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Altenberger Requiem

Altenberger Requiem

Titel: Altenberger Requiem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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ein, die du gar nicht dabeihaben willst? Damit sie absagen? Und dann wunderst du dich, dass sie doch kommen? Mensch, hast du ein kompliziertes Leben.«
    »Vergiss es. Ich wollte dir nur etwas über Wonne erzählen. Die Einladung hatte aber auch noch einen anderen Grund. Letztes Jahr ist ihre Mutter gestorben. Ich dachte, es würde ihr guttun, mal rauszukommen oder so …«
    »Ja, ihre Mutter ist tot…«
    »Du weißt das?«
    »Sie hat es mir gesagt.« Ich lehnte mich zurück. »Aber auch wenn sie mir davon erzählt hat - ich weiß einfach zu wenig über Wonne.«
    »Sieht so aus.«
    »Auch was sie beruflich macht. Sie hat mir gesagt, sie sei Journalistin. Dabei habe ich im Internet nirgendwo ihren Namen finden können.«
    »Soviel ich weiß, hat sie bei irgendeiner Zeitung ein Volontariat gemacht, dann aber keine Anstellung gefunden. Es war wohl eine kleine Übertreibung, um Eindruck zu schinden.«
    »Immerhin hat sie so gute Kontakte, dass sie sofort herausgefunden hat, welche Anwältin Reinhold Hackenberg vertritt.«
    »So was kriegen Journalisten hin. Man muss eben wissen, wen man bei der Polizei fragen muss.«
    Ich nickte und seufzte. Mein Atem zitterte.
    »Vielleicht ist es besser, wenn du dich mehr auf den Fall konzentrierst«, sagte Jutta.
    »So einfach ist das nicht. Alles daran erinnert mich an Wonne. Und ich weiß nicht, woran ich wirklich bei ihr bin.«
    »Meine Güte - Remi! So kenne ich dich gar nicht.«
    »Und was den Fall betrifft… Welcher Spur soll ich nachgehen? Im Augenblick weiß ich nicht weiter.«
    Jutta runzelte die Stirn und dachte nach. »Wenn du schon nicht weißt, ob Klara Hackenbergs Suche nach ihrer Nichte mit ihrem Tod zu tun hat, dann gibt’s nur eins.«
    »Und was?«
    »Du musst es ausschließen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Das ist die Sherlock-Holmes-Methode. Man soll nicht danach suchen, wer es gewesen ist, sondern man soll die ausschließen, die es nicht gewesen sein können.«
    »Klingt aufwendig. Und theoretisch. Schlechte Kombination.«
    »Finde ich nicht. Vor den Erfolg haben die Götter ja bekanntlich den Schweiß gesetzt.«
    »Und ein gutes Stück Zeitverschwendung. Kommt mir jedenfalls so vor. Ich habe eher den Eindruck, du hast die Sherlock-Holmes-Methode nicht richtig kapiert.«
    Sie lächelte. »Oder es liegt daran, dass es in diesen alten Krimis immer nur eine überschaubare Anzahl von Verdächtigen gibt.«
    »… die alle brav in einem Landhaus sitzen.«
    Die Atmosphäre lockerte sich. Der Schmerz in meinem Bauch hatte sich in einen dumpf drückenden Klumpen verwandelt.
    »Beim Abschied hat Wonne gesagt, ich soll ihr nicht abhanden kommen oder so was«, sagte ich zusammenhanglos, und wieder legte Jutta ihre Hand auf meinen Arm.
    »Sie kommt zurück. Du kannst dich drauf freuen. Arbeite halt noch ein bisschen, dann geht die Zeit schneller rum.«
    »Und was soll ich deiner Meinung nach als Nächstes tun?«
    »Überprüfe diesen Sandro Marino. Oder Gabriele Scherf. Oder beide. Besser als nichts. Der Name Sandro Marino klingt übrigens ziemlich komisch. Wie der Künstlername eines alten Schlagersängers.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Er hat wohl klassische Musik gemacht. Und ist in den Siebzigern nach Österreich gegangen.«
    Jutta blickte vor sich hin. Ein, zwei Minuten lang starrte sie das Tischtuch an, dann hob sie den Kopf.
    »Remi, ich glaube, ich weiß, wer dir helfen kann.«
    »Und wer?«
    »Siegfried. Siegfried Mathisen. Er und seine Frau. Sie kennen sich in der Szene aus.«
    Ein weiterer heißer Lava-Ausbruch. Mathisen. Der Name in Wonnes Handy.
    »Wie schreibt sich Mathisen eigentlich?«, fragte ich.
    »Mit th und i. Wieso fragst du? Du brauchst aber nicht im Telefonbuch nachzusehen. Ich schreibe dir seine Nummer auf.« Sie hatte schon einen Zettel aus ihrer Handtasche geholt. »Soviel ich weiß, sind die beiden noch in Köln.«
    Jutta hatte ihren Wagen auf dem nahen Bezahlparkplatz abgestellt. Sie schloss auf und öffnete die Tür.
    »Willst du nicht mitkommen?«, fragte ich. »Früher hast du dich darum gerissen, dabei zu sein.«
    »Glaubst du, ich riskiere, dass Wonne eifersüchtig wird? Schließlich möchte ich zu eurer Hochzeit eingeladen werden. Ich ziehe mich lieber auf den Brill zurück und zähle mein Geld.« Damit fuhr sie davon.
    Auf dem Weg zum Parkplatz Rösberg holte ich mein Handy heraus und tippte im Gehen die Nummer, die Jutta mir gegeben hatte.
    »Künstleragentur Mathisen und Weißenburg, was kann ich für Sie tun?«
    Überall arbeiteten

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