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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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„Was ist überhaupt los? Geht es um die Mission?“ Ich richtete meine Worte direkt und so kraftvoll, wie ich konnte, an Ibrahim. Sein Blick wanderte zwischen Aljoscha und mir hin und her und für einen Moment hatte ich Angst, er konnte uns ansehen, was vor nicht einmal einer Stunde passiert war. Dann brach er sein Schweigen abrupt.
             „Es hat sich eine Gelegenheit ergeben. Wir haben unerwartet Land an einer der Fronten gutgemacht. Wir könnten vermutlich schnell und unbemerkt durchbrechen. Die perfekten Voraussetzungen für diese Mission.“
             „Es gibt nur ein Problem.“ Annas klare Stimme erfüllte den Raum. „Wir konnten die Planung nicht abschließen. Alles wird mehr oder weniger provisorisch ablaufen und wir müssen mit hohen Verlusten-„
             „Rubinov hat den Befehl gegeben noch in dieser Nacht auszurücken.“ Ibrahim schnitt Anna einfach das Wort ab und ließ sie keine weiteren Bedenken äußern. Ich wusste nicht, ob sie ihm überstellt war. Wenn alles stimmte was Aljoscha erzählt hatte, dann war es vermutlich so. Dennoch spürte man sehr deutlich ihre Angst vor ihm. Sie wagte es nicht ihren Satz zu beenden, sondern starrte nur auf den Fußboden. Vielleicht wollte sie auch einfach keine Diskussion riskieren, die ohnehin nirgendwohin führen würde. Aljoscha rieb sich über das Kinn und schien nachzudenken.
             „Wann ist die Besprechung?“ Fragte er schließlich.
             „In einer halben Stunde. Rubinov will dich vorher noch sehen.“ Ibrahims Tonfall ließ nichts Gutes erahnen. Vielleicht war Aljoscha wegen meiner gestrigen Tat nun doch in Schwierigkeiten. Ich fing an nervös zu werden.
             „Kann ich mitkommen?“
             „Nein.“ Ibrahims blitzschnelle Antwort auf meine Frage, war wie eine Ohrfeige. „Du bleibst hier bis du abgeholt wirst.“ Noch während er sprach, verließ Ibrahim den Raum. Aljoscha folgte ihm und warf mir noch ein letztes Lächeln zu. Ich drehte mich zu Anna, die nun langsam den Kopf hob.
             „Man hat nach euch gesucht. Wo wart ihr?“ Sie sagte es besorgt, nicht vorwurfsvoll. Trotzdem überkam mich ein Schwall von Gewissensbissen. Ich wusste nicht, wie genau sie für Aljoscha empfand, aber dass es nicht nur freundschaftliche Gefühle waren, war offensichtlich.
             „Wir waren irgendwo sehr weit unten. Ich durfte schwimmen.“
    Anna lächelte mich an. Sie sah erschöpft aus. Vermutlich hatte sie viele Nächte nicht mehr richtig geschlafen. Es war mit Sicherheit nicht nur die Arbeit, die sie wach gehalten hatte. Bestimmt auch die Sorge um Aljoscha.
             „Ich weiß, ich habe gesagt, wir könnten zusammen nach Aljoscha sehen. Ich hab nicht Wort gehalten. Es tut mir leid.“
             „Mach dir deswegen bitte überhaupt keine Gedanken, Milla.“ Entgegnete sie mir sofort. Sie sagte es mit einem Lächeln. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass sie jemals auf jemanden böse sein konnte. In meinen Augen war sie beim Militär völlig fehl am Platz. Sie war so ein zartes Wesen. So weiblich. Einfach überhaupt nicht so, wie ich mir Soldatinnen immer vorgestellt hatte. „Ich bin einfach froh, dass es ihm gut geht.“ Fügte sie noch hinzu. Ich nickte nur. Mehr war dazu nicht zu sagen. Ich konnte nicht und würde ihr auch nie erzählen, was zwischen Aljoscha und mir passiert war. Nicht, weil ich Angst vor ihrer Reaktion hatte. Dieser Grund wäre so gut gewesen, wie jeder andere. Ich konnte es nicht sagen, weil ich es, wie alles andere was mir wichtig war, lieber für mich behalten wollte, auch wenn Anna mittlerweile eine Freundin war.
             „Bei dieser Besprechung in einer Stunde… werde ich dort endlich erfahren, was genau ich zu tun habe?“ Fragte ich etwas frustriert, denn bisher hatte man mich noch über gar nichts wirklich aufgeklärt.
             „Ja. Ich darf dir jetzt leider noch nichts sagen. Rubinov sieht es als seine persönliche Aufgabe an, alles weitere zu erklären und das wird bei dieser Besprechung passieren.“
             „Okay.“ Sagte ich nur mit einem Seufzen. Es spielte für mich nicht mehr wirklich eine Rolle, ob ich es sofort erfuhr, oder in einer Stunde. Ich setzte mich und sah zu Anna. Sie wirkte nach außen gefasst, aber ich kannte sie bereits gut genug, um zu wissen, dass es nur Fassade war. Ich wollte etwas zu ihr sagen. Sie etwas fragen. Irgendwas, aber nichts kam

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