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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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konzentrieren. Ich versuchte alles um mich herum auszublenden. Ich würde es schaffen, denn ich musste. Es kostete mich bereits viel zu viel Zeit überhaupt einen Zugang zur Satellitensteuerung zu bekommen. Diese Aufgabe war anders als alles, was ich bis dahin getan hatte. Ich versuchte mir die Simulationen ins Gedächtnis zu rufen. Ibrahim lief nervös hinter mir auf und ab. Ich versuchte es weiter. Die Minuten vergingen. Die Versuchung war groß einfach so schnell wie möglich zu arbeiten, doch ich musste vorsichtig sein. Würde man meinen Angriff bemerken, dann wäre alles innerhalb von Sekunden vorbei. Das konnte ich nicht riskieren. Das Zittern meiner Hände wurde schlimmer und ich krallte mich verzweifelt am Pult fest, um nicht komplett die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren. Ich atmete tief durch und zwang mich selbst dazu, wieder die Kontrolle zu übernehmen.
             „Ich kann das…“ Flüsterte ich mir selbst zu. Draußen wurde die Stille wieder von Schüssen unterbrochen und erst da merkte ich, dass ich es geschafft hatte. Ich konnte die Satellitenverbindung unterbrechen. Dafür musste ich nur noch die letzte Eingabe bestätigen. Ich starrte auf den Bildschirm vor mir. Das war er. Der letzte Schritt Richtung Freiheit. Der Beginn einer Revolution… und ich konnte es nicht tun. Ich wollte einen Wandel für Europa, aber war es auch das, was die Menschen bekommen würden? Hatte ich das Recht diese Entscheidung zu treffen? Ich wusste nun, dass es Widerstandsbewegungen in Europa gab, doch würden alle Menschen sie unterstützen, wenn sie die möglichen Kosten für die Freiheit kannten? Ich wusste es nicht und ich wollte nicht noch mehr Blut an meinen Händen. Wer war ich, das Leben meiner Freunde und mein eigenes gegen das Leben von Millionen anderer zu tauschen? Es gab keinen anderen Weg. Ich musste die Europäische Regierung warnen. Ich musste ihnen eine Nachricht zukommen lassen, dass die Konsequenzen schrecklich sein würden, wenn sie nicht kapitulierten. Damit riskierte ich das Scheitern der gesamten Mission und vermutlich würden sie es nicht einmal ernst nehmen, doch ich musste etwas tun. Es war das Einzige, was in meiner Macht stand.
             „Was machst du da?! Bestätige die Eingabe!!“ Noch während Ibrahim schrie, war ich schon dabei seine Anweisungen zu ignorieren. Doch bevor ich mich überhaupt einem anderen Tablet zuwenden konnte, hatte er mich bei den Schultern bepackt und zog mich vom Kontrollpult weg. Ich stürzte zu Boden und stieß mit dem Kopf gegen die Wand. Die Schmerzen rasten durch meinen Körper und für ein paar Sekunden war ich wie gelähmt. Ich spürte seine Hand an meinem Gesicht, als er mir den Dive wegriss.
             „Ich brauche dich nicht mehr. Ich mache es selbst. Und danach…“ Ich öffnete die Augen wieder und sah ihm direkt ins Gesicht, als er den Satz beendete. „…bring ich dich zum Schweigen.“
    Das Licht im Raum flackerte wieder kurz und dann begann erneut das Heulen der Katastrophensirenen. „Verdammt!“ Ibrahim stürzte zum Bedienerpult, um meine Eingabe zu bestätigen. Ich erwartete danach irgendeine Art von dramatischer Stille, doch die Sirenen schrillten unbeirrt weiter. Ich hörte Ibrahim in seinen Kommunikator sprechen.
             „Es ist geschafft. Der Satellit geht vom Netz in geschätzten zehn Sekunden. Die letzte Phase der Mission kann jetzt eingeleitet werden.“ Seine Worte rissen mich aus meiner Lethargie. Mein Blick schnellte zu Ibrahim, der noch immer zufrieden auf den Bildschirm starrte. Ich raffte mich auf und lief aus dem Raum. Als ich zur Tür hinausstürmte, Schlug eine Kugel im Rahmen direkt neben meinem Kopf ein. Es war vielmehr der laute Knall und der Schreck, die mich zur Seite warfen, als die Angst vor einem tatsächlichen Treffer. Ich stolperte, konnte mich aber noch auf den Beinen halten.
             „Bleib stehen!“ Rief er doch ich lief einfach weiter. Er war langsamer. Die Verletzung machte ihm immer mehr zu schaffen, sonst hätte diese Kugel ihr Ziel nicht verfehlt und ich wäre jetzt tot. Ein weiterer Schuss und ich zuckte im Lauf zusammen, doch sie musste mich wieder verfehlt haben. Ich hechtete zum Ausgang hinaus und hinein in die Dunkelheit der Nacht.

 
 
 
 
    17

 
    Die Katastrophensirenen verstummten erneut, als ich in die düstere Stadt hinaus lief. Ich musste zurück zum Wagen und einen Kommunikator finden, der funktionierte. Der Stadtplan war mir noch

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