ALTEA (Sturmflut) (German Edition)
den Mund um mir zu widersprechen, doch das ließ ich gar nicht erst zu. Ich packte sein Gesicht und sah ihm direkt in die Augen „ Warte hier. “ Sagte ich noch einmal eindringlich und lief dann los. Ich versuchte in Deckung zu bleiben und lief nahe der Pfeiler, die die oberen Durchgänge trugen. Meine Augen suchten jeden Zentimeter des Bodens ab, aber nichts sah nach dem Eingang zu einem Tunnel aus. Ich überprüfte die Außenwände. Vielleicht war irgendwo eine Tür, die irgendwohin führte, wo ein Tunnle sein konnte. Da blieb mein Blick unerwartet an etwas hängen. Der Zugang zu einem grünen Rolltor war durch ein Gitter versperrt. Daneben war Schutt aufgehäuft. Dort musste der Tunnel sein, hinter diesem Tor. Ich lief zum Gitter und versuchte es zu öffnen, doch ein Sicherheitsschloss versperrte den Weg. Im Gegensatz zu allem anderen in dem Kraftwerk, war es ganz neu, aber trotzdem simpel. Ein gewöhnliches Kettenschloss. Vermutlich sollte es keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mit dem Messer konnte ich hier nichts ausrichten, da brauchte ich schon den Schlüssel oder eine Schusswaffe.
Ich war im Begriff zu Aljoscha zurückzulaufen, da nahm ich Stimmen war. Ohne zu zögern suchte ich Schutz unter den Durchgängen und drückte mich an einen der Pfeiler. Es waren die Stimmen zweier Männer und die von Anna. Sie waren genau über mir.
26
„Genau hier.“ Hörte ich einen der Männer sagen.
„Macht mich los! Das ist ein Befehl!“ Hörte ich Anna mit kraftvoller Stimme protestieren, doch die Männer lachten nur.
„Wir müssen nicht mehr auf Sie hören, Fähnrich Galinova. Wir müssen nur noch die Befehle ausführen, die wir von Sormansk bekommen haben.“
„Mein Vater steht über Sormansk!“
Wieder ertönte das hämische Lachen der Männer.
„Das ist nicht mehr wichtig. Wenn wir unsere Befehle ausführen, wartet auf uns eine schöne Beförderung und was hier passiert ist, wird niemals jemand erfahren.“
Es überraschte mich, wie fassungslos ich darüber war. Eigentlich durfte es keine Überraschung mehr sein. Das alles war ein Hinterhalt und ich wusste es. Ich verstand sogar, warum man Aljoscha loswerden wollte, doch dass sie sogar Anna opferten, ging nicht in meinen Kopf. Diese Männer waren noch durchtriebener als Verbrecher. Sie waren Verbrecher.
„Beeil dich.“ Sagte der andere. „Sonst hauen die noch ohne uns ab.“
„immer mit der Ruhe. Wir müssen sowieso noch zu Kolashin.“ Antwortete der andere mit genervter Stimme. „Aber vorher ist noch Zahltag.“
Dumpfe Schläge waren zu hören und immer wieder Annas schmerzerfülltes Stöhnen. Dann wieder Schritte, die sich entfernten. Sie hatten sie verprügelt. Diese miesen Sadisten! Ich biss die Zähne vor Anspannung zusammen und unterdrückte meinen Zorn. Jetzt nütze ihr meine Wut nichts. Sie brauchte Hilfe. Ich stürmte zurück zur Treppe.
„Anna! Sie ist da oben.“
„Ja… hab ich gehört.“ Antwortete Aljoscha angespannt. Ich wusste nicht, wie ich seine Stimmung interpretieren sollte, doch es machte mich nervös.
„Und ich denke, ich habe den Tunnel gefunden. Er ist dort hinter einem grünen Rolltor, in der Mitte der Halle, aber ein Schloss ist davor. Wir können es vermutlich kaputtschießen.“ Merkte ich an. Ich erwartete irgendeine Art von positiver Reaktion darauf, doch Aljoschas Miene wurde nur noch etwas düsterer.
„Es ist nur noch eine Kugel übrig.“ Ich brauchte ein paar Sekunden, um seine Worte zu verarbeiten. Ihren Sinn richtig zu erfassen.
„Das genügt. Es wird schon klappen.“ Versuchte ich ihn zu überzeugen. „Oder… oder ich laufe schnell zurück u-und hole die Waffe von einem der Soldaten.“
„Dafür haben wir keine Zeit mehr. Ich hole Anna und du entfernst das Schloss.“
Er war bereits dabei mir die Waffe zu reichen, da schob ich sie weg.
„Nein. Ich hole Anna und du kümmerst dich um das Schloss.“
Ich wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern lief los. Es war das intelligentere Vorgehen und ich war nicht bereit darüber zu diskutieren.
„Milla. Milla! “ Hörte ich Aljoscha noch rufen. Ich blieb nicht stehen. Oben
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