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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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Und selbst wenn es funktionieren würde, dann würde Ihnen die hohe Beschleunigung wahrscheinlich nicht guttun.«
    Adams nickte. »Dann lassen Sie uns gehen«, sagte er und trat zusammen mit Lynn in den Tunnel.
    Als er bemerkte, dass die beiden Wissenschaftler ihm nicht folgten, drehte er sich um.
    Und dann stieß Lynn einen erschrockenen Aufschrei aus, und Adams riss die Augen auf, als sie Professor Travers sahen, der eine Pistole direkt auf Steinbergs Kopf richtete.

22
    »Haben Sie wirklich gedacht, ich würde Sie einfach davonspazieren lassen?«, fragte Travers. »Haben Sie geglaubt, ich wüsste nicht über die Pläne Bescheid?« Er lachte sie aus. »Ich war Gast bei der Bilderberg-Versammlung von 2002 und wurde sofort für die Hundert ausgewählt.« Er wies den Gang entlang, durch den sie gekommen waren. »Hören Sie das?«
    Adams hörte es und verfluchte sich, weil er es nicht eher bemerkt hatte. Es waren Männer in Stiefeln, und zwar viele, die sich ihnen im Laufschritt näherten. Er hatte sich von Travers mit seinen Geschichten ablenken lassen. Nach dem Echo vermutete Adams, dass sie innerhalb der nächsten sechzig Sekunden hier sein würden.
    »Zwanzig Security-Männer«, erklärte Travers. Ein boshaftes Lächeln malte sich auf seinem Gesicht. »Und sie sind nicht gerade bekannt dafür, dass sie nachsichtig mit Ausreißern umgehen.«
    Adams sah Steinbergs empörte, zornige Miene lange, bevor Travers sie wahrnahm, und packte schon Lynns Hand und lief in den Tunnel, als Steinberg einen Wutschrei ausstieß und sich auf seinen Kollegen stürzte.
    Steinberg umklammerte Travers’ Pistole mit beiden Händen und riss seinen Arm nach oben. Ein lauter Knall folgte, und eine einzelne Kugel prallte als Querschläger ab und flog den Gang entlang. Die beiden Männer rangen weiter um die Waffe.
    Adams hörte, dass die Schritte gleich um die Ecke biegen würden. Er schob Lynn in den Metallwagen und suchte vergeblich nach den Kontrollen.
    Steinberg sah, was sie vorhatten. »Linke Seite! Den roten Knopf!«, brüllte er ihnen zu.
    Adams drehte sich um und sah die bewaffneten Wachleute in den Gang stürmen. Sie hatten die Maschinenpistolen auf Schulterhöhe angelegt.
    Er zuckte zusammen, als sie abdrückten, hörte, wie Lynn begeistert »Ja!« schrie und sah gleichzeitig, wie Steinberg von hunderten 9-mm-Teilmantelgeschossen in blutige Fetzen gerissen wurde. Und dann spürte er, wie sein Körper mit gewaltiger Wucht in den Metallwagen zurückgedrückt wurde, als er sich aus seinen Halterungen losriss und mit furchteinflößender Geschwindigkeit den Tunnel entlangraste. Travers und die zwanzig Wachleute blieben als winzige, bedeutungslose Punkte weit, weit zurück.
    Lynn wurde klar, dass Steinberg keinen Scherz gemacht hatte, als er von der Beschleunigung sprach.
    Zuerst versetzte die Geschwindigkeit des Wagens ihr einen solchen Schock, dass ihr fast das Gehirn versagte. Die unglaubliche Wucht presste sie an die Rückwand des Wagens, und ihre Gesichtshaut wellte sich unter dem starken Druck. Aber dann kam sie langsam wieder zu sich und schätzte die Schwerkraft auf 4 oder 5 g.
    Während ihrer Zeit bei der NASA war sie eingeladen worden, die Ausbildung der Piloten zu beobachten. Im Sturzflug hatte sie dabei Beschleunigungen bis zu 12 g erlebt, aber sie hatte auch einen speziellen Anzug getragen, der den größten Teil des Schocks abfing. 4 bis 5 g waren ungefähr das, was man auf einer Achterbahn erlebte, aber diese Zahlen bezogen sich nur auf kurze Zeiten während der schnelleren Teile der Fahrt. Doch hier hatten sie keine Schutzanzüge, und die Beschleunigung hielt konstant längere Zeit an.
    Bald begann sie die Auswirkungen zu spüren. Als Erstes bemerkte sie nach nur dreißig Sekunden großer Beschleunigung, dass ihr Blickfeld verschwamm und grau wurde und der Tunnel Farben und Konturen verlor. Sie schloss die Augen, um sich zu sammeln, doch rasch wurde ihr übel.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, hatte sie einen extremen Tunnelblick. Der Umstand, dass sie sich ohnehin in einem Tunnel befand, war dabei nicht hilfreich. Ihr Blickfeld wurde immer kleiner, und zwar rasch. Sie hatte keine Ahnung, wie schnell sie sich bewegte, doch sie wusste, dass der Tunnel fünf Meilen lang war. Selbst bei einer Geschwindigkeit von zweihundert Meilen pro Stunde würde die Fahrt über eineinhalb Minuten dauern, und sie war sich nicht sicher, wie viel Zeit bereits vergangen war. Wie lange konnte sie das noch aushalten? Sie spürte, wie ihre

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