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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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geht
es dir?«, erkundigte ich mich. »Was macht die Glenn Miller Band?«
    Robbie hob den
Trompetenkasten stolz in die Höhe. »Wir spielen zurzeit jeden Abend im Paradise
Club . Komm mal vorbei. Und bringe einen Freund mit. Hast du schon einen
neuen? Phil erzählte mir, dass Luigi dich nicht mehr will.«
    »Erstens will
ich nicht mehr, was du sicher gut verstehen kannst«, sagte ich, »und zweitens
geht das nicht so schnell.«
    »Da kann man
sich gewaltig irren, mein lieber Bronco«, tröstete er mich. »Manchmal kommt die
Liebe schneller als die Feuerwehr.«
    Ich lachte. »Schön
wär’s«, sagte ich und schlug vor, auf einen Drink in die Chocolate Bar zu gehen. Der Jazz-Trompeter sah auf die Armbanduhr und schüttelte den Kopf.
»Heute nicht, ich bin spät dran. Phil wartet auf mich.«
    »Dann lass ihn
nicht warten und grüße ihn von mir.«
    »Das mache
ich, Bronco.« Er verabschiedete sich und ging davon.
    Mein Blick
fiel auf das Theater auf der anderen Straßenseite. Bill, Maggie und Stella
kamen aus dem Bühneneingang. Der Pförtner schloss die Tür ab, Maggie umarmte
Stella und drückte sie fest an sich.
     
    Das
Geschwisterpaar ging nach links, Stella machte sich auf in Richtung des Times
Square. Ich wechselte schnell die Straßenseite und folgte ihr. Nach wenigen
Schritten holte ich sie ein. »Hallo, Stella, schön dich zu sehen«, sagte ich.
»Dein Marzipanschwein hat mir Glück gebracht.«
    Die Tänzerin
sah mich aus verweinten Augen an. »Schön für dich«, flüsterte sie und
beschleunigte ihre Schritte. »Doch jetzt lass mich allein. Ich hab’s eilig.«
    Ich ließ nicht
locker. »Du hast etwas auf dem Herzen, Stella, das spüre ich. Wenn du möchtest,
kannst du es mir erzählen.«
    »Nein, Bronco,
es ist alles in Ordnung«, widersprach sie. »Mir geht es heute Abend nur nicht
so gut und ich möchte allein sein. Bitte, verstehe das. Wir sehen uns morgen
Abend im Theater.« Sie ging mit schnellen Schritten weiter. Ich ließ die
Tänzerin in Ruhe und schlenderte zum Eingang der Subway. Auf dem Weg dorthin
zündete ich mir eine Zigarette an. Während der Show hatten mir einige Tänzer,
gutaussehende junge Männer mit durchtrainierten Körpern, interessierte Blicke
zugeworfen. Vor allem Tony war mein Favorit. Donald gefiel mir noch besser. Der
stand mitten im Leben und hatte Saft und Kraft. Ich blies den Zigarettenrauch
in die kühle Nacht. Der Job im Theater machte mir Spaß und ich hoffte, dass ich
ihn längere Zeit behalten würde.
     
    *
* *

In der Ecke
des Badezimmers lagen immer noch die verdreckten Klamotten, die mich daran
erinnerten, dass der Bursche am Hafen mich bedrängt hatte. Während ich am
anderen Morgen unter der Dusche stand und mich einseifte, beschloss ich, die
Schmutzwäsche auf dem Weg zur abendlichen Vorstellung mitzunehmen, um sie bei
Luigi abzugeben.
    Als ich mich
abtrocknete, überlegte ich es mir anders. Ich wollte den Italiener zurzeit
nicht sehen, es gab eine Wäscherei um die Ecke, die ein chinesisches Ehepaar
betrieb. Dorthin würde ich die Schmutzwäsche in Zukunft bringen.
     
    Bevor ich kurz
vor sechs mein Appartement verließ, packte ich alles in einen kleinen Koffer,
den ich bei der chinesischen Wäscherei abgab.
    Am Times
Square verließ ich die Untergrundbahn und traf am Ausgang zur Straße meine
Kollegin Stella.
    »Hallo,
Bronco«, begrüßte sie mich mit einem Lächeln. »Ich bin froh, dass ich nicht mit
der Subway fahren muss. Das Gedränge am frühen Abend würde mir auf die Nerven
gehen. Zum Glück wohne ich in der Nähe. Ich teile mir eine kleine Wohnung mit
Leila, um Geld zu sparen.«
    »Ach, die
dunkelhaarige Tänzerin aus der zweiten Reihe«, sagte ich.
    »Hoffentlich
stehen wir bald in der ersten Reihe«, seufzte Stella. »Aber ich bin froh,
überhaupt ein Engagement bekommen zu haben. Ein Freund von mir muss seit einem
halben Jahr als Kellner arbeiten, um sich über Wasser zu halten. Die Gagen am
Broadway sind nicht so hoch, als dass es für längere Zeit reicht, falls man kein
Engagement hat.« Auf dem Weg zum Theater erzählte sie von ihrer Ausbildung und
wie oft sie vorsingen musste, um endlich bei einer Show unterzukommen.
    »Bill war auch
mal Tänzer«, sagte ich. »Doch es gab diesen schrecklichen Unfall.«
    »Hoffentlich
bleibt mir das erspart. Der Ärmste! Bill hat das Rampenlicht so geliebt«, sagte
sie und wich einem Mann in einem dunkelblauen Trenchcoat aus, der uns mit
eiligen Schritten entgegenkam.
     
    Vor dem
Bühneneingang trafen wir ihre

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