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Alter Hass rostet nicht

Alter Hass rostet nicht

Titel: Alter Hass rostet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Plan! Von Anfang an! Leute wie Knudson bekommen immer, was sie wollen! Aber diesmal hat er sich verrechnet! Wir werden ihn und seinen Konsum-Tempel zum Teufel jagen! Und wenn ich dafür ganz Harlem zusammentrommeln muss!«
    Plötzlich brach die Erschöpfung über ihm zusammen wie eine Welle in der Brandung und die Beine sackten ihm weg. Ich konnte ihn gerade noch auffangen, bevor sein Kopf gegen einen Hydranten prallte, und winkte einen Sanitäter herbei, der sich um ihn kümmerte.
    »Armer Junge.«
    Ich hatte nicht gemerkt, dass Phil zurückgekommen war. Er hielt mir sein Smartphone entgegen.
    »Das sieht übel aus. Schätze, da steht eine Grundsanierung an.«
    »Oder die Abrissbirne. Die Chancen stehen fifty-fifty.«
    Phil sah zu Pedro Gonzales, dem der Rettungssanitäter gerade eine Serie kalkulierter Ohrfeigen verpasste, um ihn aus seiner Bewusstlosigkeit zu holen.
    »Hat er irgendwas gesehen?«
    Ich scrollte durch die Aufnahmen, die mein Partner von dem ausgebrannten Haus gemacht hatte.
    »Zwei dunkle Gestalten, die die Straße überquerten. Nichts, was uns weiterhilft.«
    »Martin Knudson?«
    »Sicher nicht persönlich. Dafür hat er seine Leute. Aber er ist der Einzige, der ein Motiv hat.«
    »Jedenfalls der Einzige, den wir kennen.«
    »Erst beseitigt er den Verteidiger der gegnerischen Partei. Dem offenbar viele zugetraut haben, ihm vor Gericht eine empfindliche Niederlage beizubringen. Dann vertreibt er die Mieter aus dem Haus, das seinen Absichten im Weg steht.«
    »Klingt nach einem Plan«, nickte Phil.
    »Einem verdammt blutigen Plan«, stimmte ich zu.
    Plötzlich stutzte ich und scrollte zum vorherigen Foto zurück. Ich zeigte es meinem Partner.
    »Wann hast du die Aufnahme gemacht?«
    Phil verdrehte grinsend die Augen.
    »Moderne Technik«, ätzte er. Dann tippte er auf ein kleines i auf dem oberen Balken, und alle möglichen Informationen zu dem Foto erschienen auf dem Display. Unter anderem die exakte Uhrzeit der Aufnahme.
    »4.35 Uhr«, erklärte Phil überflüssigerweise. »Also vor genau acht Minuten. Warum?«
    Ich deutete auf zwei Gestalten, die etwas abseits an dem Maschendrahtzaun lehnten, der das Ödland vom Bürgersteig trennte. Sie schienen das Geschehen vor dem rußgeschwärzten Haus aufmerksam zu verfolgen.
    »Dunkle Kapuzenpullover, einer von ihnen mit weißen Sneakers. So hat Gonzales die beiden Typen beschrieben, die unmittelbar nach dem Brandanschlag weggelaufen sind.«
    Sie waren noch da, hatten sich nicht von der Stelle gerührt. Zwei junge Männer, Anfang bis Mitte zwanzig, der eine hager, struppiges blondes Haar, Piercings an Oberlippe und linker Augenbraue, der mit den Sneakers etwas stämmiger, in jedem Ohr eine dicke, goldene Kreole, eine rote Narbe vom rechten Auge bis zur Nasenwurzel. Typische Straßenkids aus Harlem. Wahrscheinlich hatten wir sie im Computer mit einem Strafregister, das länger war als die Kette aus Plastiktotenköpfen, die der Hagere dreimal um den Hals geschlungen trug.
    Wir hatten uns hinter einen blauen Pickup der Spurensicherung geduckt. Als wir aus der Deckung kamen und auf die beiden zutraten, drehten sie sich blitzschnell um und kletterten über den Zaun wie zwei junge Eichhörnchen.
    »Halt! Stehen bleiben! FBI!« rief ich ihnen zu.
    Im selben Moment tauchten sie in dem dichten Gestrüpp aus Sträuchern, Hecken und dornigem Buschwerk unter.
    Phil und ich zögerten keine Sekunde und nahmen die Verfolgung auf.
    Offenbar warfen die Leute alles aus dem Fenster, was sie nicht mehr brauchten. Wir stolperten über Polster, aus denen die Füllung quoll, zerbrochene Laufställe, rostige Fahrräder und defekte Lautsprecherboxen.
    Die jugendlichen Brandstifter verfügten anscheinend über ausgezeichnete Ortskenntnisse. Über die East 119th ging es über einen weiteren Zaun auf einen Sportplatz, dann durch ein Wohngebiet mit kleinen Rasenflächen bis zur Paladino Avenue.
    Hier schienen sie zum ersten Mal unschlüssig zu sein. Phil und ich kamen bis auf 20 Yards an sie heran. Dann teilten sie sich und liefen in unterschiedliche Richtungen davon.
    Darauf hatte ich schon gewartet.
    »Du rechts, ich links!« rief ich meinem Partner zu und hängte mich an die Fersen des Hageren.
    Als wir die East 124th Street erreicht hatten, wurde er langsamer. Immer wieder blickte er sich um in der Hoffnung, ich würde aufgeben. Aber ich war in blendender Verfassung.
    Als er in den kleinen Park abbog, ahnte ich, dass er das Bus-Depot auf der East 126th erreichen wollte. Das durfte

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