Als die Erde bebte
“Äh … nein.”
Sie hatte es doch geahnt. “Dann auf Wiedersehen.”
“Warte …”
Aber sie drehte sich noch nicht einmal zu ihm um.
Dax sah Amber ratlos hinterher, während sie zu ihrem Auto lief. Dann wandte er sich zu den beiden Frauen um, die noch immer geduldig auf ihn warteten.
Kichernd hoben sie die Arme und winkten ihm heftig zu. Bloße Haut schimmerte, Brüste wippten auf und ab.
Dax stöhnte, doch eigentlich war die Entscheidung einfach. Er rannte Amber nach und erwischte sie gerade noch, als sie die Autotür öffnete.
“Amber.”
Sie funkelte ihn wütend an.
“Komm schon, Darling …”
Sie hob stolz den Kopf. “Ich bin nicht dein Darling. Geh zu den beiden Damen dort drüben. Ich bin sicher, sie würden sich darum reißen, so von dir genannt zu werden.”
Er hatte keine Ahnung, warum ihn ihr Ausbruch so amüsierte, dass er am liebsten gelacht hätte. Doch er bemühte sich, ernst zu bleiben. “Ich bitte dich doch nur, mir einen Moment zuzuhören.”
“Ich habe es eilig.”
Oh ja, sie war in Eile. Aber hier lag eindeutig ein Missverständnis vor, das er aufklären wollte. “Nur einen Moment”, bat er und strich ihr über den Arm. Sie zuckte zwar nicht zurück, aber ihr Gesicht blieb ausdruckslos. “Diese Frauen …” Er machte eine nachdenkliche Pause.
“Ja?”
“Ich weiß, was du vermutlich denkst.”
“Das bezweifle ich.” Sie seufzte. “Dax, wirklich. Du musst mir nicht erklären, warum du am frühen Morgen eine Verabredung mit zwei Frauen hast. Es geht mich nichts an.”
“Es ist keine Verabredung.”
Die beiden Damen, des Wartens müde, kamen jetzt langsam auf sie zugeschlendert. “Dax, wo bleibst du?”, beschwerte sich die Rothaarige, ehe sie sich lächelnd an Amber wandte. “Wir haben ihn nämlich bei einer Versteigerung gewonnen. Heute gehört er nur uns.”
“Genau”, stimmte die Blonde ihr zu. “Wir dürfen mit ihm machen, was wir wollen. Das hat man uns versprochen.”
Zu seinem Entsetzen spürte Dax, dass er tatsächlich rot wurde. “Die Versteigerung ist schon ziemlich lange her”, erklärte er Amber schnell. “Und ich war so beschäftigt, dass ich erst jetzt dazu komme, mein Versprechen einzulösen.” Das läuft gar nicht gut, dachte er, als er Ambers eisige Miene sah. “Es wurde Geld für eine neue Feuerwache gesammelt”, fügte er lahm hinzu. “Alle Jungs haben mitgemacht.”
“Aber das meiste Geld hat er eingebracht”, erläuterte die Rothaarige und nickte Dax zu.
“Tatsächlich?”, fragte Amber spitz.
“Äh … meine Damen, gehen Sie doch schon mal zu meinem Wagen vor. Ich komme sofort, okay?”
Glücklicherweise verstanden sie den Wink und entfernten sich ein paar Schritte, sodass er und Amber ungestört miteinander reden konnten. Das einzige Problem war, dass er nicht wusste, was er jetzt sagen sollte.
Amber setzte eine gespiegelte Sonnenbrille auf und stieg in ihren Wagen. “Scheint, als hättest du einen anstrengenden Tag vor dir, Dax. Übernimm dich nicht.” Und damit brauste sie davon.
Irgendwie schaffte es Dax, Ginger und Cici ziemlich unbeschadet und ziemlich schnell zu entkommen. Den Stapel mit Nachrichten auf der Feuerwache ignorierend, fuhr er anschließend direkt zu Ambers Büro.
Zum ersten Mal in den zehn Jahren, die er schon an der Versteigerung teilnahm, tat es ihm um die Zeit leid, die er hatte opfern müssen. Den ganzen Morgen über hatte er sich danach gesehnt, woanders zu sein.
Er wollte bei Taylor sein. Und, okay, vielleicht auch bei Amber, aber das ergab keinen Sinn. Trotzdem konnte er nicht schnell genug zu ihr kommen, konnte nicht erwarten, sie zu beruhigen. Denn sie war eifersüchtig gewesen, ob sie es zugeben würde oder nicht.
Der Gedanke ließ ihn plötzlich lächeln, während er die Treppe zu ihrem Büro hinaufeilte.
Ohne auf die Proteste der Sekretärin zu achten, spazierte Dax direkt in Ambers Büro und schloss hinter sich die Tür.
Amber saß hinter ihrem Schreibtisch, eine Lesebrille auf der Nase, einen Stift in der Hand und das Telefon am Ohr. Ihre Miene war gelassen, ihre Hände ruhig, ihre Frisur noch immer perfekt. Sie hatte ihre Kostümjacke ausgezogen, und die weiße Bluse, die sie trug, war sauber, ohne Falten und ordentlich in den Rock gesteckt.
Irgendwo unter dieser kühlen Fassade lag die Leidenschaft verborgen. Ein wenig davon war heute Morgen durchgekommen. Sie war wütend auf ihn gewesen, und genauso wütend auf sich selbst, weil sie so empfand.
Dax grinste erneut.
Bei
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