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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Illusionisten hatten sie in einen Käfig gesperrt. Akribisch hatte sie jeden Gitterstab untersucht, aber keine Fluchtmöglichkeit gefunden. Dieser Käfig musste eine Requisite sein! Weshalb sollten die Vampire ihn sonst besitzen? Es ging immer nur um die Show. Auch jetzt. Die Blutsauger hätten sie in einem Zimmer einschließen oder fesseln können, aber das war ihnen wohl nicht theatralisch genug.
    Nanouk saß, umgeben von Gittern, in einem ansonsten leeren Kellerraum. Brennende Kerzen, die penetrant nach Lemonengras und süßen Lavendelblüten rochen, standen um ihr Gefängnis herum, damit die Werwölfe, sollten sie auf die Idee kommen, ihre Gefährtin zu befreien, sie nicht sofort witterten.
    Wenigstens hatte Nanouk aufgehört zu schwitzen, weil es im Keller etwas kühler war als in den Geschossen darüber. Allerdings hasste sie es, wehrlos zu sein und warten zu müssen. Man würde über sie richten, dabei war sie unschuldig. Sie konnte Adamo gut leiden. Niemals hätte sie ihm auch nur ein Haar gekrümmt. In seiner Nähe war Rufus aufgeblüht. Doch die Vampire glaubten ihr nicht und das Rudel würde in der kurzen Zeit keine Beweise für ihre Unschuld auftreiben können.
    Entweder würde es Krieg geben oder Nanouk geopfert werden, um den Frieden zu erhalten.
    Noch vor Kurzem hätte sie geglaubt, dass Claw das Theater in Schutt und Asche legen würde, um sie heil herauszuschaffen. Stattdessen aber hatte er sie bei den Feinden zurückgelassen. Wenn er wenigstens Lupus mit seinem Blut gestärkt hätte, aber selbst dazu war er nicht bereit gewesen. Hatte er sie, genauso wie den alten Gefährten, bereits aufgegeben?
    Als die Tür aufschwang, richtete sie alarmiert ihren Oberkörper auf. Stehen konnte sie in dem Käfig nicht. Vielleicht hatte sie Claw unrecht getan und er kam doch, um sie nach Hause zu bringen. Oder war es Kristobal? Er hatte sie noch kein einziges Mal in ihrem Gefängnis besucht. Möglicherweise schickte er auch einige Vampire, um Nanouk zu verhören.
    Zu ihrer Überraschung führte Caleb Tala in den Raum hinein. Man hatte ihr die Augen mit einem braun-beigen Pashmina-Schal verbunden. Der Kahlköpfige brachte sie bis vor den Käfig, erst dort nahm er ihr den Schal ab.
    «Ihr habt fünfzehn Minuten», sagte er und schlurfte zum Ausgang zurück. «Ich warte draußen und werde mich nicht von der Tür wegbewegen.»
    Tala kniete sich vor das Gitter. Besorgt musterte sie ihre Rudelgefährtin. «Geht es dir gut? Haben sie dir etwas getan?»
    «Was machst du hier?» Stirnrunzelnd kroch Nanouk näher zu ihr. Sie freute sich ja, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Aber wieso ausgerechnet Tala? Sie war unerfahren. Außerdem stand ihnen noch der Kampf um die Rangfolge bevor. Mit ihr hatte Nanouk am allerwenigsten gerechnet. «Warum ist ... warum ist Claw nicht gekommen?»
    Falls Tala diese Frage verletzte, ließ sie es sich nicht anmerken. Sie umfasste die Gitterstäbe mit den Händen. «Die Vampire waren nur mit einem Besuch des Omegawolfes einverstanden.»
    «Aus Sicherheitsgründen, ich verstehe.» Nur das schwächste Rudelmitglied durfte zu ihr, um das Risiko einer Flucht so gering wie möglich zu halten. Dank Tala fühlte sie sich für einen Moment nicht mehr von allen alleingelassen, der Alphawolf hatte sie noch nicht abgeschrieben. Tala besaß Mut! Dennoch war es nicht richtig, dass sie jetzt hier vor ihr kniete. Weil sie, Nanouk, eigentlich die Stärkere war, und weil das Schicksal sie zwang, zusammenzuarbeiten, obwohl sie so lang Konkurrentinnen waren, bis die Hierarchie geklärt war. «Wie geht es Adamo?»
    Einige Sekunden verstrichen, bevor Tala antwortete. «Er hat es nicht geschafft.»
    «Er ist tot?» Nanouk erschrak selbst über die Lautstärke ihrer Stimme. Sie konnte nicht fassen, was sie soeben erfahren hatte. Ihr wurde schwer ums Herz. «Verdammt! Erst verliert Rufus Lupus an die Vampire und dann stirbt auch noch Adamo. Er hatte ihn ins Herz geschlossen wie einen Bruder.»
    «Der Schock bei Rufus sitzt so tief, dass er sich in einen Rotwolf verwandelt hat und in einen katatonischen Zustand gefallen ist. Er isst nicht, trinkt nicht und schweigt beharrlich. Sein Körper ist unnatürlich verkrampft.» Talas Seufzer klang beinahe wie ein Schluchzen. «Er ist wie erstarrt vor Trauer.»
    «Wenn er zu lang in der Gestalt des Wolfes bleibt, wird er sich nicht mehr zurückverwandeln können», sagte Nanouk, als ob Tala das nicht wüsste.
    «Und verrückt werden.»
    Lupus hätte ihm helfen könnten, aber er

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