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Als ich im Sterben lag (German Edition)

Als ich im Sterben lag (German Edition)

Titel: Als ich im Sterben lag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Faulkner
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der armseligen, vertrauten, ungefügen Gestalt des Wagens gelassen, aber immer noch drohend die Gewalt, die die Maultiere erschlagen hatte, die beiden Mulis, die ihn noch vor kaum einer Stunde gezogen hatten). Im Wagenkasten, tief unten, liegt er, die langen hellen Bretter ein wenig stumpf von der Nässe, aber immer noch gelb, wie Gold, gesehen durch Wasser, bis auf die beiden langen Schlammstriemen. Wir gehen dran vorbei zum Ufer.
    Das eine Ende des Seils ist an einem Baum festgemacht. Am Rand der Strömung steht Vardaman, das Wasser reicht ihm bis zu den Knien, und er sieht, ein wenig vorgebeugt, mit gespannter Aufmerksamkeit Vernon zu. Er hat aufgehört zu schreien und ist nass bis unter die Achselhöhlen. Vernon ist am andern Seilende, er steht bis zu den Schultern im Fluss und dreht sich zu Vardaman um. «Weiter hinten», sagt er. «Geh zum Baum zurück und halt das Seil für mich fest, es darf nicht abrutschen.»
    Vardaman tastet sich am Seil entlang zum Baum zurück, er bewegt sich wie ein Blinder und beobachtet Vernon. Als wir hinzukommen, sieht er uns kurz an, die Augen rund, der Blick ein wenig benommen. Dann sieht er wieder zu Vernon hinüber, mit dieser gespannten Aufmerksamkeit.
    «Ich hab auch den Hammer», sagt Vernon. «Eigentlich müssten wir auch schon die Richtschnur haben. Die schwimmt doch oben.»
    «Ist weggeschwommen», sagt Jewel. «Die kriegen wir nicht mehr. Aber die Säge müssten wir finden.»
    «Mein ich auch», sagt Vernon. Er sieht aufs Wasser. «Und die Richtschnur auch. Was hatte er sonst noch?»
    «Er hat bis jetzt noch nichts gesagt», sagt Jewel und steigt ins Wasser. Er wendet sich zu mir um. «Du gehst zurück und bringst ihn zum Reden», sagt er.
    «Pa ist doch da», sage ich. Ich folge Jewel ins Wasser, geh am Seil entlang. Es fühlt sich lebendig an in meiner Hand, leicht ausgebaucht zu einem straffen vibrierenden Bogen. Vernon beobachtet mich. «Geh lieber raus», sagt er. «Es ist besser, wenn du oben bist.»
    «Lass uns sehn, was wir noch retten können, bevor alles runtergeschwemmt wird», sag ich.
    Wir halten uns am Seil fest, die Strömung kringelt und kräuselt sich uns um die Schultern, aber unter dieser trügerischen Harmlosigkeit stemmt ihre wahre Kraft sich träge gegen uns. Ich hätte nicht gedacht, dass Wasser im Juli so kalt sein kann. Als ob Hände in dich hineinstoßen bis auf die Knochen und dich kneten. Vernon sieht immer wieder zum Ufer zurück.
    «Hoffentlich hält es uns alle», sagt er. Auch wir sehen zurück, an dem eisenharten Seil entlang, das sich aus dem Wasser hebt und zum Baum führt, wo Vardaman sich hingehockt hat und uns zusieht. «Wenn mein Maultier bloß nicht dauernd ausschlagen würde und nach Hause will», sagt Vernon.
    «Los jetzt», sagt Jewel. «Wir wollen hier irgendwann mal raus.»
    Wir tauchen abwechselnd, halten uns am Seil fest, einer klammert sich an den andern, während die kalte Wasserwand den aufgewirbelten Schlamm schräg nach hinten und stromaufwärts unter unseren Füßen wegsaugt, sodass wir ins Schwanken kommen und uns auf dem kalten Grund entlangtasten. Sogar der Schlamm da unten ist nicht ruhig. Er ist kühl und treibt scheuernd dahin, als ob selbst die Erde unter uns in Bewegung wär. Wir tasten nach den ausgestreckten Armen der anderen, fassen vorsichtig nach dem Seil oder tauchen abwechselnd auf und beobachten, wie das Wasser saugt und brodelt, wo einer der beiden andern unter der Oberfläche sucht. Pa ist ans Ufer runtergekommen und sieht uns zu.
    Vernon taucht auf, triefend, das Gesicht mit dem gespitzten, Wasser spuckenden Mund nach unten gekehrt. Die Lippen sind bläulich, wie ein Ring aus verwittertem Gummi. Er hat den Zollstock.
    «Darüber wird er sich freuen», sag ich. «Er ist ganz neu. Er hat ihn erst vorigen Monat im Katalog gesehn und gekauft.»
    «Wenn wir nur sicher wüssten, was sonst noch fehlt», sagt Vernon, über die Schulter blickend und das Gesicht dann dorthin wendend, wo eben noch Jewel war. «Ist Jewel nicht vor mir getaucht?», sagt Vernon.
    «Ich weiß nicht», sage ich. «Ich glaube, ja. Ja, ist er.»
    Wir beobachten die undurchsichtige, sich kräuselnde Oberfläche, die in langsamen Spiralen von uns wegströmt.
    «Gib ihm ein Zeichen mit dem Seil», sagt Vernon.
    «Er ist doch an deinem Ende vom Seil», sag ich.
    «An meinem Ende vom Seil ist niemand», sagt er.
    «Zieh es ein», sag ich. Aber er hat es schon getan und hält das Seilende übers Wasser; und dann sehen wir Jewel. Er ist zehn

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