Als Spiel fing es an
Sonntagnachmittag, nachdem sein Tennisplatz nun fertig war. Tatsächlich war er neugierig gewesen, ob irgendeine der Frauen, die er dabei unweigerlich traf, einen Funken Interesse in ihm wecken würden … oder irgendein Gefühl, das ihn von seinen ständigen Gedanken an Daisy Donohue befreit hätte. Aber so verrückt es auch war, eine kurze Notiz von ihr erregte ihn mehr als der kokette Augenaufschlag jeder anderen Frau.
Auch jetzt empfand er trotz seiner Müdigkeit eine kribbelnde Vorfreude, als er seinen Sportwagen aus dem Stadtzentrum nach Hunters Hill lenkte. Die Hauptverkehrszeit war bereits vorbei, sodass die Fahrt nicht so lange dauerte wie sonst. Um halb sieben fuhr er vor der Villa vor und bemerkte erfreut, dass Daisys Kleinwagen schon vor den Eingangsstufen parkte.
Sie war also hier und erwartete ihn.
Er fuhr am Haus vorbei zur Garage. Ob Daisy ihn bereits sehnsüchtig erwartete? Oder sträubte sie sich dagegen, ihre Freiheit an ihn verloren zu haben? Ethan konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihre rebellische Haltung, die ihn ja gerade so an ihr gereizt hatte, ganz aufgeben würde. Der kleine Spatz mit dem Herz einer Löwin.
Mit neuem Elan stieg Ethan aus dem Wagen und ging zum hinteren Eingang des Hauses. Die große Panoramaverglasung, die aus dem Essbereich und der Küche eine herrliche Aussicht auf den Hafen bot, erlaubte natürlich umgekehrt auch einen ungehinderten Blick ins Haus. Ethan hielt überrascht inne, als er Daisy neben dem geöffneten Herd stehen sah, wo sie mit einem Holzlöffel in einer Kasserolle rührte.
Kochte sie etwa für ihn?
Er spähte genauer hin. Sie trug das Haar offen, sodass es seidig und einladend ihre Schultern umschmeichelte. Eine angenehme Überraschung für Ethan. Er hatte nicht erwartet, so willkommen geheißen zu werden.
Ihm fiel plötzlich ein, dass Serena nicht ein einziges Mal für ihn gekocht, sondern stets erwartet hatte, dass er sie in ein Restaurant ausführte, oder, wenn sie eine Party gab, einen Catering-Service beauftragt hatte. Daisy war anscheinend wirklich keine verwöhnte Prinzessin. Auch vor den Handwerkern hatte sie sich nie arrogant aufgespielt, sondern die Aufgaben ihres Jobs auf höchst diplomatische Weise erledigt.
Und so war es durchaus möglich, dass dieses Abendessen für ihn auch eine klug durchdachte, diplomatische Strategie war. Sei lieber vorsichtig, ermahnte sich Ethan, den die Erfahrung in Bezug auf Frauen zynisch gemacht hatte. Vielleicht wollte sie ihm nur Honig um den Bart schmieren, um etwas anderes von ihm zu bekommen … der altbewährte Tauschhandel, auf den Ethan nicht noch einmal hereinfallen würde. Diesmal würde alles nach seinen Bedingungen ablaufen, genau so, wie er es wollte.
Er ging weiter zum Haus, wobei er den Blick nicht von Daisy lassen konnte. Sie drehte sich gerade um und sah einfach atemberaubend aus. Ein raffiniertes Make-up betonte ihre wunderschönen samtbraunen Augen, die sinnlichen Lippen schimmerten feuerrot. Der tiefe Ausschnitt ihres rot-weißen Kleides ließ den Ansatz ihrer straffen, vollen Brüste ahnen, der Rock umspielte die langen, wohlgeformten Beine, deren zierliche Füße sexy Riemchensandaletten zierten.
Daisy Donohue hatte ihr farbloses Spatzen-Image abgelegt. Die Löwin war freigelassen und auf Raubzug.
Heißes Verlangen durchzuckte Ethan. Alle Müdigkeit war vergessen. Mit wenigen Schritten hatte er die Glasschiebetür erreicht und bemerkte zufrieden, wie Daisy erschrocken aufblickte, als er die Tür öffnete und eintrat. Ertappt! dachte er triumphierend, schob die Tür hinter sich zu, warf die Autoschlüssel im Vorbeigehen auf den Esstisch und ging auf die Frau zu, die ihm nun nicht mehr ausweichen konnte.
Wie schon so oft, raubte Ethans geballte Männlichkeit Daisy buchstäblich den Atem. Ihr Herz pochte wie wild. Ein seltsames Kribbeln jagte durch ihren Körper und ließ sie ihre sorgfältig einstudierte Willkommensansprache völlig vergessen.
Ethan ließ ihr keine Zeit, sich wieder daran zu erinnern. Stattdessen hob er sie hoch, warf sie sich über die breite Schulter und trug sie zur Küche hinaus zur Treppe, ehe sie protestieren konnte.
„Was fällt dir ein?“ Strampelnd versuchte sie, sich zu befreien.
„Ich trage dich in meine Höhle“, erklärte er ungeniert, wobei er mit der freien Hand ihren sexy Hintern tätschelte. „Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich diesen kleinen Hintern liebe? Ich habe noch nie einen derart sexy Po gesehen. Er reizt mich, seit wir
Weitere Kostenlose Bücher