Alphacode Höhenflug
hat das triftige Gründe. Auf keinen Fall hätte man uns etwas von den Versuchen in Taschi Gomba verraten, wenn man es nicht für eine Notwendigkeit gehalten hätte.«
»Was erwartet man von uns?« erkundigte ich mich.
»Thor Konnat!« stieß er hervor. »So, wie es im Augenblick aussieht, hat der GAS ungewollt einen Mutanten hervorgebracht, der mehr als ungewöhnlich ist. Haben Sie eine Idee, wie man einen Mutanten bekämpfen kann?«
»Warum wollen Sie ihn bekämpfen?«
»Einige der Leichen von Taschi Gomba wiesen Verletzungen auf, die nicht von der verheerenden Explosion herrühren können«, antwortete Reling leise. »Diese Menschen wurden auf bestialische Art umgebracht – nach der Explosion.«
Betroffen schaute ich den Alten an. Seine Lippen bebten. Während mir erst allmählich bewußt wurde, was geschehen war, hatte er längst alles in voller Konsequenz begriffen.
»Meine Herren«, sagte Reling schwer atmend, »es gibt einen neuen vollkommenen Mutanten – ein Ungeheuer!«
*
Aus der Stahlwand unterhalb der Lautsprecheröffnungen glitt lautlos die Plattform mit der metallisch glänzenden Kopfhaube und den beiden Handkontakten hervor. Beinahe feierlich betrat Arnold G. Reling den Käfig, der die Plattform umrahmte. Die Haube senkte sich auf ihn herab, seine Hände umschlossen die Kontakte. In kurzer Zeit erfolgte die Messung seiner Gehirn schwingungen, Handflächenabdrücke, Schädelform, Nervenrefle xe und seines Intelligenzgrades.
Ein Fremder, der versucht hätte, Reling zu kopieren und seine Stelle einzunehmen, wäre sofort von PLATO getötet worden.
Ich konnte mir vorstellen, daß es auch für Reling immer wieder ein besonderer Augenblick war, wenn er mit PLATO in Verbindung trat. Mußte er nicht jedesmal befürchten, daß bei der Identitätsprüfung ein geringfügiger Fehler unterlaufen könnte?
Dachte Reling an eine solche Möglichkeit?
Die grüne Lampe leuchtete auf. PLATO war einsatzbereit.
Der GWA-Chef mußte jedoch eine letzte Formalität erfüllen und dem Robotgehirn bestätigen, daß wir mit Relings Wissen und auf seinen ausdrücklichen Wunsch anwesend waren. Andernfalls hätte PLATO nicht auf die Fragen des Generals geantwortet.
Als alle Vorbereitungen getroffen waren, sprach Reling den Großkomputer an.
»Du hast alle Unterlagen über den Fall Taschi Gomba erhalten. Ich hoffe, daß die Auswertungen inzwischen abgeschlossen wurden.«
Eine durchaus angenehme Stimme klang auf.
»Ja, General. Die Zahlen zur Wahrscheinlichkeit der einzelnen Angaben gehen Ihnen gesondert zu. Verbal beschränke ich mich auf das Wesentliche.«
»Einverstanden«, erklärte Reling. Seine Stimme drang dumpf unter der Haube hervor. »Lebt Gorong Barkhon-Lama?«
»Die Auswertung läßt keine anderen Schlüsse zu.«
Ich hielt unwillkürlich den Atem an. Relings Verdacht wurde durch diese Aussage bestätigt.
Eine Frage drängte sich immer nachdrücklicher in mein Bewußtsein: Wo hielt sich Gorong auf? Wie hatte er unbemerkt von Taschi Gomba entkommen können?
»Welche Zusammenhänge sind erkennbar?« lautete Relings nächste Frage an das GWA-Gehirn.
»Bei Gorong muß sich ein sprunghaftes Ansteigen seiner Intelligenz und parapsychischen Fähigkeiten ereignet haben. Ein derart spontaner Vorgang kann nur durch äußere Einflüsse ausgelöst werden, zum Beispiel durch eine Aufrißflut. Wir wissen, daß die letzte Aufrißflut in einem zeitlichen Zusammenhang mit Gorongs parapsychischem Höhenflug steht.«
»Weiter!« befahl Reling.
»Gorong muß seine neuen Fähigkeiten erkannt haben. Um zu
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