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Als Erzieherin gelassen und erfolgreich

Titel: Als Erzieherin gelassen und erfolgreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Weiner
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in die Herzen der Menschen bringt, ist noch die Frage. Und wollen Sie in solch einem Herzen wirklich sein, das sich nur dann für Sie erwärmt, wenn Sie die Wunscherfüllerin spielen? Auch kantige Menschen werden geliebt. Zuweilen sogar mehr als die weichgespülten.

Der Weg zum selbstbewussten Nein
    Wenn Sie in Zukunft gerne selbstbewusst Nein sagen möchten, können Sie sich selbst unterstützen, indem Sie die folgenden drei Punkte beachten.
1. Schritt: Hinfühlen
    Bei einem Auftrag, einer Anfrage, einer Bitte spüren Sie erst einmal nach. Ihr Unterbewusstsein gibt Ihnen, meist durch ein Körpergefühl, schon mal ein Signal, in welche Richtung Sie tendieren. Ein freudiges Ja werden Sie ganz deutlich spüren, ein Nein wird vielleicht durch ein Druckgefühl begleitet und Ihre Unentschlossenheit durch so etwas wie Leere im Kopf.
2. Schritt: Fragen Sie nach
    Möglicherweise brauchen Sie für Ihre Entscheidung noch verschiedene Informationen. Erst wenn Sie die alle haben, können Sie die richtige Wahl für sich treffen.

3. Schritt: Bitten Sie um Bedenkzeit
    Sie spüren, dass etwas in Ihnen »grummelt«, Sie unsicher sind und noch keine Antwort haben. Jetzt ist genau der Punkt, an dem die meisten Frauen Ja sagen. Es ist ihnen peinlich, vor jemandem zu stehen und keine Argumente parat zu haben. Entscheidungsprozesse brauchen sehr oft Zeit, also nehmen Sie sich die.
    • »Ich merke, ich muss noch mal fünf Minuten drüber nachdenken, ich komme gleich auf Sie zu!«
    • »Um Ihnen eine überlegte Antwort zu geben, brauche ich noch ein paar Informationen... Ich melde mich nachher bei Ihnen.«
    • »Bitte lass mich eine Nacht drüber schlafen.«
    Nach dieser Zeit werden Sie wissen, warum Sie etwas nicht übernehmen wollen, und können Ihre Gründe wohlüberlegt artikulieren. Nicht nur ein Ja, auch ein Nein bekommt so einen Sinn.

Begründete Ablehnung
    Für Ihr Gegenüber ist ein Nein sehr viel leichter zu akzeptieren, wenn Sie es begründen. »Ich kann den Auftrag nicht übernehmen, denn es mangelt mir an:
    • Zeit
    • Informationen
    • Kenntnis
    • Equipment oder
    • Know-how
    Wenn Sie beginnen, Ihr Nein zu durchdenken, und Ihre Gründe vortragen, entsteht eine Diskussion. Sie können dann mit Ihrer Kollegin, Führungskräften oder Eltern darüber verhandeln, zu was Sie bereit sind, zu was nicht und ob Sie Alternativen sehen.

     
    Nein heißt: Es sind

    N
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Muss jedes Nein begründet werden?
    Nein, muss es nicht - zumindest nicht im privaten Umfeld. Im beruflichen finde ich aber eine Begründung kollegial, fair, nützlich und sehr wichtig. Ihre Gründe, die dagegen sprechen, können für andere sehr wertvoll sein. Umgekehrt kann es sein, dass es Ihnen unbemerkt an Informationen oder Aspekten mangelt. Für diesen Informationsfluss braucht es ein Gespräch.
Kulturen sind verschieden
    Vielleicht sind auch in Ihrer Einrichtung viele Kinder mit verschiedenen Wurzeln. In Mannheim gibt es Kindergärten, die einen Anteil von 50 % an Kindern aus anderen Kulturen haben. Jede Kultur, sogar die österreichische, geht, verglichen mit der deutschen, anders mit dem Nein um. In Wien wird ein Nein als unhöflich ausgelegt. Man redet viel um das Nein herum, weil es dort so üblich ist. Menschen mit indischen Wurzeln schütteln den Kopf, um eine Zustimmung zu geben. Wir können unseren deutschen Umgang mit dem Nein nicht auf andere Kulturen übertragen. Für Ihre Elternarbeit ist es unterstützend, wenn Sie sich erkundigen, wie der Umgang mit dem Nein in den Ursprungsländern der jeweiligen Kinder und Eltern ist.

Was unterstützt Sie in Ihrem »Nein«?
    • Fragen Sie genau nach, was andere Menschen von Ihnen erwarten und antworten Sie erst, wenn Sie sich wirklich für oder gegen etwas entschieden haben.
    • Wenn jemand um konkrete Hilfe bittet: Erklären oder zeigen Sie, wie es geht, aber übernehmen Sie für den anderen nicht die Aufgabe.
    • Wenn Ihre Freundin oder Kollegin sich bei Ihnen ausjammern will, dann bitten Sie diese, bis zum Treffen schon mal drei Lösungen zu finden. Das verkürzt diese Beratungsgespräche ungemein.
    • Begrenzen Sie Gesprächszeiten, indem Sie zu Beginn einer Unterhaltung klar machen, wie viel Zeit Sie haben. Das können Sie ganz charmant und dennoch für Ihr Gegenüber deutlich tun, indem Sie z.B. sagen: »Wir können sehr gerne darüber sprechen und ich hätte dafür 30 Minuten Zeit. Ist das für dich ok?«
    • Wenn Sie um Rat gefragt werden, überlegen Sie eher

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