Als Spiel fing es an
anderen Seite der Anrichte, trink deinen Kaffee, und sieh mir bei der Arbeit zu.“
„Okay. Womit willst du mich denn überraschen?“
Seine grünen Augen blitzten neckend. „Die Herausforderung besteht darin, dir etwas zu servieren, das dir wirklich lecker schmeckt.“
Als sie auf dem Hocker Platz genommen hatte, begann Ethan Eier, Butter, Tomaten, Brot und Gemüsezwiebeln zurechtzustellen, wobei er auch in der Küche – wie in allen Situationen – den Eindruck vermittelte, alles im Griff zu haben.
Nur beim Aufwachen, als sie aus seinem Bett verschwunden war, hatte er kurz die Fassung verloren. Hatte er vielleicht geglaubt, sie wäre einfach gegangen? Er hätte wissen müssen, dass sie ihr Wort hielt. Aber vielleicht hatte er schlechte Erfahrungen mit anderen Frauen gemacht, die ihn benutzt hatten, um sich von ihm zu holen, was sie wollten. War es so auch mit seiner Exverlobten gewesen?
Ethan, der gerade die Tomaten schnitt, blickte prüfend auf. „Ich habe für dich ein Vorstellungsgespräch arrangiert, falls du interessiert bist.“
Ein Vorstellungsgespräch für einen richtigen Job? Nicht eine ihrer zahllosen Bewerbungen in den vergangenen beiden Monaten hatten sie so weit gebracht. „Und ob ich interessiert bin!“, rief sie aus. „Erzähl schon!“
„Nun, ich hatte gestern ein Gespräch mit einem meiner Klienten. Er leitet einen Verlag und erwähnte zufällig, dass er eine gute PR-Assistentin für die Marketing-Abteilung sucht, aber davor zurückschreckt, die Stelle öffentlich auszuschreiben. Erfahrungsgemäß ist es wohl ein wahrer Albtraum, die Berge von Bewerbungen durchzuackern und die Spreu vom Weizen zu trennen.“
Was vielleicht auch ein Grund war, warum ihre Bewerbungen bislang erfolglos geblieben waren.
„Also habe ich ihm von dir erzählt“, fuhr Ethan fort. „Was für eine gute Arbeit du bei der Organisation des diesjährigen Magic-Millions-Karnevals geleistet hast. Dass ich dich für die Leitung eines Spezialprojekts abgeworben hätte und du dabei ein herausragendes Talent in Koordination und Personalführung bewiesen hast und jetzt nach einer neuen Herausforderung suchst. Er wollte unbedingt mit dir sprechen, bevor er die Stelle offiziell ausschreibt. Du sollst ihn am Montagmorgen anrufen, falls du interessiert bist.“
Einfach so, nur durch Ethans persönliche Empfehlung, war sie auf den Spitzenplatz vorgerückt. Daisy verschlug es die Sprache. Benommen schüttelte sie den Kopf. „Es geht wirklich nicht darum, wer man ist, sondern nur darum, wen man kennt“, rutschte es ihr heraus.
„Die richtigen Kontakte ersparen einem viel Zeit“, räumte er ein. „Aber hier geht es nicht darum, jemandem einen lukrativen Job zuzuschustern. Ich vermittle meinem Klienten ja keine Niete. Das würde ich nie tun. Nein, ich bin fest davon überzeugt, dass du jeder Aufgabe gewachsen bist, die du anpackst.“
Sie errötete geschmeichelt. „Danke, Ethan. Und danke für die Empfehlung. Ich werde dich nicht enttäuschen.“
Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. „Nein, es ist wirklich nicht deine Art, andere Leute im Stich zu lassen, nicht? Verzeih mir, dass ich auch nur einen Augenblick an dir gezweifelt habe.“
Der Moment, als er geglaubt hatte, sie wäre fort. „Du kannst darauf zählen, dass ich mein Wort halte, Ethan“, versicherte sie.
„Ja, das glaube ich auch.“ Er zwinkerte ihr zu. „Nach dem Frühstück gebe ich dir die Details wegen des Jobs. Ich habe alles aufgeschrieben.“
Daisy strahlte. „Toll! Nochmals vielen Dank!“
Ethan erwiderte ihr Lächeln. „Und darf ich vorschlagen, dass du für das Vorstellungsgespräch nichts Braunes anziehst? Hier hast du es mit einem Mann zu tun und nicht mit Lynda Twiggley. Du sollst seinen Verlag nach außen vertreten, entsprechend wirkungsvoll musst du dich kleiden. Rot ist gut. Du siehst toll aus in Rot.“ Sein Blick glitt über ihren Kimono. „Und in Orange und Gelb und Grün.“
Sie lachte glücklich. „Also gut. Kein Braun.“ Die Zukunft sah plötzlich rosig aus, egal, wann und wie ihre Zeit mit Ethan zu Ende gehen würde.
Das Frühstück war üppig und wirklich sehr lecker. Sie ließen sich Zeit und lasen dabei gemütlich die Zeitung, und Daisy machte sich keine Sorgen mehr, was sie für den Rest des Wochenendes miteinander anfangen würden.
Sie spielten Tennis. Sie schwammen im Pool und badeten in der Sonne. Ethan schlug sie im letzten Moment beim Scrabble mit einem Sieben-Buchstaben-Wort, für das sie die
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