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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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hatte sie damals gerettet und nun war sie tot. Das alles war so sinnlos. Ich fühlte Wut in mir. So übermächtig, dass sie mich schier übermannte. Meine Finger gruben sich in die lose Erde unter mir und jede Faser in meinem Körper spannte sich an. Ibrahim packte mich und drehte mein Gesicht zu sich um.
             „Du hast doch nicht gedacht, dass ich dich hier sterben lasse? Du wirst tun, wofür wir dich hergebracht haben.“
             „Du hast sie umgebracht.“ Sagte ich leise aber voller Hass.
             „Es ging schnell. Sie hatte keine Schmerzen.“ Während er diese Worte sprach, blieb sein Gesicht ohne jede Regung. Er war unfähig etwas zu empfinden. Für ihn war ein Leben so wenig wert wie jedes andere, es sei denn, jemand erfüllte einen Zweck, den er nachvollziehen konnte. In meiner Wut wollte ich ihm die widerlichsten Beleidigungen entgegenschreien, dann merkte ich erst wieder, dass Aljoscha noch immer zu mir sprach.
             „ Milla!! Antworte mir! Was ist da los?! “
             „Gry ist tot! Ibrahim hat-.“ Ich schaffte es nicht einmal den Satz zu beenden, da riss er mir den Kommunikator vom Ohr und legte sich diesen wieder an.
             „Hier ist alles unter Kontrolle, Manyuk.“
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, riss er mich hoch. „Lauf! Die Zeit wird knapp.“ Er versetzte mir einen Stoß in den Rücken und ich stolperte nach vorn. Dann packte er meinen Oberarm mit einem festen Griff und schob mich im Laufschritt vor sich her. Ich musste warten. Warten auf eine Gelegenheit, um mich gegen ihn zu wehren und zu entkommen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
    16

 
    Ibrahim ließ meinen Oberarm nicht los, während er mich durch die dunklen Gassen schubste. In der rechten Hand hatte er immer die Waffe im Anschlag. Überall lagen tote Soldaten. Ich hatte nie auch nur darüber nachgedacht, wie viele Männer eigentlich dem STEA angehörten. Wenn sie in der Lage waren diese kleine Stadt so schnell und überraschend anzugreifen, dann mussten es mehr sein, als ich glauben konnte. Das Überraschungsmoment war auf ihrer Seite gewesen, doch nun würde der Angriff nicht mehr lange unbemerkt bleiben. Ich wusste noch immer nicht, was ich tun sollte. Würde ich mich weigern die Satellitenverbindung zu unterbrechen, würde ich sehr wahrscheinlich heute Nacht sterben. Tat ich es, wäre die Konsequenz vielleicht fatal, dies wusste ich jedoch nicht mit Sicherheit. So oder so wollte ich nicht Ibrahim diese Entscheidung treffen lassen. Im Moment sah ich noch keine Gelegenheit   die Flucht zu ergreifen.
    Ibrahim schwankte beim Laufen immer wieder leicht zur Seite. Er war niemals wirklich nahe dran das Gleichgewicht zu verlieren, doch es war ungewöhnlich. Scheinbar machte ihm die Verletzung an seinem Kopf doch zu schaffen. Plötzlich hallte ein Schuss durch die Nacht und direkt danach, noch einer. Ibrahim stieß mich zu Boden, da hörte ich den dritten Schuss. Ich rollte mich herum und sah ihn gegen die Hauswand direkt neben uns stürzen. Er riss die Waffe hoch und erwiderte das Feuer. Ich raffte mich auf und wollte loslaufen, da spürte ich abermals einen heftigen Tritt und fiel zurück auf den Asphalt.
             „Du bleibst wo du bist!“ Schrie mir Ibrahim wütend entgegen. Ich rollte mich herum und sah, nicht weit entfernt, zwei Männer zu Boden sacken. Wieder erschütterte eine Explosion den Boden unter uns und hinter den Hausdächern schlugen Flammen in einem gewaltigen Ball gen Himmel. Für einen Moment war es taghell und eine Sekunde später, heulten Katastrophensirenen auf.
             „Verdammt!“ Mit diesen Worten riss mich Ibrahim wieder hoch und lief los. Er hechtete die Straße hinunter wie ein humpelnder Besessener und zog mich hinter sich her. Im ersten Moment hatte ich Mühe mit ihm Schritt zu halten. Ich begriff jetzt, die Zeit wurde gefährlich knapp. Im Vorbeilaufen sah ich auf die beiden Männer runter. Sie trugen Uniformen des STEA. Vor Schock kam ich aus dem Tritt und stürzte auf die Knie. Schon im nächsten Moment riss mich Ibrahim wieder hoch.
             „Steh auf und lauf, verdammt noch Mal!“ Noch während er mir diese Worte ins Gesicht schmetterte, versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch er ließ einfach nicht los. Er packte nur noch fester zu und die Schmerzen begannen durch meinen gesamten Arm zu

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