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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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ist!“ Ihre Stimme wurde zu einem erbitterten Flehen und ich konnte nichts anderes tun, als den Blick abzuwenden. Ich legte mein Gesicht in meine Hände und versuchte mich zu beruhigen. Minuten vergingen und wir schwiegen beide. Diese ganze Situation war verrückt und weiter herumzuschreien, würde auch nicht helfen. Ich nahm langsam die Hände wieder vom Gesicht.
    „Milla, bitte. Du musst mir glauben. Ich weiß nicht, was los ist.“ Flehte Anna mich an.
             „…Ich glaube dir.“ Ich starrte nur auf den Boden vor meinen Füßen. Im nächsten Moment ging die Tür wieder auf. Es war Aljoscha. Sein Lächeln verschwand schnell, als er zwischen Anna und mir hin und her sah.
             „Was ist passiert?“ Fragte er verwundert. Was ist passiert? Das war die Frage, auf die ich eine Antwort wollte. Ich ging zu ihm, packte seinen Oberarm und drehte ihn zu mir um.
             „Sieh` mich an.“ Sagte ich in festem Befehlston direkt in sein Gesicht und nahm meine Augen dabei nicht von ihm. Nach ein paar Sekunden wechselte die Verwirrung in seinem Gesicht zu einem Funkeln der Erkenntnis.
             „Anna, man erwartet dich schon im Konferenzraum.“ Sagte er, nahm seine Augen jedoch nicht von meinen, während er sprach. Ich sah Anna aus dem Augenwinkel nicken, dann verließ sie den Raum. Sie wusste, dass es nur seine Art war, um Privatsphäre zu bitten.
             „Erklär mir das. Was ist mit mir passiert.“ Meine Stimme vibrierte noch immer vor Wut. Er nahm meine Hand von seinem Oberarm, ließ sie aber nicht los.
             „Etwas von mir ist in dir und hat deinen Körper verändert. Vermutlich macht es dich stärker. Auch etwas widerstandsfähiger. Und scheinbar hat es auch deine Augenfarbe verändert... Das tut mir leid.“ Er sah mich an, als wenn das alles keine große Sache wäre. Als müsste ich mich darüber freuen, doch das tat ich nicht. Ganz im Gegenteil. Es machte mir Angst und ich verstand nicht einmal die Hälfte davon.
             „Aber wie ist das möglich?“
             „Ich habe dir bereits erzählt, dass ich nicht wie andere Menschen bin. Das gilt nicht nur für den Umstand meiner Entstehung. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass ich wesentlich robuster und auch stärker bin als der Durchschnittsmensch. Das ist kein Zufall. Man hat im Militär lange darauf hingearbeitet Soldaten so zu machen. Ich bin das Produkt von sehr langer Forschung.“
    Ich schüttelte nur den Kopf. Aljoscha legte seine Hände an meine Schultern und drückte sie. „Aber Stärke und Widerstandsfähigkeit sind nur Extras. Das Wichtigste an den Soldaten aus der ALTEA Reihe war ihr Blut… Mein Blut. Es sollte wie ein Serum gegen die Medikation wirken. Und das tut es auch.“ Wieder einmal fühlte ich mich erschlagen von Informationen und fragte mich, wann das endlich aufhören würde. Im Grunde sagte er mir nichts Neues. Ich wusste es oder hatte es zumindest vermutet. Doch eingebettet in all die schrecklichen Details, klang es wie eine Horrorgeschichte.
             „Wenn dein Blut so einen Effekt hat, warum hast du dann nie etwas gesagt? Warum hast du mich nicht… gewarnt?!“ Ein besseres Wort fiel mir nicht ein. Es beschrieb das, wonach ich mich sehnte. Irgendeine Form von Vorbereitung auf das, was ich nun erlebte.
             „Weil ich damit nicht die geringsten Erfahrungen habe.“ Gestand er offen. Seine umweglose Ehrlichkeit war mal wieder wie ein riesiger Stein, den man mir auf die Brust legte.
             „Soll das heißen, so etwas ist vorher noch nie passiert?“
    Aljoscha sah an die Decke und atmete tief durch.
             „Ja und Nein. Es ist vorher schon passiert, aber nur einmal und es hat sich nicht so auffällig gezeigt wie bei dir. Die Meisten sind einfach nur immun geworden.“
             „Was ist mit dieser einen Person? Was hat sich verändert?“
             „Er war nach der Immunisierung stärker. Seine Sinne waren geschärft. Äußerlich war nichts zu sehen.“
    Wieder ergriff mich leichte Panik. Ich wollte keine merkwürdige Ausnahme von der Regel sein. Wer weiß, was sich dann vielleicht noch verändern würde?
             „Aber warum ist es dann bei mir so?“ Wollte ich von ihm wissen. Mein Ton grenzte dabei schon an Verzweiflung.
             „Ehrlich: Ich habe keine Ahnung. Etwas in deinem Körper scheint wohl einfach ganz besonders gut auf etwas in meinem Blut

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