AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
getan.»
Verächtlich lachte Jackal. Er machte eine wegwischende Geste. «Das hat niemand gehört, also zählt es nicht.»
«Doch, Adamo ist mein Zeuge.»
«Er war nicht dabei, du Narr.»
Rufus spielte seinen Trumpf aus. «Du vergisst seine vampirische Gabe, die Hellhörigkeit. Er kann einem Gespräch lauschen, das vor Urzeiten stattgefunden hat, als würde er unmittelbar neben den Personen stehen.»
«Niemand wird ihm glauben. Er ist dein Freund und würde jederzeit für dich lügen», sagte der Schakal spitzzüngig.
«Rafaela braucht nur jemanden zu berühren und sie weiß, ob er lügt oder die Wahrheit sagt», schoss es aus Rufus heraus, bevor er darüber nachgedacht hatte.
Überrascht riss Jackal die Augen auf. Er setzte an, um etwas zu erwidern, bleckte aber stattdessen die Zähne. Langsam wurde aus dem menschlichen Gebiss das seines Wolfes.
Rufus behielt sein Pokerface auf, das er durch das Showzaubern auf der Bühne perfektioniert hatte, denn er hatte eiskalt geflunkert. Er hatte keine Ahnung, welche Fähigkeit die ‹ Graue Eminenz › entwickelt hatte. Merkwürdigerweise hielten sich alle bedeckt, wenn er sie neugierig, wie er war, darauf ansprach. Selbst Adamo lenkte das Gespräch auf andere Themen, wenn Rufus von Rafaela anfing. Da sich alle ausschwiegen, hoffte er, dass Jackal genauso unwissend war wie er. Offensichtlich lag er mit seiner Vermutung richtig, denn seine Drohgebärde bewies, dass er ihm glaubte.
Schmunzelnd neigte sich Rufus zu Jackal und sagte mit einer Gelassenheit, die den Werwolf sichtlich wütend machte: «Außerdem kann ich es so oft wiederholen wie ich will. Ab sofort wirst du stets auf der Hut vor mir sein müssen. Ich könnte dich immer und überall zu einer Auseinandersetzung zwingen. Tagsüber wirst du dich ständig umdrehen, weil du befürchtest, ich könnte hinter einer Ecke hervorgesprungen kommen. Die Dunkelheit wird ab jetzt dein Feind sein, denn ich könnte mich in jedem Schatten verstecken. Selbst nachts werde ich dich verfolgen, so dass du jaulend aus Albträumen hochfahren wirst.»
Als Rufus den Oberkörper wieder aufrichtete, durchflutete ihn eine tiefe Genugtuung. Der Schrecken, den er auf Jackals Gesicht ablas, amüsierte ihn. Bisher hatte er zwar nur mit Worten gekämpft, aber er fand, dass er sich gut geschlagen hatte. Stolz straffte er die Schultern.
Plötzlich trat Jackal aus der Reihe. Er klopfte von außen gegen die Wand des Eisenbahnwagens, um die Aufmerksamkeit der Werwölfe zu erlangen, die den Versammlungsort bereits betreten hatten. Stirnrunzelnd schauten einige aus der Tür. Die, die im Eingang standen, drehten sich überrascht zu ihm um.
Rufus versteifte sich. Was hatte der Canis simensis vor? Sein überhebliches Grinsen, das er wieder aufgesetzt hatte wie eine Maske, ließ nichts Gutes erahnen.
«Ich fordere den Canis rufus heraus», sagte Jackal so laut, als wollte er, dass ganz Anchorage es vernahm. «Jetzt und hier.»
Mit einem Mal kribbelte Rufus’ verletztes Bein, als würden Tausende Nadeln hineingestochen werden.
Achtzehn
Tumult entstand im Waggon. Claw baute sich in der Tür auf. Missbilligend schaute er auf Jackal herab und stemmte die Hände in die Hüften. «Das ist nicht möglich. Nur der Werwolf, der einen niedrigeren Rang bekleidet, kann den über ihm herausfordern, um in der Hierarchie aufzusteigen.»
«Doch, das geht. Es gibt eine Ausnahmeregel.» Jackal zog den Kopf zwischen den Schultern ein, aber er scheute dennoch nicht davor zurück, den Alpha zu belehren. «Nämlich dann, wenn der Rang niedrigere Wolf den über ihm ständig drangsaliert.» In einer theatralischen Geste, wie sie den Vampiren in nichts nachstand, breitete er die Arme aus, um die Zustimmung des Rudels einzuholen, doch niemand reagierte. Rufus mochte zwar der Omegawolf sein, aber er war beliebt, im Gegensatz zu Jackal. «Ihr habt beim letzten Treffen selbst miterlebt, dass er gestichelt und mich angerempelt hat. Das war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal. Nun habe ich es satt.»
Lügner! Rufus fuhr die Krallen aus und wollte sich auf ihn stürzen, hielt sich aber im letzten Moment zurück, weil das nur Jackals Vorwurf bestätigt hätte.
«Damit diese Schikane ein Ende hat, möchte ich gegen ihn antreten und ihn in die Schranken weisen. Das ist mein Recht.» Erneut wartete Jackal auf Beipflichtungsbekundungen, doch sie blieben erneut aus. «Er selbst hat ja nicht den Mumm, die direkte Konfrontation mit mir zu suchen. Also übernehme ich das
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