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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Verzweiflung.
    Nanouks Magen krampfte sich zusammen. Sie alle wussten, dass Adamos Chancen schlecht standen. Fieberhaft suchte sie nach einer Möglichkeit zu helfen, aber ihr fiel keine ein. Das Gefühl der Machtlosigkeit nagte an Nanouk, ihr wurde schwindelig.
    Schwungvoll stand Kristobal auf und wandte sich an den Alphawolf. «Dein Blut könnte Theo neue Kraft schenken.»
    «Meins?», fragte Claw und krauste misstrauisch seine Stirn. «Wieso nicht deins, Alphavampir?»
    Kristobal überhörte den Spott. «Weil es aus vielen verschiedenen Blutgruppen und sogar tierischem Blut besteht. Es würde seine Organe überlasten, ähnlich wie bei Babys, die eine spezielle Nahrung bekommen und erst Schritt für Schritt an feste Speise gewöhnt werden müssen. Sein Körper muss sich erst umstellen. Aber dein Blut ist rein und stark. Außerdem spielt die Psyche eine wichtige Rolle. Noch ist er dir zugetan.»
    «Nein! Lupus hat sich für ein Leben als Vampir entschieden», wetterte Claw aufgebracht und verletzt darüber, dass sein Freund die Familie der Werwölfe verlassen hatte. «Er gehört nun zu deinem Rudel.»
    «Aber Claw», flüsterte Tala.
    Eindringlich sah er Kristobal an. «Ihr habt den Krieg mit den Skua angezettelt. Sie sind euch nach Anchorage gefolgt und haben einen der euren niedergemetzelt. Wieso sollte ich euch helfen? Viele meiner Gefährten sind infiziert und ihr tragt Schuld daran.»
    «Du glaubst, Montalbán hat Adamo auf dem Gewissen?» Stirnrunzelnd stellte sich Jarek hinter seinen Alpha, um zu demonstrieren, dass er ihm den Rücken stärkte.
    Claw öffnete seine Arme, um mit dieser Geste zu zeigen, dass die Situation für ihn eindeutig war. «Wer sonst?»
    «Schau dir Adamo doch mal an», forderte Jarek ihn auf. Seine Miene hat nichts mehr von einem treuherzigen Bernhardiner, sondern es lag ein grausamer Zug um seine Lippen. «Für mich sehen die Wunden eindeutig nach Krallen aus.»
    Mila tauchte neben ihm auf und verschränkte die Arme unter ihrem Busen. «Wie Werwölfe sie haben.»
    «Vielleicht ist Pavel der Täter», sagte Canis, dem es sichtlich missfiel, dass Mila ins selbe Horn blies wie Jarek.
    Erschrocken duckte sich der Genannte. Er zog den Kopf zwischen die Schultern und winselte leise. Ängstlich lief er zu Kristobal und warf sich zu seinen Füßen. «Ich war es nicht, Herr.»
    «Er war die ganze Zeit auf der Bühne, um die Requisiten aufzuräumen und zu reinigen», nahm Jarek Pavel in Schutz. «Ich habe ihm den Befehl gegeben und ihn regelmäßig kontrolliert.»
    «Bitte, lasst mich helfen, Herr.» Pavel wartete Kristobals Einverständnis nicht ab, sondern neigte sich über Adamos zerfetzten Körper und schnupperte. Er hielt kurz inne, als hätte er eine Spur gefunden, schüttelte dann aber doch den Kopf. «Ich kann den Geruch des Angreifers ... nicht wittern. Leider. Aber ... was ist das?»
    Pavel drehte Adamos Kopf zur Seite und betrachtete die Wunde, die vom Hinterkopf bis zur Schulter verlief, genauer. «Da sind Haare ... nein, das ist ... ein Büschel Fell.» Mit Daumen und Zeigefinger entfernte er es vorsichtig aus dem tiefen Kratzer und präsentierte es den Vampiren. Sein Dackelgesicht verzerrte sich zu einem hämischen Grinsen.
    Neugierig neigte sich Radim vor, sein hagerer Kopf, der in einem Umhang mündete, erinnerte Nanouk an einen Aasgeier. «Es ist weiß, schwarz und fuchsbraun. Welcher Werwolf hat ein dreifarbiges Fell?»
    Plötzlich ruhten alle Blicke auf Nanouk: zuerst die der Rudelgefährten und der von Kristobal, dann auch die der restlichen Blutsauger. Entsetzt schluchzte Rufus. Wie gerufen tauchte Caleb auf.
    «Haltet sie fest!», befahl Jarek, worauf Caine und Caleb Nanouk grob an den Armen und im Nacken packten, bevor diese reagieren konnte. Nicht nur die Hitze lähmte Nanouks Reaktionsvermögen, sondern auch der Schock. Sofort stellten sich die Vampire vor ihre Gefangene und bildeten eine Mauer zwischen ihr und dem Rudel.
    «Noch erteile ich hier die Befehle», stellte Kristobal klar, aber er wies die Zwillinge nicht an, Nanouk loszulassen. Enttäuschung spiegelte sich auf seinem Gesicht, darunter lauerte Aggression.
    Knurrend trat Claw so dicht an ihn heran, dass ihre Zehenspitzen sich berührten. «Ihr werdet sie sofort gehenlassen.»
    «Das kann ich nicht.» Kristobal wirkte genauso bissig wie der Alphawolf. «Die Beweise sprechen gegen sie.»
    «Sie gehört zu uns, wir werden über sie urteilen.»
    «Aber sie hat einen von uns überfallen, daher haben wir das Recht,

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