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AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)

AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)

Titel: AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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sie. «Das war so was von lästig. Weil er so anhänglich war, wollte ich ihn gar nicht mehr.» In einer arroganten Geste, die Rufus zur Genüge von ihr kannte, reckte sie das Kinn in die Höhe, doch diesmal wirkte dieses Verhalten eher wie eine Maske. «Jungs, die mir zu Füßen liegen, interessieren mich nicht.»
    Autsch , dachte Rufus.
    Doch Lynx hatte das anscheinend nicht als Anspielung gemeint, denn sie plapperte einfach weiter: «Außerdem übe ich, seit mein Luchsweibchen in mir erwacht ist, eine animalische Anziehungskraft auf Männer aus. Warum sollte ich mich da an einen binden, wenn ich sie alle haben kann?»
    Genervt stöhnte Rufus. Er nahm die Hand von ihrem Gesicht.
    «Was ist?» Trotzig kräuselte sie die Haut auf ihrer Nase.
    Er wollte nicht, dass sie das Flittchen war, das einige der Werwölfe und Vampire in ihr sahen. Bisher hatte sich Lynx immerhin noch mit niemandem aus der Dark Defence eingelassen, so viel hatte er schon herausgefunden. Aber etwas an ihren Schilderungen ließ ihn skeptisch werden.
    «Du hast gesagt, du wärst bis über beide Ohren in Jason verschossen gewesen.»
    «War ich auch», sagte sie mit einer unerwarteten Unsicherheit in der Stimme, die ihn an ihrer Geschichte zweifeln ließ. «Aber eine junge Frau darf sich doch erst einmal austoben, bevor sie sich an einen Kerl bindet, oder etwa nicht? Warum dürfen Jungs immer mit vielen Weibern rummachen und werden als Helden gefeiert? Und wenn Mädchen ihre Lust ebenfalls ausleben, bezeichnet man sie als Schlampen.»
    Warum war sie denn plötzlich so aggressiv? Sie hatte sogar Luchsaugen bekommen, als wollte ihr Tier ihr den Rücken stärken. Oder ihn, Rufus, jeden Augenblick anfallen.
    «Das habe ich nicht gesagt.»
    «Alle Kerle sagen das.» Sie gab einen schnippischen Laut von sich und fauchte sogar leise.
    «Ich bin aber nicht wie andere», stellt er ruhig klar. Um sie zu besänftigen, legte er die Handflächen an ihre Wangen und zog mit dem Daumen ihren Nasenbogen nach. Natürlich wollte er sich mit ihr vereinen, aber er träumte von mehr als Sex. Er wünschte sich, sie mit Haut und Haaren für sich zu gewinnen, dazu gehörte auch ihr Herz.
    Eine Weile sahen sie sich so schweigend an.
    Für Rufus blieb Lynx rätselhaft. Vielleicht kämpfte sie genauso wenig um eine Beziehung wie ihre Mutter. Unter Umständen hatte sie durch die gescheiterte Ehe ihrer Eltern den Glauben daran verloren, dass Liebe für die Ewigkeit sein konnte, und deshalb diesen Jason für ein Leben voller Spaß ohne Verpflichtungen eingetauscht, bevor er sie verlassen und ihr wehtun konnte.
    Gedankenversunken saugte sie immer wieder kurz die Unterlippe ein. Waren ihre Augen feucht oder war das nur das Flackern der künstlichen Fackeln, das sich in ihnen spiegelte? Um einzulenken, kam Rufus auf ihre Erzählung zurück. «Hat im Heim niemand die Veränderung an dir bemerkt?»
    «Ich bin nie wieder zurück. Mein Rotluchs gab mir die Kraft, den Scheißladen endlich zu verlassen. Ich habe mich vergnügt, lebte wild und zügellos auf der Straße wie ein Hippie und hörte irgendwann durch andere Gestaltwandler von der Werkatzen-Kolonie. Den Rest kennst du ja.» Aufgeregt wischte sie mit der Hand durch die Luft. Ihre Worte klangen auswendig gelernt, fand Rufus, als hätte Lynx sie sich vor langer Zeit zurechtgelegt, um sie parat zu haben, sollte sie danach gefragt werden. Es schien so, als hätte sie es plötzlich eilig, zum Ende zu kommen.
    «Bist du jetzt zufrieden? Kann ich jetzt gehen?»
    «Möchtest du das denn?» Er hielt die Luft an und betete, dass sie den Kopf schütteln würde.
    Als er den Arm wegnahm, um sie nicht zu bedrängen, blieb sie einen Moment unschlüssig stehen. Am Ende ging sie doch. Ihr Schritt wurde immer schneller, als flüchtete sie regelrecht vor ihm.
    Nein, nicht vor mir , sagte eine selbstbewusste Stimme in ihm, die ihm neu war, sondern vor ihren Erinnerungen. Was hat sie mir verheimlicht?
    Eines Tages würde er es aus ihr herausbekommen, das schwor er sich, denn er besaß gleich zwei Waffen: die Sanftheit des Menschenjungen und die noch zarte, aber wachsenden Dominanz seines Rotwolfs.
    Als er aus dem Saal in den Gang trat, packte ihn plötzlich jemand am Oberarm und riss ihn zurück. Durch den Ruck wurde er sich wieder seiner Verletzungen bewusst, die er glatt vergessen hatte, weil er Lynx so gebannt zugehört hatte. Seine Miene verzerrte sich schmerzerfüllt. Er fuhr seine Krallen aus und flog herum, zum Angriff bereit, wie Claw es ihn

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