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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Bü­ro­ar­beit«, klag­te Amons­kij. »Ich hat­te ge­hofft, wir könn­ten so­fort ak­tiv wer­den.«
    ›Wie wer­den wir die­sen Nar­ren los?‹ frag­te Han­ni­bal te­le­pa­thisch an.
    ›Vor­läu­fig stört er nicht‹, gab ich auf dem glei­chen Weg zu­rück.
    An­schlie­ßend zog ich den Mi­ni-De­tek­tor her­aus und be­gann durch al­le Räu­me zu ge­hen. Amons­kij folg­te mir.
    »Ich stö­re die Ab­hör- und Be­ob­ach­tungs­an­la­gen«, in­for­mier­te ich ihn. »Auf die­se Wei­se ver­mei­de ich, daß man mei­nen nächt­li­chen Rau­cher­hus­ten für einen Ge­heim­kode hält.«
    Es exis­tier­ten ins­ge­samt sieb­zehn Spion­ge­rä­te, aber sie wa­ren al­le ge­löscht. Huang Ho-Feng schi­en zu­min­dest in die­ser Be­zie­hung ei­ne ge­wis­se Gast­freund­schaft zu ent­wi­ckeln. Al­ler­dings ent­deck­te ich drau­ßen in den Gän­gen er­staun­lich viel Ho­tel­per­so­nal.
    Amons­kij setz­te sich mit sei­ner Zen­tra­le in Ver­bin­dung und sorg­te da­für, daß uns von nun an stän­dig al­le an­ge­for­der­ten Be­rich­te zu­gin­gen. Die zu­stän­di­ge Stel­le ver­sprach, ei­ne Vorab­aus­wer­tung durch­zu­füh­ren. Das Er­geb­nis soll­te uns in Ab­stän­den von sech­zig Mi­nu­ten auf ei­nem der Bild­schir­me prä­sen­tiert wer­den.
    Ich stell­te mich dar­auf ein, die nächs­ten Stun­den vor die­sem Bild­schirm zu ver­brin­gen. Go­rong wür­de zu­nächst ga­ran­tiert die Um­ge­bung son­die­ren und nur all­mäh­lich Ak­ti­vi­tä­ten ent­wi­ckeln.
    Ich zer­mar­ter­te mir das Ge­hirn mit der Fra­ge, wie er wohl vor­ge­hen wür­de und wel­che Zie­le er hat­te.
    Mit Hil­fe sei­ner te­le­pa­thi­schen Fä­hig­kei­ten konn­te er über je­den Ein­woh­ner Pe­kings al­les Wis­sens­wer­te her­aus­fin­den. So­gar die ge­heims­ten Din­ge. Da­nach konn­te er bei al­len Per­so­nen, die ihm in­ter­essant er­schie­nen, sei­ne Sug­ge­s­tiv­kräf­te ein­set­zen. Wahr­schein­lich be­nutz­te er sei­ne te­le­ki­ne­ti­schen Kräf­te nur, wenn er zer­stö­ren woll­te oder sich ver­tei­di­gen muß­te.
    »Er wird an­fangs sehr vor­sich­tig ope­rie­ren«, sag­te ich wie zu mir selbst. »Viel­leicht wagt er sich so schnell nicht aus sei­nem Ver­steck her­vor.«
    »Das hat er auch nicht nö­tig«, mein­te Han­ni­bal. »Mit sei­nen Fä­hig­kei­ten kann er ei­ne große Zahl von Skla­ven her­an­züch­ten, die al­les tun, was er von ih­nen ver­langt.«
    Ich nipp­te an dem Reis­wein, den Amons­kij für uns be­stellt hat­te. Da an­zu­neh­men war, daß Go­rong den glei­chen geis­ti­gen Ab­wehr­block wie Utan und ich be­saß, be­stand we­nig Hoff­nung, ihn auf te­le­pa­thi­schem We­ge auf­zu­spü­ren.
    Wir muß­ten uns in­fol­ge­des­sen dar­auf ver­las­sen, daß ein pa­ra­psy­cho­lo­gi­sches Un­ge­heu­er wie er sich auf die Dau­er nicht da­mit zu­frie­den­ge­ben wür­de, sich in der Men­ge ver­steckt zu hal­ten. Go­rong war mord­lus­tig und si­cher auch macht­hung­rig. Er woll­te sei­ne un­ge­wohn­ten Kräf­te aus­pro­bie­ren.
    Zu­nächst – al­ler Wahr­schein­lich­keit nach – an ei­ni­gen hilflo­sen Men­schen, spä­ter an der ge­sam­ten Welt.
    Ein Te­le­ki­net konn­te die Welt be­herr­schen; er konn­te sie so­gar zer­stö­ren. Ich war mir dar­über im kla­ren, daß das Auf­tau­chen die­ses see­lisch ne­ga­ti­ven Mu­tan­ten auch für Ki­ny, Han­ni­bal und mich schäd­lich sein muß­te – selbst wenn wir ihn be­zwin­gen soll­ten.
    Re­ling und al­le an­de­ren wür­den sich fra­gen, wann wir uns ei­nes Ta­ges in Un­ge­heu­er wie Go­rong ver­wan­deln wür­den.
    Noch war man auf uns im Kampf ge­gen die So­gh­mo­ler an­ge­wie­sen. Aber wie wür­den die Ver­ant­wort­li­chen rea­gie­ren, die Go­rong er­lebt hat­ten und Men­schen mit un­se­ren Fä­hig­kei­ten nicht mehr zu brau­chen glaub­ten?
    »Du denkst un­ent­wegt an Bark­hon-La­ma«, stell­te Utan fest.
    »Nein«, er­wi­der­te ich ernst. »Ich den­ke an drei Men­schen, die man viel­leicht ein­mal als Mensch­heits­fein­de an­se­hen wird, wenn sie nicht auf­pas­sen.«
    Der Klei­ne griff in die Ta­sche und zog Or­pheus her­aus.
    »Hast du ge­hört?« frag­te er sein Spiel­zeug. »Un­ser

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