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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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dass sie sie an der falschen Person ausließ, doch sie konnte nichts dagegen tun.
    “Was?” Er sah sie so entgeistert an, dass sie fast gelacht hätte. Doch ihr war jetzt ganz und gar nicht zum Lachen zumute. “Aber warum denn?”
    “Mir ist schon klar, dass du nicht häufig abgewiesen wirst. Betrachte es einfach als eine Art Lektion.”
    “Amber, hör mir zu.” Er packte sie bei den Schultern und war versucht, sie zu schütteln. “Ich verstehe, dass es dir wichtig ist, wie er über dich denkt …”
    “Ist es nicht.”
    “Ist es wohl, und das ist doch ganz natürlich. Schließlich ist er dein Vater.” Sein Verständnis und sein Mitgefühl waren fast mehr, als sie ertragen konnte. Verzweifelt versuchte sie sich von ihm loszumachen.
    “Ich möchte nicht, dass du meinetwegen Probleme mit ihm bekommst. Deshalb wollte ich mich mit ihm einmal aussprechen.”
    Konnte er denn nicht sehen, dass er ihr schon Probleme genug bereitet hatte? Konnte er denn nicht sehen, dass sie ihn fort haben wollte, bevor sie etwas wirklich Dummes tat? Wie zum Beispiel sich an seiner breiten, einladenden Schulter auszuweinen? “Ich bin wirklich nur müde.”
    “Oh, Baby, das weiß ich.” In seinem Lächeln lag so viel Wärme, und als er dann noch zusätzlich ihre Wange streichelte, konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    “Warum bist du nur so nett zu mir?”, schluchzte sie.
    “Weil …” Er hob die Schultern. “Es ist besser, als wütend zu sein. Es ist ein gutes Gefühl. Außerdem möchte ich es gern. Such dir etwas aus.”
    “Aber …”
    “Amber, wirst du eigentlich nie müde, es zu bekämpfen?”, fiel er ihr ins Wort.
    “Es? Was meinst du damit?”
    Er strich ihr mit dem Daumen übers Kinn und berührte dann ihre Halsbeuge, wo ihr Puls verräterisch klopfte. “Das hier.”
    “Ich … weiß nicht, wovon du sprichst.”
    Langsam ließ er den Blick über ihren Körper wandern, bevor er ihn auf ihre Brüste heftete. Ihre erhärteten Spitzen zeichneten sich unter dem dünnen Stoff der Bluse deutlich ab. “Wirklich nicht?”, murmelte er. “Leugne es doch nicht. Ich kann es doch sehen.”
    Sie schnaubte nicht gerade damenhaft und verschränkte schnell die Arme vor der Brust. “Dafür kann ich nichts.”
    “Das freut mich.” Seine funkelnden Augen schauten direkt in ihre. “Es freut mich, dass du die Anziehungskraft zwischen uns nicht kontrollieren kannst, denn das ist der einzige Weg, wie ich dich erreichen kann.”
    Sie musste schlucken. Zum Teufel mit Sentimentalitäten und Anstand, dachte sie im nächsten Moment. Sie sollte ihn aus dem Haus befördern, bevor sie sich noch völlig zum Narren machte und sich die Kleider vom Leib riss. Entschlossen befreite sie sich von ihm und ging in die Diele. Er kam ihr hinterher.
    “Gute Nacht, Dax”, sagte sie, wobei sie die Haustür weit öffnete.
    Er runzelte die Stirn, und einen Moment lang war sie verunsichert.
    “Es ist nicht persönlich gemeint”, erklärte sie ihm schnell. “Es ist einfach nur so, dass ich die Männer leid bin, die über mich bestimmen und meinen, sie wüssten, was gut für mich ist.”
    “Und du glaubst, dass ich das tue?”
    “Etwa nicht? Du stellst Ansprüche an Taylor.”
    “Sie ist auch meine Tochter, Amber. Das solltest du langsam begriffen haben.” Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und hob es an, damit er sie ansehen konnte. Seine sanfte Berührung ließ ihr die Knie zittern, und während sie auf seine Lippen starrte, überlegte sie unpassenderweise, ob sie, wenn er sie jetzt küsste, genauso dahinschmelzen würde wie vor einem Jahr.
    Wahrscheinlich.
    Bestimmt.
    Das war noch ein Grund, warum er jetzt gehen musste. Und zwar schnell. Sie legte ihm die Hände auf die Brust, wollte ihn von sich schieben, doch er bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle.
    “Ich finde es nicht gut, dass du immer vor mir zurückweichst, vor der Verbindung zwischen uns”, sagte er.
    Das Herz zog sich ihr zusammen, als sie den Schmerz in seinen Augen sah. Verflixt, musste er so sensibel, so offen und warmherzig, so … perfekt sein? Sie räusperte sich. “Ich spüre keine besondere Verbindung zwischen uns.”
    Er fühlte noch einmal nach ihrem heftig schlagenden Puls am Hals. “Lügnerin”, schalt er sie.
    “Gute Nacht, Dax.”
    Er sah sie prüfend an.
    Ja, sie war eine Lügnerin. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er blieb, dass er sie verführte.
    Oder sie ihn verführte. Es war erschreckend, wie ihre Gefühle Macht über

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