Alptraum zwischen den Welten -Teil 1
sofort töten würde.
Samina stand mit gespreizten Beinen knapp zwei Meter über ihm. Ihr Gesicht glich einer starren Maske. Unverwandt schaute sie die Schlangen an und nur mit ihrem Willen bannte sie die Tiere an einen Platz. "Tenian du kannst die Grube wieder verlassen. Mir geht langsam die Kraft aus.“
Endlich konnte er sich bewegen und so schnell es ihm möglich war, kletterte er nach oben. Erleichtert stand der Junge auf und drehte sich um da sah er, dass beide Schlangen tot waren. Sie hatten keine Köpfe mehr.
"Samina warum hast du das gemacht?"
"Sie wollten dich beißen“, kam ihre lakonische Antwort.
"Nein ich will wissen warum du mir das angetan hast?"
"Damit du siehst welche Kraft ich in mir habe und als Warnung, dass du über die Geschehnisse den Mund hältst. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
"Ich habe dich nur zu gut verstanden“, gab er niedergeschlagen zurück.
Seit dieser Zeit, musste Tenian sehr vieles einstecken und selbst Nomir blieb von den manchmal makabren Scherzen nicht verschont. Der Tiger ließ sich ihre Attacken gefallen und wenn es ihm zu viel wurde, verschwand er für Tage im Wald und es gelang Samina nicht sein Gedankenmuster aufzuspüren. Der Ochil wusste sich abzuschirmen, worüber das kleine Mädchen oftmals wütend wurde. Tenian und immer öfter Jenny galten dann ihre Angriffe.
Nomir der mit der Terranerin Gedanken austauschen konnte, warnte sie immer öfter vor der Kraft des Mädchens doch sie glaubte dem Tiger nicht.
"Samina", rief Jenny erbost aus, "was hast du deinem Bruder nun schon wieder angetan. Du kannst ihn doch nicht einfach an einen Baum fesseln und dann vergessen!"
"Ich hätte ihn schon wieder befreit“, maulte das knapp elfjährige Mädchen und bedachte ihre Mutter mit wütenden Blicken. Sie war es leid sich fast jeden Tag eine Strafpredigt anzuhören. Wenn ihr Vater heimkam, würde sie sich bei ihm über die ungerechte Behandlung beklagen. Ihr Zwillingsbruder Tenian wurde von Jenny immer in Schutz genommen.
"Also los, befreie ihn endlich aus dieser ungemütlichen Lage“, drangen die Worte der Mutter in ihre Gedanken. Samina schloss die Augen und konzentrierte sich auf Tenian der im Garten an einem Baum stand, die Hände rückwärts an den Stamm gefesselt und ergeben vor sich hinstarrte. Er hatte sich an Saminas Streiche gewöhnt und auch daran, dass sie ihm mit ihren mentalen Fähigkeiten weit überlegen war. Weder Amorin sein yurgischer Vater, noch Jenny die irdische Mutter ahnten, welche Kräfte in dem Mädchen steckten.
Bisher hatte sie ihre Gedanken erfolgreich vor Nomir dem schwarzen Ochil verborgen. Das tigerartige Wesen konnte Gedanken lesen und dank Jenny wurde es von den Yurge nicht mehr als dummes Tier gejagt.
Tenian fühlte wie sich die Schnur um seine Handgelenke lockerte. Er seufzte vor Erleichterung als er die taub gewordenen Arme bewegen konnte. Drei Stunden war er an dem Baum festgebunden und das nur weil er Samina damit gedroht hatte, den Eltern von ihrer Gabe zu erzählen.
Ärgerlich über seine Dummheit auf seine Schwester immer wieder hereinzufallen, massierte er seine Handgelenke und machte sich auf die Suche nach dem Ochil.
"Nomir! Nomir wo bist du. Rühr dich endlich. Ich weiß, dass du dich hier irgendwo versteckst. Samina ist im Haus.“ Mit einem lautlosen Sprung, tauchte er keine zwei Meter von Tenian entfernt auf und musterte den blauhaarigen Jungen aufmerksam. Aus der Ferne hatte er das Spiel der beiden Halbwüchsigen beobachtet und aus den Gedanken des Jungen, seinen Verdacht bestätigt bekommen. Schon oft hatte er Jenny darauf hingewiesen, dass Samina ungewöhnliche Dinge konnte. Doch sie hatte über seinen absurden Verdacht nur gelacht.
Die Terranerin blickte aus dem Fenster und sah, dass der Junge in Begleitung des Tigers im nahen Wald verschwand. Wie hatte er sich so schnell befreien können?
"Samina wie hast du das gemacht?"
"Aber Mama ich habe die Schnur nur ganz locker um seine Handgelenke gelegt. Er hätte schon lange frei sein können. Vielleicht hat es ihm gefallen so lange zu stehen oder nur, um mich zu ärgern und bei dir anzuschwärzen.“
Jenny schüttelte den Kopf. Sie glaubte ihrer Tochter kein Wort mehr und sie dachte an Nomirs Warnung. War vielleicht doch etwas daran? Sie würde heute mit Amorin reden.
"Werde ich in diesem Haus von keiner Seele mehr begrüßt?"
"Eine ereignisreiche Zeit mein Liebling", murmelte sie und küsste ihren Mann flüchtig auf die Wange.
Bevor sich Amorin über
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