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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Freundin Leila, die mich begrüßte, und sich dann
Stella zuwandte. »Du kennst doch Frank Butler?«, fragte sie. »Er bekam eine
kleine Rolle in Too many girls . Nun muss er nicht mehr in der Pizzeria
als Kellner jobben.«
    »Das freut
mich«, sagte Stella. »Ich kenne ihn von meiner Ausbildung. Vielleicht stehen
wir demnächst alle gemeinsam auf der Bühne.«
     
    Im Theater
reichte Bill den Tänzerinnen durch das Fenster der Pförtnerloge zwei
verschlossene Briefumschläge.
    »Autogrammwünsche?«,
fragte ich.
    Die Girls
steckten die Umschläge in die Handtaschen.
    »Post von
Verehrern«, sagte Leila und schaute auf die Wanduhr. »Beeile dich, Stella,
Brenda mag es nicht, wenn wir erst auf die letzte Minute eintreffen.« Die
Show-Girls gingen eilig die Treppe hinauf, die zur Bühne führte.
    Während ich
Mantel und Jackett an den Haken in der Pförtnerloge hing, sprach Bill von alten
Zeiten und erging sich in Erinnerungen an eine Show von George Gershwin, von
der ich noch nie gehört hatte. »Und die Girls trugen Schuhe mit kleinen Birnen,
die im Dunkeln beim Steppen leuchteten«, erzählte er und erkundigte sich
neugierig, was ich gemacht hätte, bevor ich zum Theater kam. Ich berichtete ihm
von meinem Job als Buchhändler. Den Rest verschwieg ich. Der Süßwarenhandel
ging ihn nichts an und der war hoffentlich auch bald für immer Vergangenheit.
     
    »Wieso hast du
mir das nicht vorher gesagt?« Richard, ein etwa dreißigjähriger Beleuchter mit
kräftigen Oberarmen, stritt sich mit William herum, als ich die Seitenbühne
betrat.
    »Ich dachte,
das wäre erledigt«, sagte der Oberinspizient. »Wurde von Freddie aber wohl
vergessen. Ich habe ihn mehrfach durchgerufen, aber er ist nicht gekommen.«
William deutete nach oben. »Dann gehst du eben auf die Beleuchterbrücke,
Richard, und wechselst beim rechten Scheinwerfer die Glühbirne aus. Oder soll
Betty Grable bei ihrem Auftritt im Dunkeln stehen?«
    »Da oben war
ich erst vor zwei Minuten«, protestierte der bullige Beleuchter lautstark und
wies auf mich. »Kann der nicht gehen?«
    »Der wird hier
gebraucht«, widersprach William. »Und Bronco ist auch nicht für das Licht
zuständig.«
    Wütend ballte
der Beleuchter die Fäuste. »Falls ich Freddie sehen sollte, bekommt er eins auf
die Nase«, rief er. »Danach wird er weniger vergesslich sein.«
    »Reiß dich
zusammen, Richard«, wies William ihn zurecht. Der Beleuchter schoss auf mich
zu. Vorsichtshalber trat ich einen Schritt zurück.
    »Bist du nicht
der Hilfsinspizient?«, fragte er mich. Ich nickte.
    »Dann habe ich
einen wichtigen Auftrag für dich«, sagte er. »Hau mal den Tänzer Tony an und
sag ihm, er soll mich hinter der Bühne nicht immer so gierig begaffen. Ich bin
verheiratet und habe zwei Kinder. Tony soll mich am besten gar nicht mehr
beachten, sonst ist er nach Freddie der nächste, dem ich eins auf die Nase
haue«, sagte Richard und haute ab.
     
    Der
Feuerwehrmann saß bereits in der Nische und schäkerte mit Leila herum, die ein
Show-Kostüm mit rosafarbenen Federn am Dekolleté trug. Donald flüsterte ihr
etwas zu, sie lachte leise und sagte: »Sehr gerne!«
    Die Tänzerin
verließ die Seitenbühne. Ich ging zu Donald und begrüßte ihn. Er nickte mir zu
und blätterte in einer Sportillustrierten. Ich entdeckte eine kleine Feder auf
dem linken Ärmel seiner Uniformjacke, die sich vermutlich von Leilas Kostüm
gelöst hatte. Als ich sie fortnehmen wollte, sah Donald kurz zu mir hoch.
»Finger weg«, knurrte er.
    »Wir möchten
anfangen«, sprach William in das Mikrophon am Inspizientenpult. »Bitte alle
Beteiligten auf ihre Plätze. Die Vorstellung beginnt in drei Minuten.«
     
    Nach dem
ersten Teil des Musicals begann eine zwanzigminütige Pause. Donald saß in der
Nische und tat so, als wäre ich nicht vorhanden. Einerseits verstand ich das
nicht, hatten wir uns doch während der gestrigen Aufführung ausgiebig
miteinander unterhalten, andererseits war mir das egal, schließlich gab es noch
Tony, der mit René einige Meter von mir entfernt stand und mit ihm tuschelte.
    »Das ist ja
ungeheuerlich«, sagte René.
    Leila betrat
die Bühne. Sie ging zu Donald und flüsterte ihm etwas ins Ohr. »Das kann ich
mir nicht vorstellen«, sagte er und warf mir einen Blick zu.
    Auf dem Weg
zurück in die Garderobe stieß die mandeläugige Tänzerin in der Bühnentür mit
Stella zusammen, die leise mit ihr sprach. »Also doch«, sagte Leila und musterte
mich verstohlen. »Das hätte ich nicht für

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