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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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Männer auf der anderen Seite des Bahnhofs aktivierte er sein Mikrofon. »Tötet die Frau noch nicht«, befahl er. »Haltet diesen Zug an und sorgt dafür, dass der männliche Verdächtige zuerst tot ist. Bringt sie einstweilen hier herüber. Vielleicht haben wir noch Verwendung für sie.«
    Der glühende Schmerz in seinem linken Bizeps weckte Adams schließlich. Zuerst baumelte sein Kopf noch benommen hin und her, doch dann ruckte er hoch, als ihm einfiel, wo er sich befand und was passiert war.
    Den Schmerz in seinem Arm ignorierte er einstweilen, zog sich in eine Hockstellung hoch und sah am Zug entlang auf die Schienen zurück. Der Bahnhof Genf-Cornavin war jetzt nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne, und Adams musste davon ausgehen, dass er eine ganze Minute oder noch länger bewusstlos gewesen war. Reichlich Zeit für Eldridge und seine Männer, um Lynn gefangen zu nehmen.
    Sein ganzer Körper krampfte sich vor Zorn zusammen, und erst als er dadurch den Schmerz wieder spürte, sah er nach unten, um den Schaden an seinem Arm zu inspizieren. Die Wunde wirkte sauber; die 9-mm-Kugel war durch den Bizeps geglitten wie ein heißes Messer durch Butter. Der Knochen war unbeschädigt, aber die Wunde blutete stark. Er wusste, wenn er sie nicht bald stoppte, würde er durch den absackenden Blutdruck erneut ohnmächtig werden.
    Obwohl sein Instinkt ihm befahl, den Zug sofort zu verlassen und zurück zum Bahnhof zu rennen, sagten ihm Jahre der Ausbildung und Erfahrung, dass er sich zuerst um die Verletzung an seinem Arm kümmern musste. Wenn er die Wunde nicht zur Priorität machte, schaffte er es vielleicht gar nicht, vom Zug hinunterzukommen.
    Er zog seine Jacke aus und riss einen Hemdärmel ab, um die Wunde richtig sehen zu können. Dann trennte er auch den anderen Ärmel ab und wickelte ihn als feste Kompresse um die Schussverletzung. Anschließend riss er einen Hosensaum ab, schlang ihn um den provisorischen Verband und schnürte ihn zu einem festen Knoten. Er zog die Jacke wieder an, um die Verletzung zu verbergen. Nicht perfekt, aber es würde reichen.
    Der Zug legte an Tempo zu, fuhr aber noch nicht zu schnell, um hinunterzusteigen. Er würde vorsichtig an der Trittleiter hinabklettern, bis er so tief wie möglich über den Schienen hing, um nicht zu hart zu fallen. Dann würde er springen. Er hoffte nur, dass sein Arm dabei mitmachen würde.
    Und dann hörte er Reifen kreischen und laute, starke Motoren donnern und drehte sich um. Nur zwanzig Meter entfernt rasten zwei Audi-Geländewagen parallel zu den Schienen die Straßen der Stadt entlang und hielten mit dem Zug mit.
    Instinktiv fuhr er zurück, als er sah, wie sich Gewehrläufe aus den Seitenfenstern der Autos reckten. Er stieß sich ab und wälzte sich rückwärts. Auf dem Zugdach sprühten Funken, als die Hochgeschwindigkeitsmunition auf das Metall traf. Die Schüsse jagten ihn über das Dach und schlugen so nahe bei ihm ein, dass er Kordit roch. Und dann hatte er das Dach ganz hinter sich gelassen und segelte auf der anderen Seite des Zugs durch die Luft.
    Das war nicht der Abgang, auf den er gehofft hatte. Er versuchte, sich abzurollen, als er auf die Schienen traf, aber dennoch verschlug der Aufprall ihm den Atem und betäubte ihn kurz. Mit dem verletzten Arm fing er den Sturz ab und kämpfte gegen den Drang, den unversehrten zu benutzen. Der angeschossene Arm war bereits nutzlos, dachte er. Warum sollte er also riskieren, den noch funktionierenden zu verletzen? Es kostete ihn große Geistesgegenwart, mutwillig den verletzten Arm in Gefahr zu bringen, doch der durchdringende Schmerz schärfte seinen Verstand noch weiter und trieb ihn hoch und von den Gleisen. Er rannte zur anderen Seite, weg von Eldridges Männern.
    Es gelang ihm, sie zu erreichen und über einen hohen Metallzaun zu springen, bevor der Zug ganz vorbeigefahren war, was seinen Verfolgern seine Position verraten hätte. Die Männer steckten auf der Straße fest. Da sie die Gleise nicht befahren konnten, würden sie ihre Fahrzeuge verlassen und ihn zu Fuß verfolgen müssen.
    Hinter ihm befand sich eine weitere Barriere, und als er hinübersah, erblickte er unter sich eine Einkaufspassage. Ohne innezuhalten, sprang er darüber, hielt sich an den Metallträgern fest und rutschte mit den Beinen und seinem unverletzten Arm vorsichtig bis auf die Einkaufsebene hinunter. Er wusste, dass er per Satellit verfolgt werden würde, und erkannte, dass er die unterirdische Passage nutzen konnte, um ihn

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