Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Allwissend

Allwissend

Titel: Allwissend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
Gründen. Ich habe hier die Namen von Postern, die auf Chiltons Seite sind. Die - wie ich annehme - gute Nachricht lautet, dass es nicht allzu viele davon gibt. Aber das ist typisch. In Blogs äußern sich eher die Gegner als die Unterstützer.«
    »Schicken Sie mir die Liste per E-Mail, und ich rufe die Leute von zu Hause aus an. Was noch?«
    »Es dürfte höchstens noch eine Stunde dauern, dann haben wir Travis' Computer geknackt.«
    »Wirklich? Oh, das ist großartig.« Anscheinend war Tiffany oder Bambi eine ziemlich gute Hackerin.
    »Ich werde seine Festplatte auf ein anderes Laufwerk kopieren. Ich dachte mir, das dürfte Sie interessieren.«
    »Allerdings.« Dance hatte eine Idee. »Haben Sie heute Abend schon was vor?«
    »Nein, ich habe meine nächtlichen Einbruchstouren auf Eis gelegt, solange ich bei der Polizei aushelfe.«
    »Bringen Sie den Computer zu mir nach Hause mit. Meine Eltern und ein paar Freunde kommen zum Abendessen.«
    »Ah, gern.«
    Kathryn nannte ihm die Adresse und eine Uhrzeit. Sie trennten die Verbindung.
    Dance stand neben ihrem Wagen auf dem Parkplatz des Krankenhauses. Sie sah mehrere Pfleger und Schwestern, die nach Schichtende den Heimweg antraten. Die Leute starrten zu ihr herüber.
    Kathryn kannte einige von ihnen und lächelte. Ein oder zwei nickten zum Gruß, aber die Geste fiel lauwarm bis kühl aus. Natürlich, begriff sie, die Leute dachten sich: Das ist die Tochter einer Frau, die womöglich einen Mord begangen hat.
     

Kapitel 22
    »Ich trage die Einkäufe«, verkündete Maggie, als Dances Nissan Pathfinder vor ihrem Haus hielt.
    Das Mädchen wurde in letzter Zeit immer selbstständiger. Es schnappte sich die größte Tüte. Insgesamt waren es vier; nachdem Dance die Kinder von Martine abgeholt hatte, waren sie zu Safeway gefahren und hatten den Wagen vollgepackt. Falls alle eingeladenen Gäste zu der Dinnerparty kamen, würden sie fast ein Dutzend Leute sein, darunter einige Halbwüchsige mit mächtigem Appetit.
    Wes musste sich zur Seite neigen, um zwei Tüten mit einer Hand halten zu können - irgendein Großer-Bruder-Ding. »Wann kommt Oma?«, fragte er seine Mutter.
    »Bald, hoffe ich... Es könnte aber sein, dass sie es sich anders überlegt hat.«
    »Nein, sie hat gesagt, dass sie kommt.«
    Dance lächelte verwirrt. »Du hast mit ihr gesprochen?«
    »Ja, sie hat mich im Lager angerufen.«
    »Mich auch«, sagte Maggie.
    Den Kindern hatte sie also mitgeteilt, dass es ihr gut ging. Dance wurde rot. Warum nicht ihr? »Nun, das freut mich aber.« Sie trugen die Tüten hinein.
    Dance ging in ihr Schlafzimmer, begleitet von Patsy.
    Sie musterte die Metallkassette, in der sie normalerweise ihre Waffe verwahrte, wenn sie zu Hause war. Travis erweiterte den Kreis seiner Opfer, und er wusste, dass sie zu den Beamten gehörte, die ihn verfolgten. Außerdem musste sie immer wieder an das Kreuz denken, das letzte Nacht als eventuelle Drohung in ihrem Garten gelegen hatte. Dance entschied, die Waffe weiter bei sich zu tragen. Dennoch schloss sie die Glock nun für einige Minuten ein - mit Kindern im Haushalt konnte man nicht vorsichtig genug sein -, um zu duschen. Sie streifte energisch die Kleidung ab, trat unter den heißen Wasserstrahl und bemühte sich vergeblich, die Rückstände des Tages wegzuspülen.
    Sie zog sich Jeans und eine weite Bluse an, unter der sie die Waffe hinten im Hosenbund versteckte. Das war zwar unbequem, aber gleichzeitig ein tröstliches Gefühl. Dann eilte sie in die Küche.
    Dort fütterte sie die Hunde und schlichtete einen kleinen Streit zwischen den Kindern, die sich nicht über ihre Aufgabenverteilung einigen konnten. Dance blieb geduldig - sie wusste, dass der Schreck vom Vortag den beiden noch in den Knochen steckte. Maggie erhielt den Auftrag, die Lebensmittel auszupacken, während Wes in Erwartung der Gäste ein wenig aufräumte. Dance war immer wieder erstaunt, wie unordentlich ein Haus werden konnte, obwohl darin nur drei Leute wohnten.
    Sie dachte nun, wie so oft, an die Zeit zurück, als es noch vier gewesen waren. Und warf einen Blick auf ihr Hochzeitsfoto. Bill Swenson, vorzeitig ergraut, schlank und mit zwanglosem Lächeln, hatte seinen Arm um sie gelegt und schaute in die Kamera.
    Dann ging sie ins Wohnzimmer, fuhr den Computer hoch und informierte Overby per E-Mail über das Handgemenge zwischen Chilton und Brubaker.
    Sie hatte keine Lust, mit ihm zu reden.
    Danach öffnete Dance die von Jon Boling übermittelte Liste mit den Namen der

Weitere Kostenlose Bücher