AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
durchzuckte. Unwillkürlich verzog er das Gesicht. Sein Stöhnen ließ Lynx zu ihm aufschauen. Sie legte den Flyer, den sie in den Händen hielt, weg und ihm fiel auf, dass sie ihn falsch herum gehalten hatte, denn die Schrift stand auf dem Kopf. Hatte sie sich etwa nur in der Nähe des Foyers aufgehalten, um sein Gespräch mit Adamo zu belauschen?
Mit besorgter Miene trat sie dicht an ihn heran. Sie streckte den Arm aus und ließ die Fingerspitzen seitlich über seinen Hals hinabgleiten. «Werden die Abdrücke, die Claws Zähne an deiner Kehle hinterlassen haben, jemals wieder verschwinden?»
Ungeachtet der wohligen Gänsehaut und des Kribbelns zwischen den Beinen, wischte er ihre Hand weg. «Ich brauche dein Mitleid nicht.»
«Ich wollte nur nett sein.» Ihre Augenbrauen schoben sich zusammen.
«Eben noch hast du mit Adamo geflirtet», brachte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. «Jetzt brauchst du nicht bei mir Süßholz zu raspeln.»
«Hast du diese antiquierte Wortwahl von den Vampiren gelernt?» Sie stemmte die Hände in die Hüften und stellte sich kerzengerade hin, aber Rufus war immer noch um einiges größer als sie.
Das gefiel ihm. An diesem Abend weckte ihre zierliche Statur jedoch nicht seinen Beschützerinstinkt, wie es unter anderen Umständen der Fall gewesen wäre. Vielmehr verspürte er die Lust, sie über die Schulter zu werfen und irgendwo hinzubringen, wo es nur sie beide gab und sie ihm allein gehörte.
«Du kannst zurück zu Adamo gehen, um ihm weiter schöne Augen zu machen. Ich werde euch garantiert nicht noch einmal stören.»
Ihre gerunzelte Stirn glättete sich und ihr verkniffener Mund wurde zu einem schmalen Strich. Nach einigen Sekunden lächelte sie ihn schließlich unverschämt sexy an.
«Ja, das gefällt dir, nicht wahr?» Er blinzelte sie an. «Er ist sehr geduldig, das weiß ich von den Zauberproben. Sicherlich wird er dich stundenlang im Nacken kraulen, Kätzchen.»
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und betrachtete Rufus’ Mund, worauf dieser zu prickeln begann. «Deshalb grinse ich doch gar nicht. Ich will gar nicht zurück zu ihm.»
«Weshalb dann?», fragte er ungehalten. Sie reizte seine Beherrschung aus. «Lachst du mich etwa aus?»
«Deine Eifersucht ist irgendwie … süß.» Lautlos ließ sie sich wieder auf die Fußsohlen hinab.
Aufgebracht wie er war, schossen seine Worte heraus wie Pfeile. «Adamo ist nicht einmal ein Alpha. Er steht genauso am unteren Ende der Hierarchie der Vampirgesellschaft wie …»
Was sie gesagt hatte, drang erst jetzt durch seinen Groll hindurch. Er verschluckte das Ende seines Satzes und presste stattdessen die Lippen aufeinander. Ihm wurde heiß. Seine Wangen brannten. Aber er senkte nicht verlegen den Blick und rannte auch nicht davon, sondern schaute ihr in die Augen. Sollte sie dort ruhig sein Verlangen und die Sehnsucht nach ihr lesen. Wozu seine Gefühle verbergen? Sie wusste ohnehin, dass er auf sie abfuhr.
Kurz berührte sie seinen Arm, flüchtig und sachte, doch das reichte, um ihn zu erregen. «Wir haben nur gequatscht.»
«Du hast dich mit deinem Oberkörper auf dem Tisch vor ihm geaalt wie Dita von Teese in einem riesigen Sektglas», zischte er.
Hinter vorgehaltener Hand kicherte Lynx. «Männer mögen das.»
«Also wolltest du ihn doch verführen!» Hatte er es doch gewusst.
In einer hilflosen Geste deutete sie ein Achselzucken an. «Ich wollte nur, dass er bei mir bleibt und ein bisschen mit mir schwatzt, denn ich habe nicht gerade viele Freunde hier.»
Plötzlich kam ihm ein Gedanke, der ihn traurig machte. Glaubte sie etwa, sie müsse sich so aufführen, nur damit jemand mit ihr redete? Welche Erfahrungen hatte sie in der Vergangenheit gemacht, dass sie so dachte? Jetzt wollte er umso mehr wissen, woher sie kam und wer sie gewesen war, bevor sie zu einer Werkatze geworden war.
«Du hast ihm deinen Geburtsnamen verraten, für mich ist das etwas Intimes.»
«Du spinnst ja, Kyle!»
Überrascht horchte er auf. «Du kennst meinen Menschennamen?»
«Adamo hat ihn mir verraten.» Lapidar zuckte sie mit den Achseln, als wäre das für sie keine große Sache.
Für Rufus war es das sehr wohl, bedeutete es doch, dass er ihr nicht egal war. Vielleicht hatte sie sogar Interesse an ihm. «Dann hast du ihn nach mir gefragt?»
Lynx biss sich auf die Unterlippe und spähte in beide Richtungen des Ganges, in dem sie standen, aber da war niemand. Es handelte sich nur um ein Ablenkungsmanöver, wie Katzen
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