Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
Vom Netzwerk:
„Nein. Das ist alles normal. Wirklich.“ Er sah mir noch einen kurzen Moment in die Augen und versuchte abzuschätzen, ob ich die Wahrheit sagte oder ihn nur beruhigen wollte. Er war sich wohl nicht sicher. Dann drehte er sich von mir weg und stand auf. Ich hatte keine Ahnung, was ihm durch den Kopf ging.
             „Ich werde dir etwas zu Essen besorgen.“ Sagte er schließlich.
    Hungrig war ich eigentlich nicht, doch er war schon auf dem Weg zur Treppe also sagte ich nichts. Ich lauschte seinen Schritten auf den Betonstufen, als er langsam aus meiner Sicht verschwand. Kaum war er weg, stand ich auf und streckte mich. Ich überprüfte, ob mein Messer noch da war und wie erwartet, war es an seinem Platz in meinem Stiefel. Ich griff in meine Hosentasche und sogar die Patrone war noch da. Ich ging zur Treppe, die Radu hinaufgegangen war. Es waren nur wenige Stufen und dahinter lag ein langer Gang. Niemand war zu sehen. Ich fühlte mich nicht wohl, allein in diesem merkwürdigen Raum. Ich ging zur anderen Treppe am endgegengesetzten Ende des Raumes und fuhr vor Schreck fast aus meiner Haut, als ich Aljoscha auf den Stufen stehen sah. Mir entwich ein kleiner Aufschrei und ich schlug sofort die Hand vor den Mund. Ich hatte so fest damit gerechnet hier allein zu sein, dass seine plötzliche Anwesenheit mich vollkommen unerwartet getroffen hatte.
             „Du hast mich erschreckt!“ Zischte ich leise in seine Richtung, doch er grinste nur schamlos. „Hast du Radu und mich belauscht?“
             „Ja. Allerdings nicht mit Absicht. Ich wollte bei dir sein, wenn du aufwachst, aber dein Bruder ist nicht von deiner Seite gewichen und ich hielt es für… merkwürdig mit ihm zusammen schweigend an deinem Bett zu sitzen. Deshalb habe ich hier gewartet. Wir hätten uns sonst vielleicht noch gegenseitige niedergestarrt.“ Er lachte schwach.
             „Man lässt dich hier einfach aus den Augen?“ Fragte ich erstaunt.
             „Ich war auch überrascht. Dann habe ich zufällig euer Gespräch mit angehört und da wurde mir einiges klarer. Danke übrigens, dass du mich verteidigt hast.“
    Er kam einen Schritt näher und schob dabei eine Hand in die Hosentasche.
             „Tu nicht so, als wäre das eine neue Information für dich.“
    Er kam noch einen Schritt näher.
             „Und du bist nicht sauer, dass ich alles mit angehört habe?“
    Ich schüttelte den Kopf.
             „Ich habe schließlich auch unabsichtlich dein Gespräch mit Anna belauscht, aber ich nehme an, das war dir bewusst.“
    Wieder machte er einen Schritt auf mich zu und war nun direkt vor mir. Das Gefühl von Nervosität erfasst mich und ich sah, dass er es wusste.
    Mir wurde bewusst, dass die Mission vorbei war und wir beide noch am Leben waren. Ein Szenario, das ich nicht zulassen wollte, weil ich es für so unwahrscheinlich hielt. In diesem Moment fühlte ich unglaubliche Dankbarkeit und Erleichterung.
             „Klar, aber ich hatte… nichts zu verheimlichen.“ Mitten im Satz stockte seine Stimme und wurde fragend. Er sah mich an, als wollte er verstehen, woher so plötzlich die Emotionen in meinem Gesicht kamen. Ich musste so ausgesehen haben, als kämen jede Sekunde die Tränen, doch ich fühlte mich gar nicht nach weinen. Ganz im Gegenteil: Ich war glücklich.
             „Ich auch nicht.“ Sagte ich nur. Aljoscha beugte sich zu mir vor, bis seine Lippen meine fast berührten, doch aus irgendeinem Grund bekam ich Angst und drehte mich weg.
             „Was ist?“ Fragte er beunruhigt. „Hast du es dir anders überlegt?“
             „Was meinst du damit?“ Ich sah wieder zu ihm.
             „Dich. Mich. Alles. Oder habe ich dich falsch verstanden?“ Er lächelte noch immer, aber da war noch etwas anderes in seinem Blick. Etwas, das ich von ihm noch nicht kannte. Er saugte an seiner Unterlippe und hatte die Augenbrauen weit nach oben gezogen. War er verunsichert?
             „Nein.“
    Ich atmete tief durch und schloss die Augen. Im nächsten Moment spürte ich, wie er meinen Hals küsste. Seine Lippen bewegten sich langsam abwärts zu meiner Schulter und es fühlte sich gut an. So gut, dass mir ein leises Stöhnen entwich. Er machte weiter und schob mit einer Hand die Uniform langsam von meiner Schulter. Ich wollte mehr. Ich wollte mich entspannen und mir keine Gedanken mehr darüber machen, ob das hier der

Weitere Kostenlose Bücher