie Prinz Peter geguckt hatte, als die Mädchen ihn eingeholt hatten: Die Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Ach herrje«, sagte Mrs Hunter. »Wollt ihr drei nicht vielleicht schon mit Sophie die Treppe hochgehen, damit sie sich Zeit lassen kann? Dann wird sie wenigstens nicht umgerannt. Würde dir das ein wenig helfen, Sophie?«
    Sophie hob ihr tränenverschmiertes Gesicht und nickte. Sprechen konnte sie nicht, weil sie so einen Kloß im Hals hatte.
    »D-danke.« Das war alles, was sie herausbrachte.
    Mrs Hunter lächelte noch mal und ging wieder. Wir halfen
Sophie auf die Beine und gingen langsam mit ihr ins Schulgebäude.
    »Das Schlimmste daran ist«, sprudelte es dann doch aus ihr heraus, als wir ihr drinnen auf der Treppe halfen und die warme Luft aus den altmodischen Heizkörpern unsere verfrorenen Wangen auftaute, »dass sie Bescheid weiß. Sie weiß genau, was ich für ihn empfinde. Weil Caroline es ihr erzählt hat. Das macht die extra.«
    »Wer weiß Bescheid?«, fragte Erica verwirrt.
    »Die Neue«, antwortete Sophie. »Diese Cheyenne. Sie weiß, dass ich Peter liebe.«
    »Oh, Sophie«, sagten Caroline und Erica im selben Moment: »Das hat sie bestimmt nicht mit Absicht getan.«
    Aber ich war der gleichen Meinung wie Sophie. Ich war sicher, dass sie es doch absichtlich getan hatte. Das lag daran, dass ich mit Mädchen wie Cheyenne Erfahrung hatte. Ich hoffte, dass ich ihr unrecht tat, aber ich glaubte es nicht.
    Als wir Sophie zu ihrem Platz gebracht hatten, es klingelte und der Rest der Klasse in den Raum drängelte, hörte ich genug, um zu wissen, dass ich recht hatte.
    »Wahnsinn, das war ja megawitzig!«, sagte Dominique, als sie ihre Jacke aufhängte.
    »Absolut«, quiekte Marianne. »Das war die lustigste Pause aller Zeiten!«
    »Das ist so ein cooles Spiel«, stimmte Shamira ihr zu. »Wen willst du denn in der Nachmittagspause küssen, Cheyenne?«

    Cheyenne schüttelte ihre Locken und sah sich in Raum 209 um. Ihr Blick fiel auf Stuart Maxwell, der in aller Unschuld an das Pult neben mir zurückkehrte.
    »Den da«, sagte sie schlicht.
    »Großartig«, sagte Rosie und klatschte in die Hände. »Den kann man gut erkennen, mit seinen roten Haaren.«
    »Außer wenn er eine Mütze trägt«, sagte Elizabeth.
    Es war nicht zu fassen! Sogar die schüchterne Elizabeth Pukowski, die nie etwas sagte (also jedenfalls nicht zu mir), machte beim Kuss-Spiel mit! Wie konnte das passieren? Und alles in dieser kurzen Zeit der Mittagspause! Wie war es dazu gekommen, dass Cheyenne, die wir gerade noch bemitleidet hatten, jetzt die ganze Schule unter Kontrolle hatte (also so gut wie)? Und wieso war dieses Kuss-Spiel so beliebt?
    Nur weil etwas allgemein beliebt ist, muss es noch lange nicht gut sein. Das ist eine Regel.
    Es gab viele Dinge, die beliebt waren, aber nicht gut: zum Beispiel Stiefel mit Reißverschluss und hohen Absätzen. Darin konnte man umknicken (sagte zumindest meine Mom). McDonalds ist auch ein gutes Beispiel. Bei McDonalds schmeckt es gut und alle finden es toll da, aber wenn man das Zeug jeden Tag essen würde, kann man einen Herzinfarkt kriegen und tot umfallen.
    Und wie sah es mit Rennwagen aus? Rennautos sind außerordentlich beliebt, aber die Leute sehen sich die Rennen nur an, weil sie einen Unfall erleben wollen. Wenn Rennautos
verunglücken, werden die Fahrer meistens schwer verletzt oder sterben. Für die Zuschauer ist das spannend, aber für die Fahrer ist es nicht so toll. Das sind nur ein paar Beispiele dafür, dass nicht unbedingt gut ist, was angesagt ist. Aber es gibt natürlich noch viel mehr!
    Ich war erstaunt, dass Marianne, Dominique, Shamira, Rosie und Elizabeth nicht erkannten, dass Cheyennes Spiel überhaupt nicht toll war. Ein Spiel, das aus einem fremden Land wie Kanada kam, schien erst mal aufregend und exotisch. Aber sahen sie denn nicht, dass es Sophie schon zum Weinen gebracht hatte? Tja, vielleicht nicht. Immerhin hätten sie merken können, wie wütend Prinz Peter geworden war. Er hatte richtig böse ausgesehen, als er von der Mädchenhorde geflohen war, die ihn vorher geradezu

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