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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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vom Himmel herab, um diese Eingeweide zu fressen. Er hatte mich um einen Rotstift gebeten, damit er das Blut besser ausmalen konnte. Doch ich wusste, dass Erica zu weichherzig war, um zu erkennen, dass Stuart sich nicht sonderlich um die Liebe einer Frau scherte.
    »Cheyenne ist an allem schuld«, sagte ich auf dem Rückweg zum Kunstraum. »Das muss aufhören! Hast du gehört, Erica? Wir müssen sie aufhalten!«
    »Aber wie sollen wir das machen, Allie?«, fragte Erica verunsichert. »Marianne und Dominique und all die anderen Mädchen, die tun alle, was sie sagt. Sie hat diese Stiefel … und sie kommt aus Kanada!«
    Ich wusste, dass Erica recht hatte. Mir war auch klar, dass es nicht leicht werden würde. Aber ich musste den anderen irgendwie klarmachen, dass uns die vierte Klasse wegen
Cheyenne überhaupt keinen Spaß mehr machte. Raum 209 verwandelte sich von der besten Klasse, die ich je hatte, in die blödeste. Das wollte ich ändern, und zwar schnell. Aber ich hatte keine Ahnung, wie.

Regel Nummer 10
    Man ist nur ein Riesenbaby, wenn man das selbst glaubt
    Die Gelegenheit, gegen Cheyenne aufzubegehren und allen Mädchen in der Vierten zu beweisen, dass man nicht mit Jungen gehen musste, um Spaß zu haben, kam schneller, als ich dachte.
    Am nächsten Tag kam Cheyenne auf mich zu. Ich hatte gerade die Rolle des Feldspielers in Rosemaries Kickballspiel übernommen. (Da wir nicht mehr »Königinnen« spielen konnten, waren Erica und ich zu Kickball übergegangen, obwohl Erica, ehrlich gesagt, nicht besonders gut darin war. Sie ist eben eher der Gymnastik-Typ).
    »Allie«, sagte Cheyenne, »ich muss mit dir reden.«
    »Dann rede«, antwortete ich.
    Sie hatte ihre übliche Clique dabei, M und D und Shamira, Rosie, Elizabeth - ach einfach alle Mädchen aus unserer vierten Klasse außer Caroline, Sophie, Erica und Rosemarie. Rosemarie und Erica waren nicht dabei, weil sie auf dem Spielfeld standen, und Caroline und Sophie, weil sie auf gegenüberliegenden
Seiten des Schulhofs Bücher lasen und einander nicht beachteten.
    »Joey Fields wird dich fragen, ob du mit ihm gehen willst«, sagte Cheyenne, die direkt zur Sache kam. »Und du wirst Ja sagen.«
    Cheyenne zeigte auf Joey, der auf einer Schaukel saß und zu uns rübersah. Als er bemerkte, dass Cheyenne auf ihn zeigte, richtete er sich auf und drehte den Kopf weg, um so zu tun, als wüsste er nicht, worüber wir sprachen. Dann fing er wie wild an zu schaukeln - und zu bellen. Ich schaute Cheyenne wütend an.
    »Nein!«
    Hinter Cheyenne rangen mehrere Mädchen nach Luft.
    »Was hast du gesagt?« Cheyennes Augen wurden schmal.
    »Ich habe Nein gesagt.« Ich stützte meine Hände in die Hüften. »Ich gehe nicht mit Joey Fields. Und jetzt geh mir aus dem Weg.«
    Noch mehr lautes Luftholen, doch Cheyenne nahm meine Weigerung erstaunlich ruhig auf. Es war klar, dass sie damit schon gerechnet hatte.
    »Allie«, sagte sie, »du musst mit Joey gehen. Er ist der einzige Junge in der vierten Klasse, der noch nicht mit einem Mädchen geht. Und du bist das letzte Mädchen, das übrig ist. Gut, außer Rosemarie, aber Joey möchte nicht mit Rosemarie gehen, weil er Angst vor ihr hat.«
    »Tja«, sagte ich und verschränkte die Arme. »Pech. Ich will auch nicht mit Joey gehen.«

    Einen Augenblick lang sah Cheyenne aus, als sei sie nicht sicher, ob sie mich richtig verstanden hatte. Sie neigte den Kopf schräg zur Seite wie unser Hund Marvin, wenn Mark richtig laut pfeift.
    Dann sagte sie, als hätte sie es endlich kapiert: »Aber Allie, du und Joey, ihr wärt so ein süßes Paar.« Ich starrte sie nur an. »Jetzt echt«, sagte Cheyenne. »Ihr mögt die gleichen Bücher. Diese Wie-heißen-sie-noch-gleich-Bücher.«
    »Die Güterwagen-Kinder«, rief ein Mädchen aus der Menge, die hinter Cheyenne stand.
    »Genau«, sagte Cheyenne. »Joey liest diese Bücher die ganze Zeit. Und du liest sie auch, das habe ich gesehen. Also seid ihr wie füreinander geschaffen. Jetzt gehe zu ihm und sage ihm, dass du mit ihm gehen willst.«
    Ich starrte sie weiter an. »Cheyenne«, sagte ich. »Ich sitze den ganzen Tag neben Joey Fields. Ja, ich mag die gleichen Bücher wie er. Aber das heißt nicht, dass ich mit ihm gehen will. Ich mag ihn nicht! Ich mag überhaupt keine Jungen.«
    Ich hörte selbst, wie schrill meine Stimme klang. Außerdem wurden meine Knie ganz wabbelig - wie an dem Tag, als ich mich in Mrs Hunters Klasse vorstellen musste. Viele der Gesichter, die mich damals angestarrt hatten,

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