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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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schlimm genug gewesen, aber hier draußen auf dem Land war sie wie ein bösartiges Tier.
    Grischa packte sie am Oberarm und schleifte sie zu den Ruinen, während ihr Wagen wegfuhr, er schlug denselben Weg ein wie der andere SUV zuvor.
    Zoe hatte den Kopf gesenkt, damit sie in den gefrorenen Furchen nicht ausrutschte, deshalb sah sie den leblosen Körper auf dem Boden erst, als sie den Eingang erreichten hatten.
    Und den Mann, der mit einer Pistole in der Hand über ihm stand.
    » Nein!«, schrie sie und wollte losrennen, aber Grischa packte sie und hob sie hoch. » Nein, nein, nein!«, schrie sie weiter und strampelte mit den Beinen.
    Ry lag auf dem Boden, eine Blutlache breitete sich im Schnee neben seinem Kopf aus. Was sie von seinem Kopf erkennen konnte, sah kalt und weiß wie Marmor aus. Eine dünne Schicht Schneeflocken bedeckte bereits seinen Parka und das Haar.
    » Bring sie rein«, sagte Vadim, » dann hilf mir, diesen toten Dolboy’eb wegzuschaffen. Er ist mir allein zu schwer.«
    Zoe krallte sich in den Arm, der sie festhielt, und schrie wieder, und es war, als würde ihr der Schrei die ganze Atemluft rauben. Sie erschlaffte, und ringsum versank alles in einem weißen Nebel. Kaum nahm sie wahr, dass Grischa sie in die Ruinen trug.
    Er warf sie auf einen Holzstuhl mit gerader Lehne, der vor einem grauen Metalltisch stand, schloss eine der Handschellen an ihren Gelenken auf und befestigte sie in einer Ringschraube, die in den Tisch eingelassen war. Dann ging er.
    Zoe wusste nicht, wie lange sie dort allein saß. Sie wagte es nicht, über den nächsten Atemzug hinauszudenken, und konzentrierte sich ansonsten darauf, nicht zu schreien.
    Die Kälte drang als Erstes durch die Horrorbilder des toten Ry in ihrem Kopf, dann der Gestank– wie Katzenklo, nur schlimmer. Die einzelne schwache Glühbirne über dem Eingang beleuchtete nicht viel von der geräumigen Ruine. Sie sah eine Menge Müll herumliegen, aber keine Katzen. Jemand hatte einen scheußlichen alten Wohnwagen hier hereingezogen, und der schlimmste Geruch schien von dort zu kommen.
    Unter einem Aluminiumvordach standen zwei Picknicktische, die sich unter dem Gewicht Dutzender alter Einmachgläser bogen. Um die Tische herum stapelten sich rostige Dosen und zu ihrer Verwunderung etwas, das wie Hunderte von Kaffeefiltern aussah. Offenbar wurde der Wagen für etwas benutzt, aber im Augenblick waren alle seine Fenster dunkel.
    Sie war allein, in einem ehemaligen Schlachthof an einen Tisch gefesselt, während Popows Männer die Leiche von…
    Zoe zwang sich zu atmen, ein Atemzug, dann der nächste.
    Sie hörte einen Mann draußen im Hof fluchen. Grischa? Dann ein metallisches Klirren. Einen Augenblick später flammte eine Batterie Flutlichter auf und blendete sie fast mit ihrem Schein.
    Als die grellen Lichtpunkte endlich aufhörten, vor ihren Augen zu tanzen, sah sie Ry im Eingang stehen.
    » Was ist?« ertönte ein kräftiger Bariton hinter ihr. » Glauben Sie nicht an Wunder?«
    Ein hochgewachsener Mann mit silbernem Haar und einem langen Zobelmantel trat ins Licht und stieg durch die Abfälle auf dem Boden, aber Zoe nahm ihn kaum wahr. Ry lebte, lebte, lebte… Eine Seite seines Gesichts war von Blut bedeckt, viel zu viel Blut, und er schwankte, aber er war da, sie sah ihn mit ihren eigenen Augen.
    Sie starrte ihn reglos an, wagte nicht, es zu glauben, wagte nicht einmal zu atmen. Wenn ich ihn berühren könnte, dachte sie, würde ich wissen, dass es stimmt, und sie wollte aufstehen, aber die Handschellen hielten sie zurück, und sie sank wieder auf den Stuhl.
    Sie fragte sich, warum er nicht zu ihr kam, doch dann bemerkte sie, dass Vadim hinter ihm stand und seine Pistole an Rys Hinterkopf hielt.
    » Ry«, sagte sie, und ihre Stimme brach bei seinem Namen. » Ich dachte…«
    » Sie dachte, wir hätten Sie getötet«, sagte der Pakhan auf Englisch mit starkem russischem Akzent. » Es war ein kleines Verwirrspiel, das wir aufgeführt haben, damit sie wirklich bis in jede Faser versteht, dass Sie für mich ungefähr so wertvoll sind wie ein rostiger Nagel. Und genauso leicht zu entsorgen.«
    In diesem Moment kam Grischa wieder durch das Tor, und der Pakhan sagte auf Russisch zu ihm: » Gut, dass du auch noch da bist.« Er machte eine Handbewegung in Richtung Ry. » Hilf Vadim, ihn an den Tisch zu fesseln, gegenüber von dem Mädchen. Wenn er sich sträubt, darfst du ruhig grob werden.«
    Vadim packte Ry am Parka und schleifte ihn zum Tisch. Grischa schob

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