Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
wahr­schein­lich an Bord.«
    »Ziel?« er­kun­dig­te ich mich neu­gie­rig.
    »Pe­king!« Ho-Feng zuck­te be­dau­ernd mit den Schul­tern. »Sie kön­nen sich den­ken, daß wir be­reits nach­ge­forscht ha­ben. Kein Be­sat­zungs­mit­glied kann sich an et­was er­in­nern, auch nicht in Tie­fen­hyp­no­se. Das hat aber nichts zu sa­gen, denn Go­rong ist un­se­rer An­sicht nach ein voll aus­ge­bil­de­ter Sug­ge­stor.«
    Wenn ich an die Mög­lich­kei­ten dach­te, die ein Mann wie Go­rong in Pe­king zum Un­ter­tau­chen hat­te, wur­de mein Pes­si­mis­mus noch grö­ßer.
    Wir hiel­ten vor dem Bun­ker, auf den Ho-Feng gleich nach un­se­rem Ein­tref­fen ge­deu­tet hat­te. Vor dem Ein­gang stan­den zwei be­waff­ne­te Pos­ten. Da­ne­ben wa­ren ei­ni­ge au­to­ma­ti­sche Sper­ren in­stal­liert.
    Ho-Feng wur­de kon­trol­liert; uns be­ach­te­te man nicht. End­lich konn­ten wir das Ge­bäu­de be­tre­ten.
    Der Vor­raum glich ei­ner un­auf­ge­räum­ten Ab­stell­kam­mer, aber das war be­stimmt nicht im­mer so ge­we­sen. Al­les, was hier auf­ge­stellt ge­we­sen war, lag jetzt am Bo­den. Es sah aus, als hät­te in­ner­halb die­ses Raum­es ein klei­ner Zy­klon ge­tobt.
    »Se­hen Sie sich um«, emp­fahl uns der Chi­ne­se. »Hier hat Go­rong of­fen­bar sei­ne Kräf­te noch ein­mal ge­tes­tet, be­vor das ge­sch­ah!«
    Wäh­rend er sprach, stieß er mit ei­nem Fuß die Tür zum Hauptraum auf. Dort lag ein Mann auf­ge­bahrt. Er war nackt und auf ei­ne Wei­se ent­stellt, wie ich es bis­her nie ge­se­hen hat­te.
    Der Mann sah grau­en­er­re­gend aus. Sei­ne Adern wa­ren ge­platzt, das Blut war un­ter die Haut ge­tre­ten. Der auf­ge­schwemm­te Kör­per wirk­te wie mar­mo­riert. Die Lip­pen des To­ten wa­ren eben­falls völ­lig de­for­miert.
    »Er hieß Jal­phar Tar­ring«, sag­te Ho-Feng. »Er war Haupt­kon­troll­be­am­ter des Mi­li­tär­flug­plat­zes und trug die Ver­ant­wor­tung da­für, daß nie­mand an Bord ei­nes Flug­zeu­ges ging, der nicht als Pas­sa­gier vor­ge­se­hen war.«
    Ich konn­te den Blick nicht von der Lei­che wen­den.
    »Wir nen­nen es psy­cho­ki­ne­ti­schen Schock«, er­klär­te Ho-Feng sach­lich. »Es ist ein neu­er Be­griff, wie Sie sich si­cher den­ken kön­nen.«
    »Schreck­lich«, sag­te Utan.
    Ho-Feng trat an die Bah­re und be­deck­te die Lei­che mit ei­nem Tuch.
    »Die Ob­duk­ti­on fin­det mor­gen statt. Ver­mut­lich wird sie uns kei­ne wei­te­ren Hin­wei­se lie­fern.«
    »Was, glau­ben Sie, plant Go­rong Ih­rer Mei­nung nach?« frag­te ich.
    »Sie wer­den ei­ne Ak­te mit sei­nem Le­bens­lauf er­hal­ten«, ver­sprach der chi­ne­si­sche Ge­heim­dienst­chef. »Dort fin­den Sie mi­nu­ti­ös auf­ge­zeich­net, was sich im Le­ben Go­rongs al­les er­eig­net hat. Es ist im­mer­hin mög­lich, daß er ei­ne ge­wis­se Be­zie­hung zu Din­gen und Per­so­nen hat­te, de­nen er in sei­ner Ju­gend be­geg­ne­te. Er wur­de von Mön­chen er­zo­gen und auf die pa­ra­psy­chi­sche Schu­lung vor­be­rei­tet.«
    »Warum wur­de nicht frü­her fest­ge­stellt, daß er mo­ra­lisch ne­ga­tiv ist?« woll­te ich wis­sen.
    »Es war zu be­fürch­ten, daß er ne­ga­tiv sein wür­de«, ge­stand Ho-Feng. »Aber Sie wis­sen selbst, daß man bei der Aus­wahl der Schü­ler für sol­che Pro­gram­me nicht wäh­le­risch sein darf. Die Zahl la­ten­ter Mu­tan­ten ist be­grenzt.«
    »Al­so nimmt man auch Mör­der«, sag­te der Klei­ne bit­ter.
    Ho-Feng sah ihn ver­är­gert an.
    »Ich wür­de es be­grü­ßen, wenn Sie emo­ti­ons­los an die­se Sa­che he­r­an­gin­gen.«
    Han­ni­bal und ich tausch­ten einen schnel­len Blick aus.
    Ich wech­sel­te das The­ma.
    »Zu un­se­rem Ge­päck ge­hö­ren zwei­tau­send An­ti­tron-Hel­me. Sie sind für die füh­ren­den Per­sön­lich­kei­ten des GAS be­stimmt. Na­tür­lich müs­sen sie noch auf die je­wei­li­gen Hirn­schwin­gun­gen der Trä­ger jus­tiert wer­den. Au­ßer­dem schüt­zen sie nur ge­gen Sug­ge­s­tiv­kräf­te und Te­le­pa­thie. Bei Te­le­ki­ne­se sind sie völ­lig nutz­los.«
    »Im­mer­hin«, mein­te Ho-Feng. Das war of­fen­bar das äu­ßers­te Zei­chen von Dank­bar­keit, zu dem er sich ver­lei­ten ließ.
    An­schlie­ßend

Weitere Kostenlose Bücher