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Als die Tiere den Wald verließen

Als die Tiere den Wald verließen

Titel: Als die Tiere den Wald verließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dann
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der Tiere lag Verwunderung, ja fast
Verehrung.
»Ich habe solche Menschen schon einmal gesehen«, gab der
Pfeifer zu. »Ich erinnere mich an zwei Gelegenheiten, wo der
Steinbruch von einem Menschen besucht wurde, der wie dieser
hier die verschiedensten Schachteln und Geräte trug. Er hat die
Wasservögel beobachtet.«
»Warum machen sie das?« fragte das Oberste Eichhörnchen. »Es hört sich komisch an, aber es gibt Menschen, denen das
Wohlergehen der freilebenden Tiere am Herzen liegt«, erklärte
der Reiher.
»Und genau diesen Leuten verdanken wir den Hirschpark«,
erklärte die Kröte eifrig. »Sie sind verantwortlich, daß diese
Zufluchtsstätten, die man Naturschutzparks nennt, errichtet
werden.«
»Erst wenn man erfährt, daß es Menschen gibt, die zu uns so
freundlich sind und ein solches Interesse für uns zeigen, fällt
einem wieder ein, daß die Menschen ja mit uns verwandt sind«,
sagte der Dachs. »Mit einer Rasse, die absichtlich jedes
Lebewesen in einer ganzen Gegend vergiftet, und zwar aus
Gründen, die nur ihrer Arroganz und ihrer Gier entspringen, will
ich nicht einmal weitläufig verwandt sein!« sagte die Kreuzotter. »Das sind starke Worte«, sagte der Fuchs, »aber ich bin
sicher, daß wir alle deiner Meinung sind. Meiner Meinung nach
ist Grausamkeit, die einen Zweck verfolgt, nicht so schlimm wie
die sinnlose Grausamkeit, die diese Menschen praktizieren,
denen es Spaß macht, Tiere zu jagen, und zwar nur als Sport.«
»Und vergiß nicht das Schießen!« sagte der Hase. »Das ist auch
ein Sport!«
»Aber selbst das hat einen Zweck, wenn sie essen, was sie
geschossen haben«, sagte der Fuchs. »Es ist wirklich eigenartig«,
sagte die Füchsin, »daß eine Art von Lebewesen Exemplare
hervorbringt, die in ihrem Verhalten so verschieden sind, daß sie
unter sich Feinde werden können. Ich meine unseren
Naturliebhaber und den Jäger. Der eine ist so freundlich zu uns -
er meint, er müsse uns beschützen; der andere sieht in uns
lediglich etwas, das er zu seinem eigenen Vergnügen peinigen
kann.«
»Der eine will erhalten, der andere zerstören«, faßte der
Pfeifer zusammen.
»Ich werde die Menschen niemals verstehen«, sagte der
Maulwurf.
Während sie sich unterhalten hatten, hatte der Naturliebhaber
ein Fernglas hervorgeholt und suchte am Himmel nach etwas,
das man beobachten konnte. »Turmfalke, warum springst du
nicht ein?« schlug der Fuchs vor. »Es scheint nichts zu geben,
das er sich ansehen könnte.«
»Ja, wir dürfen den Armen nicht enttäuschen«, sagte die
Kreuzotter sarkastisch, »wenn er so weit gekommen ist, um sich
nichts anzuschauen!« Der Fuchs konnte nicht anders - er mußte
lächeln. »Kreuzotter, also wirklich...!« begann er. »Hast du
eigentlich überhaupt keine Gefühle?« »Nicht für Menschen«,
sagte die Schlange. »Aber sicherlich mußt sogar du zugeben,
daß die menschliche Rasse nicht ganz und gar schlecht ist?«
fragte der Fuchs beharrlich.
»Pah!« sagte die Kreuzotter. »Menschen wie der da, den ihr
alle so zu mögen scheint, sind sehr in der Minderzahl. Und
glaubt bloß nicht, daß er noch genauso wäre, wenn sein
Nahrungsmittelvorrat zu Ende ginge !« »Du bist sehr negativ,
Kreuzotter!« sagte die Kröte. »Ich stelle nur Tatsachen fest«,
entgegnete diese. »Die Menschen haben sich und ihre
Bedürfnisse schon immer vorangestellt, und das werden sie auch
weiterhin tun. Oh, vielleicht gibt es ja ein paar von euren
schönen Naturschutzparks. Aber wenn das Land knapp wird,
dann werden die Menschen ihre gute Vorsätze - nämlich ihre
Artverwandten zu beschützen - rasch genug aufgeben! Sie
werden sich jeden Zentimeter aneignen, bevor wir ihnen wieder
in den Sinn kommen!«
»Es gibt keinen Grund, so verbittert zu sein!« sagte die Kröte
empört, obwohl sie insgeheim wußte, daß die Kreuzotter recht
hatte. Aber das wollte sie nicht zugeben.
»Ihr wißt alle genausogut wie ich«, beharrte die Kreuzotter,
»wenn sie jemals vor die Wahl gestellt werden, ob sie
weiterleben oder wir, dann wird kein einziger Mensch zögern,
bevor er eine Entscheidung trifft.« Die Tiere schwiegen. Die
Kreuzotter schien ein unwiderlegbares Argument gefunden zu
haben, das für alle anderen sehr deprimierend war. Sie sah sich
triumphierend um.
»Dann wollen wir für sie und für uns hoffen, daß diese
Situation niemals eintritt«, sagte die Füchsin. »Ich bin sicher,
daß das nicht geschieht - nicht, während wir leben«, sagte der
Dachs, um die anderen zu trösten. »Vielleicht geschieht

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