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Altenberger Requiem

Altenberger Requiem

Titel: Altenberger Requiem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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Rott?«
    »Immer noch Herr Rott bitte, ja!«
    »Sie sind ja bei den Polizeibehörden in Wuppertal, Solingen, Remscheid, im Rheinisch-Bergischen und im Oberbergischen Kreis ziemlich bekannt…«
    Es klang, als hätte er Erkundigungen eingeholt. Von mir aus. Er konnte mir nichts.
    »… und die Kollegen sagen, dass Sie sich gerne mal in Dinge einmischen, die Sie nichts angehen.«
    »Aber nicht heute. Ich habe frei. Ich bin Gast auf dem Fest meiner Tante. Fahren Sie hin und fragen Sie sie. Ich kann Ihnen auch die Telefonnummer geben.«
    »Nicht nötig. Es reicht, wenn Sie mir zeigen, wo hier die Aufgabe steht, die Sie hergeführt hat.«
    Er gab mir die Mappe wie ein Lehrer, der seinem schlechten Schüler eine verhauene Arbeit um die Ohren schlagen will.
    Ich blätterte. Über Wermelskirchen oder Tente fand ich nichts. Natürlich nicht.
    »Das tut mir jetzt leid für Sie, Herr Rott.« Er betonte das Herr ganz deutlich. »Und für Sie auch, Frau Freier.«
    »Wir waren halt neugierig«, sagte sie.
    Wir? Ich hörte wohl nicht richtig. Ich war überhaupt nicht neugierig. Jedenfalls nicht im Hinblick auf die tote Frau. Andere Dinge hätte ich allerdings schon ganz gerne erfahren.
    »Woher haben Sie die Adresse des Mordopfers? Und die Information, dass Frau Hackenberg hier mit ihrem Sohn zusammenlebte?«
    »Hören Sie, Herr Kotten«, machte ich einen neuen Vorstoß. »Das ist ein Missverständnis. Wir haben mit der Sache nichts zu tun. Wir haben mit Herrn Hackenberg auch nicht geredet. Können wir jetzt gehen?«
    »Sie haben sich in Ermittlungen eingemischt.«
    »Nein, das kann man so nicht…«
    Er unterbrach mich: »Das würde ich schon so sehen, Herr Rott.«
    »Also gut. Es kommt nicht wieder vor.«
    »Wunderbar.« Kotten lächelte kühl. »Wir sehen uns in einer halben Stunde.«
    »Was?«
    »Polizeibehörde Gladbach. Wir brauchen sowieso Frau Freiers Fingerabdrücke. Schließlich hat sie die Tasche des Opfers angefasst. Ihre, Herr Rott, haben wir. Sie waren ja schon öfter unser Gast.«
    Kotten ging zum Streifenwagen und öffnete die Tür. Der Beamte am Steuer ließ den Motor an.
    »Und unterstehen Sie sich, nicht zu erscheinen«, rief Kotten. »Sie kriegen den Ärger Ihres Lebens.«

7. Kapitel
    »Ich höre«, sagte ich, vor Wut zitternd.
    »Behandel mich bloß nicht so von oben herab!«
    »Das tue ich nicht. Ich finde nur, du hättest mir sagen sollen, wenn du Detektiv spielen willst.«
    Wonne ballte die Fäuste und ging nervös hin und her.
    »Ich dachte, es wäre eine nette Überraschung, wenn ich dir helfe, den Fall zu lösen.«
    »Ich habe dir doch erklärt, dass ich niemals einen Fall habe, nur weil ich eine Leiche finde. Jemand muss mich dazu beauftragen.«
    »Ja, ja, ich hab’s kapiert.«
    »Hast du wirklich die Handtasche von der Frau überprüft und so schnell ihre Adresse herausgefunden? Ich meine: Hat sie hier gewohnt?«
    Wonne nickte.
    »Das war eine Meisterleistung. Ich hab das gar nicht bemerkt. Du könntest glatt bei mir einsteigen. Wenn dein Job es zuließe.«
    Sie lächelte wieder, ging aber nicht auf die Anspielung ein.
    »Und das mit dem Film?«, fragte ich. »War das auch erfunden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist alles wahr.«
    »Das heißt, du hast anhand der Adresse der Frau gesehen, dass sie in Tente wohnt, und dann ist dir diese Sache mit dem Gaylord-Film dazu eingefallen?«
    Wirklich assoziationsfreudig, das musste ich zugeben. Meine Wut bröckelte schon wieder ein bisschen.
    »Ich kenne die Gegend hier ganz gut. Und viele Geschichten dazu.«
    Dann war sie vielleicht Schriftstellerin. Heimatforscherin.
    Plötzlich stoppte sie ihr Auf-und-ab-Gehen und marschierte plötzlich auf das Haus zu. Ich kam hinterher. »Ich denke, wir sollten uns mal verdünnisieren. Wir haben gleich einen Termin.«
    Sie blickte nachdenklich auf die Eingangstür. »Glaubst du, dass der Sohn seine Mutter getötet hat?«
    »Wer sagt denn, dass der Typ da eben ihr Sohn war?«
    »Der Kommissar hat es doch gesagt.« Sie deutete in Richtung der Büsche. »Schau mal, dahinten liegt noch ein Haus.«
    »Jetzt lass uns gehen«, sagte ich und sah auf die Uhr. Wir mussten pünktlich sein, sonst gab es echten Ärger. Und darauf konnte ich verzichten. Wie lange war das Gespräch mit Kotten her? Schätzungsweise acht Minuten. Blieben zweiundzwanzig. Sechs Minuten brauchten wir, bis wir das Auto erreichten und neben dem Kaugummiautomaten einstiegen.
    »Weißt du, wo diese Polizeiwache ist?«, fragte Wonne.
    »Allerdings.«
    Eine

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