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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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darauf an.«
    Der Inspizient
gähnte. »Ich bin froh, dass die Aufführung vorbei ist.« Er griff nach seiner
Aktentasche und verließ die Bühne.
     
    Ich begann den
Rundgang. Als ich den Umkleideraum der Girls öffnete und hineinschaute, standen
die Tänzerinnen in Unterwäsche vor mir und hielten sich kreischend Kostümteile
vor die Brust, als sie mich erblickten. »Raus, Bronco«, rief Mandy, eine
dunkelblonde Tänzerin. »Du hast hier nichts verloren.«
    »Wie recht du
hast«, sagte ich. Die Show-Girls lachten.
     
    Da die
Künstler einige Zeit zum Abschminken brauchten, ging ich zunächst durch den
Flur zur Treppe, die in die erste Etage führte. Dort lagen in der Nähe von
Brendas Büro die Räume der Requisiteure und Maskenbildner. Außerdem gab es noch
einen Raum, in dem die Beleuchter und Bühnenarbeiter während der Proben und
Aufführungen ihre Pausen verbrachten. Ich öffnete die Tür, um zu kontrollieren,
ob das Fenster geschlossen war. Auch in dem Raum, in dem die Perücken
aufbewahrt wurden, war niemand mehr. Anschließend inspizierte ich ein Zimmer,
das René gehörte. Kostüme hingen ordentlich aufgereiht an Garderobenständern.
    Brendas Büro
war verschlossen, doch ich war sicher, dass sie das Licht ausgeschaltet und das
Fenster geschlossen hatte.
    Außerdem gab
es in der ersten Etage eine Herrentoilette, was mir gelegen kam. Durch die Tür
gelangte ich in einen kleinen Vorraum, in dem links ein Waschbecken angebracht
war. Darüber hing ein Spiegel, daneben stand ein Stuhl. Durch eine weitere Tür
gelangte ich zu einem Urinal, am Ende des Raums lag die Toilette. Hier war
niemand mehr, ich trat ans Pinkelbecken und öffnete die Hose.
     
    Anschließend
wusch ich die Hände und ging über die Treppe in die untere Etage zurück, um zu
sehen, ob in den Garderoben der Künstler alles in Ordnung war. Bert Lahr und
sein Garderobier Charles kamen mir entgegen. Ich wünschte ihnen einen schönen
Abend, sie taten so, als ob sie es nicht gehört hätten.
    Auch im
Umkleideraum der Jungs war niemand mehr, ich machte das Licht aus.
    Als ich die
Tür zum Raum der Tänzerinnen öffnen wollte, hörte ich drinnen jemanden weinen.
Ich drückte mein Ohr an die Tür.
    »Ich kann
nicht mehr«, sagte Stella mit tränenerstickter Stimme.
    »Wenn du in
der Show bleiben willst, dann bleibt dir nichts anderes übrig als mitzumachen«,
sagte Maggie. »Sonst ist deine Karriere am Broadway schneller zu Ende, als dir
lieb ist. Und das willst du doch nicht, oder? Jetzt beeile dich mit dem
Abschminken. Ich möchte nach Hause gehen.«
    Ich klopfte an
die Tür.
    »Wer ist da?«,
rief Maggie.
    »Ich bin’s,
Bronco, der neue Inspizient. Alles in Ordnung?«
    Die
Garderobiere öffnete die Tür einen Spalt und schaute mich an. »Ja, es ist alles
in Ordnung. Du kannst nach Hause gehen, Bronco.«
    »Aber William
sagte, ich soll alle Räume kontrollieren.«
    Maggie warf
mir einen mürrischen Blick zu. »Die Garderobe der Tänzerinnen übernehme ich.
Ich kenne mich aus.«
    »Kann ich mich
darauf verlassen, Maggie?«, sagte ich. »Ich bin heute den ersten Tag hier und
möchte keine Fehler machen.«
    »Du kannst
gehen, Bronco. Gute Nacht.« Die Garderobiere schloss die Tür.
     
    In der
Pförtnerloge saß Bill an einem Tisch und löste ein Kreuzworträtsel. Er blickte
zu mir hoch. »Wie war dein erster Abend, Bronco?«
    »Es lief gut«,
sagte ich. »Es hätte nicht besser laufen können.«
    »Schön, das
freut mich. Ich warte noch auf Maggie und schließe dann das Theater ab. Du
kannst nach Hause gehen, denn du bist sicherlich müde.« Der Pförtner widmete
sich wieder dem Kreuzworträtsel. Ich zog den Kittel aus und tauschte ihn gegen
das Jackett und den Trenchcoat ein.
     
    Auf der 46.
Straße herrschte der übliche abendliche Trubel, nachdem auch in den anderen
Theatern die Shows zu Ende gegangen waren. Es war kalt, ich knöpfte den Mantel
zu.
    Von der
anderen Straßenseite winkte mir jemand zu. Es war der blonde Jazz-Trompeter
Robbie, Phils Freund. Ich überquerte die Straße und ging zu ihm. Der blonde Robbie
stand vor der Chocolate Bar , trug einen Trompetenkasten in der Hand und
begrüßte mich herzlich. »Bronco, schön dich zu sehen. Phil erzählte mir, dass
du in einer Broadway-Show auftrittst.«
    »Das entspricht
so nicht der Wahrheit. Ich bin hinter der Bühne tätig«, rückte ich die
Tatsachen ins rechte Licht.
    »Dann
gratuliere ich trotzdem«, sagte Robbie, der wie immer verdammt gut aussah. Phil
war zu beneiden.
    »Und wie

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