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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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noch geheimere Gruppe verantwortlich. Sie war als Alpha-Brigade bekannt und operierte unter dem direkten Befehl der Organisation, an deren Spitze Stephen Jacobs stand, von der Wüste von Nevada aus. Die Gruppe bestand ausschließlich aus Ex-Militärs; einstigen Agenten von Spezialkommandos, die aus den SEALS, der Fernaufklärungsabteilung der Marines, den Green Berets, der Delta Force und den Sonderkommandos der Air Force rekrutiert worden waren. Sie waren eine Privatarmee, die nicht unter Regierungsbefehl operierte, sondern durch den Schutz durch Jacobs’ Organisation über dem Gesetz stand.
    Eldridge liebte jede Minute davon – keine Aufsicht durch den Kongress, niemand schaute ihm über die Schulter, keine lächerlich einschränkenden Einsatzregeln – und das Einzige, worauf Jacobs Wert legte, waren Ergebnisse. Eldridge hatte freie Hand bei seinen Operationen, solange er die Aufgabe durchführte; das kam seinem rücksichtslosen, aggressiven Temperament außerordentlich gut zustatten. Wenn er Informationen von jemandem brauchte, konnte er ihn foltern. Wenn er Druck auf jemanden ausüben wollte, konnte er die nächststehende Person exekutieren.
    Er war der König seiner eigenen kleinen Welt; einer Welt aus angeheuerten Killern, die er mit purer Willenskraft beherrschte. Manchmal fand er, dass er in Gefahr war, wie die Männer der Spezialtruppen der US-Army zu werden, die man während des Vietnamkriegs in die Dschungel von Laos und Kambodscha geschickt hatte, um die Guerilla zu trainieren, und die den Lebensstil der Eingeborenen annahmen; Männer, die von den Stämmen wie Götter verehrt wurden und jeden Sinn für die Realität verloren hatten. Aber immer, wenn er das Gefühl hatte, in ein solches Stadium einzutreten, zügelte er sich – schließlich war er Profi. Rücksichtslos, furchterregend, gnadenlos. Aber trotzdem ein Profi.
    Doch als Eldridge jetzt in den großen, mit Mahagoni getäfelten Wohnraum von Jacobs’ weitläufiger Washingtoner Villa am Ufer des Potomac trat, war er sich seiner Fehlschläge der letzten Zeit nur allzu bewusst. Zuerst hatte er sich in der Antarktis nicht vergewissert, dass alle, die in dem Hubschrauber gesessen hatten, auch wirklich tot waren. Zweitens hatte ein Team aus seinen Männern den Ex-Ehemann der Überlebenden, Matt Adams, ernstlich unterschätzt. Jetzt würde sich Adams zweifellos mit Edwards treffen, und dann – wer wusste schon, was dann passieren würde?
    »Sir«, meldete sich Eldridge und nahm hinter dem alten Mann Haltung an.
    Jacobs stocherte weiter im Feuer. Glut fiel hinunter, ließ die Flammen wieder aufflackern. »Guten Abend«, sagte er schließlich, ohne sich umzudrehen. Er fuhr noch ein paar Minuten fort, das Feuer zu schüren, während es Eldridge mit jeder Sekunde, die verging, immer unbehaglicher wurde.
    Endlich drehte Jacobs sich um und sah dem Kommandanten seiner Sondertruppe fest in die Augen. »Ich bin mir sicher, dass Sie wissen, wie unsere Organisation auf Versagen reagiert.«
    Eldridge nickte. Er hatte selbst mehrere Männer exekutiert, die man der Standards der Gruppe für unwürdig befunden hatte.
    »Wie sicher fühlen Sie sich momentan?«, fragte Jacobs unumwunden.
    Eldridge veränderte seine Haltung. Er war es nicht gewöhnt, dass Drohungen ihm selbst galten. »Ich brauche noch eine Chance, Sir«, antwortete er. »Ich kriege die beiden.«
    Jacobs lächelte; es beruhigte ihn, dass Eldrigde so von sich überzeugt war. Er war sich nicht sicher, ob die Drohung mit der Exekution oder der Gedanke an den Lohn, den er erhalten würde, wenn alles nach Plan lief, dem Hünen ein so überzeugendes Selbstbewusstsein einflößte. So oder so glaubte Jacobs ihm.
    »Gut. Tatsache ist, dass wir diese beiden Personen finden müssen, und zwar schnell.«
    Eldridge nickte. »Haben wir eine Spur?«
    Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte Jacobs. »Allerdings.«

5
    »Es ist seltsam«, sagte Lynn, die eine frische Tasse Kaffee in den Händen hielt.
    »Was denn?«, fragte Adams. Der Schweiß begann ihm auf die Stirn zu treten. Im Flugzeug hatte er es geschafft, ein paar Stunden zu schlafen, bevor die Albträume ihn geweckt hatten, aber jetzt war er nicht mehr in der Lage dazu. Und nachdem sein Körper einmal mit Schlaf belohnt worden war, hungerte er jetzt, statt zufrieden zu sein, widersinnigerweise erst recht danach.
    »Der andere Helikopter«, gab Lynn sofort zurück. »Seit ich hier bin, habe ich einiges überprüft, und er scheint einfach verschwunden zu sein

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