Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Nach­dem die ge­for­der­te Dun­kel­heit ein­ge­tre­ten war, ver­riet uns ein recht­e­cki­ger hel­ler Fleck, daß wir einen Film be­trach­ten soll­ten.
    »Ich ha­be die­sen Film mit ei­ner per­sön­li­chen Bot­schaft von Huang Ho-Feng er­hal­ten«, teil­te Re­ling mit. »Es ist so­zu­sa­gen ein Stück sei­nes Her­zens.«
    Ich hat­te kei­ne be­stimm­te Vor­stel­lung, wie das Herz des Chi­ne­sen aus­se­hen könn­te, aber kei­nes­falls wä­re ich auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, daß es ein rau­chen­der Trüm­mer­hau­fen sein könn­te – denn um sol­che Bil­der han­del­te es sich im ers­ten Teil des Films.
    Die Auf­nah­men wa­ren schlecht. Viel­leicht hat­te ein Ama­teur das Er­eig­nis zu­fäl­lig fest­ge­hal­ten, oder es war von ei­ner au­to­ma­ti­schen Ka­me­ra auf­ge­nom­men wor­den, die ir­gend­wo im Ge­län­de stand.
    »Dies«, er­läu­ter­te Re­ling tri­um­phie­rend, »ist das Camp des GAS in der Nä­he von Ta­schi Gom­ba. Die Stadt liegt im west­chi­ne­si­schen Hoch­ge­bir­ge, dicht an der ti­be­ti­schen Gren­ze. Süd­lich da­von be­fin­det sich der be­rühm­te Dse-La-Paß, der über die Dsa­gar-Ber­ge hin­weg hin­un­ter in das wei­te Tal nörd­lich der großen Ket­te des An­dagh­la-Ge­bir­ges führt.«
    Da sei­ne Wor­te of­fen­sicht­lich von hef­ti­gen Arm­be­we­gun­gen be­glei­tet wur­den, fiel für einen Mo­ment der Schat­ten sei­ner Hän­de auf die Lein­wand und nahm uns die Sicht.
    Als er es be­merk­te, ent­schul­dig­te er sich has­tig.
    Der Trüm­mer­hau­fen wur­de wie­der sicht­bar, dies­mal zu­sam­men mit ei­ner Grup­pe von Män­nern, die mit Lösch­ge­rä­ten und Schutz­an­zü­gen in die hoch­wir­beln­den Rauch­schwa­den ein­dran­gen.
    »Es han­delt sich um ein Schu­lungs­zen­trum des GAS«, fuhr Re­ling fort. »Dort wur­den in al­ler Heim­lich­keit sie­ben Män­ner als Mu­tan­ten aus­ge­bil­det.«
    Er sprach in ei­nem ta­deln­den Ton­fall, als wä­re et­was ziem­lich An­rü­chi­ges ge­sche­hen. Es war je­doch kein Ge­heim­nis, daß GAS und GWA zwar in der IAK zu­sam­men­ar­bei­te­ten, aber trotz­dem manch­mal ei­ge­ne egois­ti­sche Zie­le ver­folg­ten.
    Re­ling schi­en sei­ne Hei­ter­keit kaum un­ter­drücken zu kön­nen. Für einen lang­jäh­ri­gen Ge­heim­dienst­chef muß­te es ver­ständ­li­cher­wei­se ei­ne Sen­sa­ti­on sein, von ei­nem Staat, der frü­her sein er­bit­ter­ter Feind ge­we­sen war, nun frei­wil­lig mit Auf­nah­men von ei­nem sei­ner ge­hei­men Stütz­punk­te zu er­hal­ten. Zwei­fel­los war er sich im kla­ren dar­über, daß der Strei­fen mehr­mals ge­schnit­ten und re­tu­schiert wor­den war. Selbst­ver­ständ­lich be­ka­men wir nur das zu se­hen, was wir se­hen soll­ten.
    »Ho-Feng be­haup­tet, die Ent­wick­lung der sie­ben Män­ner hät­te sich im An­fangs­sta­di­um be­fun­den«, führ­te er wei­ter aus. Er war wie­der völ­lig ernst. »Sie wa­ren noch kei­ne Mu­tan­ten im ei­gent­li­chen Sin­ne des Wor­tes. Ih­re la­ten­ten Fä­hig­kei­ten wur­den so­eben erst ge­weckt.«
    »Sie spre­chen stän­dig in der Ver­gan­gen­heits­form«, stell­te Han­ni­bal fest.
    »Ja«, be­stä­tig­te Re­ling sin­nend. »Man hat in den Trüm­mern die­ser Sta­ti­on kei­ne Über­le­ben­den ge­fun­den.«
    »Wie ist es zu der Ka­ta­stro­phe ge­kom­men?« er­kun­dig­te ich mich.
    »In die­ser Be­zie­hung ist der GAS äu­ßerst schweig­sam«, ent­geg­ne­te Re­ling. »Die GWA-Sta­tio­nen ha­ben je­doch Schock­wel­len an­ge­mes­sen, die recht un­ge­wöhn­lich sind.«
    »Sie wis­sen doch et­was!« warf ich ihm vor. »Sie ha­ben be­reits Er­mitt­lun­gen an­ge­stellt.«
    »Rich­tig«, be­stä­tig­te Re­ling. Sei­ne Art, In­for­ma­tio­nen wie ein Me­nü zu ver­ab­rei­chen, hat­te mich oft är­ger­lich ge­stimmt. »Sie er­in­nern sich, daß En­de des Jah­res 2007 ein Auf­sto­ckungs­ge­rät vom Mond ver­schwun­den ist?«
    »Na klar«, sag­te Han­ni­bal. »Zwei und zwei ist vier! Und vier ist in die­sem Fall das Schu­lungs­zen­trum für Mu­tan­ten bei Ta­schi Gom­ba, wo mit dem Auf­sto­ckungs­ge­rät ge­ar­bei­tet wur­de. Wie sonst hät­ten die GAS-For­scher hof­fen kön­nen, la­ten­te

Weitere Kostenlose Bücher