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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Sie auch eine Wohnung haben müssen, wohin Sie sie mitnehmen können.«
    »Das verstehe ich.«
    »Würden Sie bitte noch einmal draußen warten?«
    Diesmal musste ich länger warten. Als sie mich wieder hereinrief, sagte sie: »Sie wird sich heute Abend um viertel vor sieben mit Ihnen im Satin House in der 48. Straße treffen. Es wäre ihr jedoch lieber, wenn Sie schon ein wenig früher da sein könnten und an der Bar auf sie warten, damit Sie sehen können, wenn sie zur Tür hereinkommt. Ihr Name ist Rossa.« Sie buchstabierte mir den Namen. Er wurde Rohsah gesprochen.
    »Nachname?«
    »Unsere Geschäftspolitik überlässt es den Mädchen, ihren Nachnamen preiszugeben, falls sie das wollen. Falls nicht, heißt sie Rossa Smith. Sie ist ein bezauberndes Mädchen. Ihr Honorar beträgt zweihundertfünfzig Dollar. Wir sehen es am liebsten, wenn Sie den Betrag abgezählt in einem kleinen, verschlossenen Umschlag bereithalten und ihn ihr zu einem geeigneten Zeitpunkt aushändigen. Außerdem muss ich Sie bitten, zweihundert Dollar bei mir zu hinterlegen. Die werden Ihrem Konto gutgeschrieben. Das ist unsere Rückversicherung, falls Sie einmal eine Verabredung nicht einhalten. Sollte dieser Fall eintreten, sehen wir uns gezwungen, Sie zu bitten, denselben Betrag noch einmal zu hinterlegen, bevor wir einen neuen Termin ausmachen können. Falls Sie nicht genügend Bargeld dabei haben, können Sie es mir heute jederzeit bis fünf Uhr vorbei bringen.«
    »Ich habe genug dabei.«
    »Gut. Vielen Dank. Sollten Sie einmal eine Beschwerde über eines unserer Modelle haben, wären wir dankbar, wenn Sie uns Bescheid geben würden. Ich darf sagen, dass solche Beschwerden äußerst selten sind. Die Telefonnummer, die ich Ihnen gegeben habe, ist vierundzwanzig Stunden am Tag besetzt. Gibt es noch irgendwelche Fragen?«
    »Falls mir Rossa gefallen sollte, kann ich sie dann wieder anfordern?«
    »Ja, natürlich. Viele Konten fragen immer nach bestimmten Mädchen.« Sie formte die Lippen zu einem leichten Lächeln. »Ich bin sicher, Sie werden sie höchst charmant finden. Ach, eine Sache hätte ich fast vergessen: Sollten Sie einmal für eine Party zwei oder mehr Mädchen benötigen, dann wäre es uns lieber, Sie würden nicht telefonieren, sondern persönlich vorbeikommen und alles hier arrangieren.«
    »Ich verstehe. Äh ... wie hoch sind denn die Honorare?«
    »Die meisten liegen bei zweihundertundfünfzig. Wir haben einige zu dreihundert, ein paar zu vierhundert und zwei zu fünfhundert. Aber das variiert je nachdem, wie viele und welche Art von Mädchen wir gerade auf unserer Liste haben. Es hat schon welche zu eintausend gegeben, aber nicht in letzter Zeit.«
    »Was ist daran fünfhundert Dollar wert, Mrs. Smith?«
    Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie das für eine unschickliche Frage hielt. »Das sind Mädchen, die sehr bekannt sind, meistens aus dem Fernsehen. Manche Konten wollen gerne in Begleitung von Mädchen gesehen werden, die in der Öffentlichkeit erkannt werden. Im Allgemeinen bleiben die nicht lange auf unserer Liste.« Ihr Lächeln wurde ganz plötzlich und überraschend giftig. »Entweder sie klettern ganz nach oben, oder sie landen ganz unten.«
    Ich wünschte ihr einen guten Tag und ging. Draußen auf der Straße stellte ich fest, dass es inzwischen regnete. Der Dreck der Stadt hinterließ schwarze Pfützen auf den Gehsteigen. Ein freies Taxi war nicht in Sicht. Ich suchte in einem Geschäft an der Ecke Schutz und schaute mir die hübschen Mädchen auf der Straße an, die durch den Regen eilten. Obwohl ich wusste, dass es absurd war, schienen mir jetzt alle ganz anders auszusehen. Ich fragte mich, ob sie auf irgendeiner Liste standen. Hinter dieser dicken, dampfnudelartigen Frau in dem kleinen schäbigen Büro konnte ich den Rest der Organisation ahnen - die Anwerber, die sie herbeischleppten, die Muskelmänner, die sie auf Trab hielten. Das war kein Mädchenpensionat. Und Mrs. Smith war keine Hausmutter.
    Von dem öffentlichen Telefon in dem Geschäft rief ich Terry Drummond an. Sie bellte mir drei Minuten lang derbe Flüche ins Ohr, weil ich ihr nicht über mein Treffen mit Bonita Hersch Bericht erstattet hatte. Erst dann konnte ich sie ausreichend beruhigen und mich dafür entschuldigen.
    Ich berichtete in allen Einzelheiten. Sie stichelte, ich sei ein Feigling. Ich sagte, das sei keine Feigheit, sondern Abneigung. Sie meinte, ich hätte etwas Nützliches erfahren können. Ich entgegnete, dass ich so eher die

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